Markus Anfang hat offenbar eine schlagkräftige Mannschaft geformt und den 1. FC Köln in der Vorbereitung auf Kurs gebracht. Das zumindest sind die Schlüsse, die man aus den Siegen über Werder Bremen und Mainz 05 ziehen kann. Probleme hat der Effzeh zwar auch, aber die sollen von den Stärken überlagert werden.
Köln/Bonn – Keine Frage, Markus Anfang konnte nach dem 5:3 gegen den 1. FSV Mainz 05 zufrieden sein. “Die erste Halbzeit war richtig gut. Wir haben das Spiel dominiert, hätten die eine oder andere Situation noch besser ausspielen können, haben aber zurecht mit dem Ergebnis geführt”, sagte der FC-Coach. Mit 3:1 waren die Teams in die Halbzeitpause gegangen.
FC hat Kopfball-Probleme bei Standards
Danach folgte ein Spektakel, weitere vier Tore, zwei auf jeder Seite. “In der zweiten Halbzeit kam durch den frühen Wechsel (Benno Schmitz musste verletzt raus) kurz Unruhe rein. Man hat gesehen, durch individuelle Fehler und Standards kriegen wir Gegentore. In solchen Phasen müssen wir von uns überzeugt sein, souverän sein und unser Spiel runterspielen.” Die Geissböcke ließen zwei Gegentore zu, konnten am Ende aber noch einmal mit zwei weiteren Treffern nachlegen und den Sieg verdientermaßen einfahren. Er hätte sogar am Schluss noch höher ausfallen können.
Anfang hatte auch bemerkt, dass sein Team in zentralen Momenten Probleme im Spiel hatte: bei ruhenden Bällen. Weil sich Jorge Meré als spielerisch stärkerer Innenverteidiger gegen Lasse Sobiech durchgesetzt hat, fehlt es dem FC spürbar an Kopfballstärke. Czichos und Meré sind keine Hünen, und auch sonst sind die Kölner nicht gerade eine hochgewachsene Mannschaft. So wurde Mainz immer dann gefährlich, wenn sie zu Freistößen und Ecken kamen. Folglich fielen alle drei Gegentore in Folge ruhender Bälle. “Die Gegentore haben wir selbst eingeleitet”, resümierte Anfang, der vor allem mit der Verteidigung einiger Eckbälle nicht zufrieden gewesen sein dürfte.
Wir sind Woche für Woche stärker geworden
Diese Lehre müssen die Kölner ziehen. Doch sie wissen auch, dass unter Anfang die Offensive dafür umso besser zu funktionieren scheint. “Unsere Tore waren recht sehenswert. Wir hatten viele gute Kombinationen. Da war alles dabei”, freute sich der Trainer hinterher. Tatsächlich funktionierte gerade das zentrale Mittelfeldduo in der Offensive mit Dominick Drexler und Louis Schaub hervorragend. Der jüngste Neuzugang zeigte sich schon gut eingebunden, während der Österreicher seine bislang beste Partie im FC-Dress ablieferte. Schaub stand sinnbildlich für Anfangs Aussage: “Wir sind Woche für Woche stärker geworden. Die Jungs sind auf einem guten Weg.” Doch trotz der erzielten fünf Tore standen auch drei Gegentore auf der Anzeigetafel. Deswegen mahnte Anfang an: “Wir bekommen nichts geschenkt. Wir müssen uns alles weiter hart erarbeiten. Das muss sich verfestigen.” Das gilt für alle Abläufe, offensiv wie defensiv.
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