[nextpage title=”Man gewinnt, wenn man irgendwie die Tore macht”]
Gegen den SV Sandhausen fiel dem 1. FC Köln spielerisch lange wenig ein. Nach der 3:5-Pleite gegen den SC Paderborn war der Effzeh vor allem auf defensive Stabilität bedacht. Das gelang, auch wenn dafür im Angriff die Ideen fehlten. Am Ende reichten zwei Geistesblitze zu einem 2:0 (1:0)-Sieg.
Sandhausen – Es war eine Partie ohne Höhepunkte. Bis zur 45. Minute, als Louis Schaub mit einem Traumtor wohl nicht nur die zahlreichen mitgereisten FC-Fans verzückte. Dass es spielerisch kein besonders guter Auftritt war, wollte nach dem Spiel niemand bestreiten. Dass Köln am Ende aber ohne Gegentor blieb, fand nicht nur Sportchef Armin Veh wichtiger. Die Stimmen zum Spiel.
Ich kann mich nicht erinnern, schon mal so ein schönes Tor geschossen zu haben
Lasse Sobiech: “Das war typisch Sandhausen und typisch Zweite Liga. Man gewinnt, wenn man irgendwie die Tore macht und den Ball vom eigenen Sechzehner fernhält. Wir wissen, dass wir spielerisch heute nicht absolut überzeugt haben. Aber das ist nicht schlimm. Heute können wir zufrieden nach Hause fahren. Es war von Anfang an klar, dass Sandhausen viele hohe Bälle spielen würde. Das ist auch Zweite Liga, dass man die Bälle rausbekommt. Wenn man zu Hause fünf Gegentore bekommt, will man im nächsten Spiel am liebsten zu Null spielen. Das haben wir zum Glück geschafft. Wir haben nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt, aber wir haben uns reingearbeitet. Wenn man dann ein Gegentor bekommt, kann es sein, dass man anfängt zu schwimmen. Das Tor von Louis Schaub war brutal. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben. Solche Spieler, die immer wieder den Ball haben wollen, machen eine gute Mannschaft aus. Und vorne noch einen zu haben, der die Dinger macht – besser gehts nicht. Wir haben einen breiten, sehr guten Kader. Wir brauchen alle Spieler. Wir brauchen vor allem Frische. Sonst hätte wir heute, gegen so einen körperlich starken Gegner, sicherlich Probleme bekommen.”
Louis Schaub: “Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal so ein schönes Tor geschossen habe. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft dadurch helfen konnte. Wir haben uns sehr schwer getan in der ersten Halbzeit. Nach den fünf Gegentoren im letzten Spiel war uns heute wichtig, dass wir zu Null spielen. Spielerisch war das nicht so gut. Aber wir wussten, dass wir immer in der Lage sind, Tore zu schießen. Das Tor fiel dann zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt. Die Vorarbeit von Serhou war sehr gut – scharf und präzise. Ich hatte gehofft, dass der erste Kontakt gut ist. Der ist mir dann gelungen. Danach habe ich gehofft, dass ich das Tore treffe. Ich wusste ungefähr, wo es steht. Der Ball ist dann gut eingeschlagen. In der zweiten Halbzeit haben wir phasenweise besser gespielt. Deswegen geht der Sieg schon in Ordnung.”
[nextpage title=”Defensive Stabilität war oberste Pflicht”]
Ich bin froh, dass wir nach einem Standard getroffen haben
Armin Veh: “Wenn du fünf Gegentore zu Hause bekommst, ist es oberste Pflicht, dass du im nächsten Spiel hinten gut stehst. Das haben sie heute gemacht. Der Gegner war sehr robust. Der Platz war rutschig. Da ist es auch mal wichtig, dass man hinten gut steht. Wir können uns nicht jede Woche zwanzig Torchancen herausspielen. Es war wichtig, dass wir ruhig geblieben sind, auch wenn Sandhausen Druck gemacht hat. Wir haben nicht spektakulär gespielt, aber das will ja auch keiner. Wir wollen guten Fußball spielen. Das Tor war überragend gemacht. Schon allein die Annahme war stark. Es war ein wunderschönes Tor. In solchen Szenen sieht man, dass Louis die Qualität hat. Das macht dann den Unterschied aus. Das 1:0 war für den Sieg entscheidend. Es ist immer einfacher, wenn du oben in der Tabelle dran bleibst. Aber es hätte mich heute auch nicht nervös gemacht, wenn wir nicht gepunktet hätten. Es ist ein langer Weg. Das ist kein Understatement. Dafür bin ich nicht bekannt. Aber ich weiß, wie schwer es in der Zweiten Liga ist. Da kann vieles anders laufen. Ich glaube, dass wir viel Qualität in der Mannschaft haben und in der Liga mit am stärksten sind. Aber das heißt noch nichts.”
Markus Anfang: „Es war das erwartet schwere Spiel. Nach dem letzten Spiel haben wir uns in der Trainingswoche intensiv mit Verteidigen befasst. Das haben wir heute ordentlich gemacht, aber nach vorne unsere Situationen nicht so klar ausgespielt. Unser Anspruch ist ein anderer, aber in den letzten Wochen hatte es geheißen, wir würden gut nach vorne spielen, sollten aber auch verteidigen. Das haben wir heute besser gemacht. Ich muss meine Mannschaft loben für die Reaktion, die sie nach Paderborn gezeigt hat. Sie hat alles getan, um bis zum Schluss zu Null zu spielen. Das wird uns Selbstvertrauen geben, weil wir nach vorne immer die Qualität haben zu treffen. Ich bin auch froh, dass wir mal nach einem Standard getroffen haben. Wir nehmen das mit und wissen, dass wir jetzt gut regenerieren müssen, um am Dienstag gegen Ingolstadt nachzulegen.“
Der FC hat mit der Qualität nichts in der Zweiten Liga zu suchen
Kenan Kocak: „Es war uns klar, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die eigentlich mit ihrer Qualität nichts in der Zweiten Liga zu suchen hat. Wir haben uns auch vom Spiel gegen Paderborn nicht blenden lassen, das ich selbst im Stadion gesehen habe. Wir hätten einen sehr guten Tag erwischen müssen. Es ist uns sehr gut gelungen, in Hälfte eins den FC nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wir haben aber unsere Balleroberungen nicht so gut zu Ende gespielt. Meine Mannschaft hat eine sehr engagierte Leistung gezeigt, aber es war sehr ärgerlich, dass wir mit dem Pausenpfiff das 0:1 kassiert haben. Wenn der FC dann so gut die Räume kontrolliert, ist es ärgerlich, das 0:2 nach einem Standard zu kassieren. Wir müssen daraus lernen und unseren Fokus jetzt auf Aue legen.“
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