Der 1. FC Köln hat den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel und damit den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Die Geissböcke gingen gegen den 1. FC Union Berlin zwar durch Christian Clemens in Führung. In der zweiten Hälfte zeigte der Effzeh im Spiel nach vorne aber zu wenig, um als Sieger den Platz zu verlassen. Das 1:1 (1:0) bedeutet zunächst Rang vier nach zwei Spieltagen.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Drei Stunden vor Spielbeginn wurde das RheinEnergieStadion nachhaltig verändert. Die Hans Schäfer Südkurve wurde eingeweiht. Nicht nur mit den Fans, sondern künftig auch mit dem größten FC-Idol im Rücken sollen die Geissböcke vor heimischer Kulisse erfolgreichen Fußball spielen. Das gelang am Montagabend nur in Teilen.
Ausgangslage
Markus Anfang musste sein Team zwangsläufig in der Innenverteidigung umbauen und brachte Lasse Sobiech für den gesperrten Jorge Meré. Darüber hinaus spielten Niklas Hauptmann für Serhou Guirassy und Jannes Horn für Salih Özcan. Jonas Hector rückte auf die Sechs, Louis Schaub schob für Guirassy auf die Außenbahn. Union Berlin hatte sein Auftaktspiel mit 1:0 gewonnen, und so hatten beide Teams am Montagabend die Chance, mit einem Sieg die Tabellenführung zu übernehmen. Weil dies nicht gelang, konnte nur der FC St. Pauli die ersten beiden Saisonspiele gewinnen.
Die wichtigsten Szenen
Das RheinEnergieStadion tobte. Ein Hexenkessel zum Montagabend, der Anpfiff ging in den Gesängen der 50.000 Fans fast unter. Der FC versuchte sofort das Tempo anzuziehen, doch die Geissböcke mussten aufpassen. Union suchte die Konter, sodass Sobiech (1.) und Czichos (6.) früh in brenzligen Situationen retten mussten. Die Kölner brauchten einen Hallo-wach-Effekt mit einer harten Grätsche von Jonas Hector am Mittelkreis, um die Kurve zu kriegen. Schaub köpfte knapp vorbei (28.), Cordoba zwang Gikiewicz im Union-Tor zu einer Klasseparade. Dann kam der Moment des Christian Clemens. An der Seitenlinie 45 Meter vor dem gegnerischen Tor löste sich der Rechtsaußen gegen zwei Mann, trat an, ließ zwei weitere Gegenspieler stehen und jagte den Ball ansatzlos an den Innenpfosten und von dort ins Tor. Die Führung für die Geissböcke kurz vor der Pause.
Die zweite Hälfte begann mit zwei Knalleffekten. Erst ein Freistoß für Berlin von der Strafraumkante – Reichel mit dem perfekten Versuch, doch Horn lenkte den Schuss mit einer Glanzparade an die Latte (47.). Auf der Gegenseite nur eine Minute später wieder Freistoß, diesmal für den FC: Schaub trat an und diesmal köpfte Hector den Ball an die Latte (48.). Danach aber machte der FC nicht mehr genug nach vorne, und als Hauptmann am gegnerischen Strafraum einen Ball verlor und der FC auf Foul reklamierte, konterte Union die Geissböcke aus. Der eingewechselte Gogia flankte in den Fünfmeterraum, Mittelstürmer Andersson lief ein und traf zum 1:1 (70.). Der FC war nun gefordert, doch Gogia bekam nach Fehler von Jannes Horn die nächste Chance, doch Timo Horn war auf dem Posten (75.). In der 82. Minute hätte Sobiech beinahe eine Flanke ins eigene Tor gelenkt, in der Schlussminute wurde Czichos’ Schuss nach einer Ecke gerade noch abgeblockt. Es blieb am Ende bei einem gerechten 1:1, weil die Geissböcke nach der Pause offensiv viel zu harmlos blieben.
Fazit
Zum Freuen: Der in der Vorbereitung starke Clemens hat seine gute Form bewahrt.
Zum Ärgern: Der FC ließ die Chance auf zwei Auftaktsiege unnötig liegen.
Unser Held des Tages: Ruhe in Frieden, Hans Schäfer!
Aufstellung
Horn – Risse, Sobiech, Czichos, J. Horn – Hector – Schaub, Drexler, Hauptmann (85. Guirassy), Clemens (78. Zoller) – Cordoba (60. Terodde)
Tore
1:0 Clemens (41.)
1:1 Andersson (70.)
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