[nextpage title=”Anfang findet ein erstes Korsett”]
Markus Anfang hat im Kampf um die Stammplätze beim 1. FC Köln nicht um den heißen Brei herumgeredet. Auf einigen Positionen zeichnen sich bereits Tendenzen ab. Das erste Testspiel gegen Wattens diente als Hinweisgeber auf die sich entwickelnden Kräfteverhältnisse bei den Geissböcken.
Aus Kitzbühel berichtet Marc L. Merten
“Wir haben jetzt diejenigen beginnen lassen, die es am besten verstanden haben. Wir brauchten mal ein Korsett”, sagte Markus Anfang am Tag nach dem 2:0 gegen Wattens. Viel deutlicher hätte man nicht sagen können, dass die elf Spieler, die im Testspiel in der Startformationen gestanden hatten, aktuell die Nase vorn haben auf ihren jeweiligen Positionen.
Zur Erinnerung – so spielte der FC: Kessler (71. Scott) – Bader (61. Schmitz), Sobiech (71. Sörensen), Czichos (61. Meré), Handwerker (61. J. Horn) – Lehmann (61. Nartey) – Zoller (71. Führich), Schaub (61. Özcan), Hauptmann (71. Koziello), Clemens (71. Guirassy) – Terodde (61. Cordoba)
Ein paar Spieler haben noch Probleme
Anfang erklärte weiter, dass “man dann bei den Wechseln gesehen hat, dass wir auf der einen oder anderen Position auch anders hätten entscheiden können, aber auch, dass ein paar Spieler noch Probleme haben zu erkennen, was wir wollen”. Das sei “kein Drama”, so Anfang. “Auch sie bekommen wieder die Chance.” Doch der FC-Coach machte klar: “Das Gesamtgefüge muss passen. Die, die am besten harmonieren, versuchen wir natürlich zusammen auf den Platz zu bringen.”
Position für Position stellt sich das wie folgt dar: Im Tor – klar, Timo Horn. Thomas Kessler begann in Wattens nach Absprache mit Torwarttrainer Andreas Menger. An Horns Nummer-eins-Status gibt es nichts zu rütteln. Davor ist Rafael Czichos wohl als neuer Abwehrchef gesetzt. Er weiß, was Anfang will, kennt den Trainer und dessen System in- und auswendig. Neben ihm hat Lasse Sobiech aktuell knapp die Nase gegenüber Jorge Meré vorn, kennt die Zweite Liga, räumt in der Luft alles weg. Frederik Sörensen hat dagegen zu kämpfen, während Yann Aurel Bisseck behutsam aufgebaut werden soll. Rechts hinten gibt es ein enges Duell, in dem Matthias Bader mindestens auf Augenhöhe mit Benno Schmitz agiert. Links erhielt Tim Handwerker bislang mehr Spielzeit als der noch immer mit Abwanderungsgedanken beschäftigte Jannes Horn. Doch Jonas Hector ist nun in Kitzbühel angekommen und wird die Situation dort verändern.
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Hauen und Stechen im Mittelfeld
Im zentralen, defensiven Mittelfeld profitiert Matthias Lehmann gegenüber Nikolas Nartey von seiner Erfahrung. Doch der Youngster ist nah dran am Routinier. Vor dem Sechser scheint Louis Schaub aufgrund seiner großen Offensivqualitäten einen Vorsprung zu haben. Um den Platz neben dem Neuzugang streiten Niklas Hauptmann, Salih Özcan und Vincent Koziello, wobei Neuzugang Hauptmann als einer der Wunschspieler Anfangs gilt. Dagegen verwunderte es zunächst etwas, dass Koziello gegen Wattens die wenigste Spielzeit bekam. Das lag aber offenbar an dessen privaten Sorgen, die ihn nach dem Test für 24 Stunden nach Frankreich führten.
Auf den Flügeln brachte das Spiel in Wattens Bemerkenswertes zum Vorschein: Christian Clemens und Simon Zoller waren die beiden auffälligsten Spieler auf dem Platz. Clemens traf und leitete das zweite Tor ein. Zoller bereitete Clemens’ Treffer vor und hatte sich vor dem 2:0 zum Einschuss freigelaufen. Serhou Guirassy musste sich dagegen in Kitzbühel im Training schon viel Kritik von den Trainern anhören. Chris Führich ist bemüht, aber bislang glücklich. Marcel Risse konnte dagegen das Testspiel nicht bestreiten, trainierte am Sonntag wieder. Doch sein Knie wird ihn zumindest immer wieder zu Pausen zwingen. Keine optimale Situation im Kampf um die Stammplätze. Kein Wunder also, dass Armin Veh ankündigte, auf dem Transfermarkt noch einmal zuschlagen zu wollen – vornehmlich auf den offensiven Außenbahnen.
Beide Mittelstürmer hadern vor dem Tor
In der Sturmspitze hoffen die Geissböcke inständig, dass Simon Terodde sein Zweitliga-Knipser-Gen wiederentdeckt und den FC zu vielen Toren verhilft. Im Training und in den Tests fällt ihm das Toreschießen bislang allerdings noch schwer, die Lockerheit vor dem gegnerischen Kasten ist noch nicht zurückgekehrt. Konkurrent Jhon Cordoba müht sich mit dem genau gleichen Problem ab. Körperlich hat der Kolumbianer noch einmal zugelegt, wirkt explosiv, spritzig und robust. Alleine vor dem gegnerischen Tor gerät er immer wieder ins Wanken und muss wohl aktuell hinter Terodde zurückstehen.
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