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Braucht der Effzeh eine Art Pauli-Effekt wie 2013?

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Kapitän Jonas Hector im Training am Geißbockheim. (Foto: GBK)

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Der 1. FC Köln befindet sich in einer merkwürdigen Situation. Der Tabellenführer der Zweiten Liga kann sich gerade nicht recht über den Platz an der Sonne freuen. Das liegt an den ernüchternden Ergebnissen und Spielverläufen gegen Duisburg und Kiel. Das liegt aber auch an den hohen Erwartungen. Eine solche Situation hatte der FC 2013 schon einmal.

Köln – Markus Anfang machte am Donnerstag keinen Hehl aus dem seltsamen Gefühl, das dieser Tage am Geißbockheim zu vernehmen ist. “Bei unserer Gesamtsituation hat man fast das Gefühl, man muss sich dafür entschuldigen, dass wir Erster sind”, sagte der FC-Coach zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim.

In den ersten Wochen der Saison setzte sich fort, was im Sommer bereits zu merken war. So wirklich will keine Aufbruchsstimmung aufkommen. In den vergangenen beiden Spielen war das kaum überraschend. Weder das 1:2 gegen den MSV Duisburg noch das 1:1 gegen Holstein Kiel waren fußballerisch ansehnlich, und weil auch die Ergebnisse zur Ernüchterung beitrugen, taten sie der öffentlichen Wahrnehmung des FC nicht gut.

Wir werden auch besser werden – definitiv!

Insbesondere die magere Heimbilanz (zwei Siege aus fünf Spielen) trug bislang dazu bei, dass der Funke von der Mannschaft unter Neu-Trainer Anfang auf die FC-Fans noch nicht recht überspringen wollte. Das soll sich am Samstag gegen Heidenheim ändern. “Zuhause haben wir noch nicht das abgeliefert, was wir uns vorstellen”, gestand Anfang. “Wir haben die Zuschauer zuhause noch nicht mit gutem Fußball verwöhnt.” Doch der Trainer der Geissböcke versprach: “Wir wollen besser werden und wir werden auch besser werden – definitiv!”

Diesen Anspruch hatten die Sportlichen Leiter im Sommer selbst formuliert, ausgerufen und die Messlatte damit von Beginn an hoch gelegt. Es sollte nicht nur um Ergebnisse, sondern um ansehnlichen Fußball gehen. Daran arbeiten Anfang und die Spieler noch. “Wir haben in den letzten beiden Spielen nicht so nach vorne gespielt, wie wir uns das vorstellen”, legte Anfang den Finger in die Wunde. “Es ist aber nicht der richtige Weg, alles schlecht zu reden. Da müssen wir auch eine Balance finden. Man darf nicht alles zerreden. Wenn wir davon reden, dass wir zuletzt gut gegen den Ball gespielt haben, heißt das nicht, dass wir gesamthaft zufrieden sind.”

Spieler schätzen klare Worte des Trainers

Die Analyse der Spiele gegen Duisburg und Kiel war deutlich ausgefallen – auch für einige Spieler persönlich, das ließ Anfang durchklingen. Der FC-Coach gehört zu jener Trainergilde, die klare Worte in der Kabine finden und es dabei auch mal lauter werden lassen. Videoanalysen, wie sie beim FC zur Tagesordnung gehören, fallen schon mal intensiver für die Spieler aus. Doch aus Spielerkreisen ist zu hören, dass gerade diese Akribie und Deutlichkeit in der Ansprache vielen Kickern gefällt.

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Braucht der Effzeh eine Art Pauli-Effekt wie 2013?

Am Donnerstag, verriet Anfang, war es aber nicht nur das Trainerteam gewesen, das noch einmal mit den Spielern sprach. Auch Sportchef Armin Veh richtete wohl einige Worte an die Mannschaft. “Wir wussten, dass es ein schwerer Weg werden würde”, sagte Anfang. “Das hat Armin den Jungs auch noch mal mitgeteilt.” Auch Veh scheint zu spüren, dass wichtige Spiele bevorstehen. Nicht nur gegen Heidenheim, sondern auch gegen Schalke im DFB-Pokal und anschließend beim Hamburger SV. Nach zwei zuletzt sieglosen Partien wären Erfolgserlebnisse in den kommenden Partien essentiell für Ruhe im Verein und Sicherheit im Team.

Ein Blick in die Vergangenheit könnte helfen. Spieler wie Timo Horn, Jonas Hector und Marcel Risse werden sich erinnern, dass auch in der Saison 2013/14 unter Peter Stöger in der Hinrunde eine schwierige Phase eingetreten war. Damals hatte die Stöger-Elf gegen Peter Neururer und den VfL Bochum mit 0:1 verloren, um anschließend auch gegen den FC Ingolstadt mit 0:1 zu verlieren und die Tabellenspitze abzugeben. In der folgenden Partie musste der FC beim FC St. Pauli antreten, eine weitere Niederlage hätte die erste handfeste Krise bedeutet. Doch Kevin Wimmer, Patrick Helmes und Yannick Gerhardt schossen den FC am Millerntor mit 3:0 zum Sieg. Stöger bezeichnete dieses Spiel auch noch Jahre später als ein Schlüsselerlebnis für den dann folgenden Erfolg mit dem Aufstieg und der Etablierung in der Bundesliga.

Ein solches Schlüsselerlebnis hatten die Geissböcke bislang noch nicht in ihrer Saison. Der 5:3-Auswärtssieg am Millerntor hätte ein solches sein können, doch noch hat nichts jene unerschütterliche Selbstsicherheit gebracht, die damals Besitz von den Geissböcken ergriff und sie zu einer monatelangen Serie ohne Niederlage führte. Danach suchen Anfang, Veh und Co. noch. Auf dem Papier könnten die Spiele gegen Heidenheim, Schalke und Hamburg durchaus dazu taugen. Denn Erfolge in diesen Aufeinandertreffen wären klare Signale, intern wie extern, dass der FC auf dem richtigen Weg ist.

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