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E-Mail geleakt: Der Burgfriede ist schon wieder dahin

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Stefan Müller-Römer. (Foto: GBK)

Beim 1. FC Köln wird es vor der Mitgliederversammlung am 10. Oktober nicht ruhiger. Im Gegenteil. Am Donnerstag ist eine E-Mail aus dem vergangenen Dezember an die Öffentlichkeit gelangt, in der der Vorsitzende des Mitgliederrates, Stefan Müller-Römer, seine Zweifel an der Verpflichtung von Simon Terodde geäußerte hatte.

Köln – „Ich bin nicht ganz überzeugt von Terodde, weil wir ihn damals nicht grundlos haben ziehen lassen. Der Preis und die weiteren Konditionen sind für einen Spieler seines Formats auch nicht gerade ohne.“ Mit diesen Worten zitiert die BILD aus einer E-Mail, die Müller-Römer im Dezember 2017 an den Gemeinsamen Ausschuss geschrieben hat.

Worte, die Müller-Römer zwar zu einem Zeitpunkt gewählt hatte, als der FC noch Bundesliga und nicht Zweite Liga gespielt hatte. Trotzdem holen sie ihn nun wieder ein – zu einem Zeitpunkt, in dem es für den aktuellen Vorsitzenden des Mitgliederrates sechs Tage vor der Mitgliederversammlung um seine Wiederwahl geht. Aber auch zu einem Zeitpunkt, da Simon Terodde mit zwölf Saisontoren den 1. FC Köln quasi im Alleingang an die Tabellenspitze der Zweiten Liga geschossen hat. Nach GBK-Informationen hatte sich Müller-Römer in der Transferfrage schließlich enthalten, also weder widersprochen noch zugestimmt.

Undichte Stelle – ein kleiner Kreis

Neben den Worten selbst ist allerdings auch der Umstand brisant, dass diese E-Mail überhaupt das Licht der Öffentlichkeit entdecken konnte. Die E-Mail war lediglich an den Gemeinsamen Ausschuss sowie an die Geschäftsführung der KGaA gerichtet. An neun Personen also, ohne Müller-Römer an acht: an Carsten Wettich, Müller-Römers Stellvertreter im Mitgliederrat, an das dreiköpfige Präsidium (Werner Spinner, Toni Schumacher, Markus Ritterbach), an den Aufsichtsrat Lionel Souque, an den Beirat Karl-Ludwig Kley sowie an die beiden Geschäftsführer Alexander Wehrle und Armin Veh.

Wer aus diesem Kreise die E-Mail schließlich leakte, wird wohl unbekannt bleiben. Doch die Anzahl möglicher Personen ist überschaubar. Bemerkenswert ist dieser Vorgang auch deshalb, weil in der Vergangenheit immer wieder Müller-Römer vorgeworfen worden war, als Maulwurf Informationen an die Medien weitergegeben zu haben. Nun wurde er selbst Opfer einer Indiskretion aus dem innersten Kreis der FC-Führung.

Beteuerungen sind nichts wert

Und das, obwohl es in den letzten zehn Tagen mehrfach die Beteuerung gab, wieder gemeinschaftlich zu arbeiten. Zunächst hatte Alexander Wehrle in einem Interview erklärt, man müsse in den Gesprächen untereinander zu mehr Sachlichkeit zurückfinden. Nur zwei Tage später hatte Armin Veh öffentlich Stefan Müller-Römer kritisiert – wohl auch genau wegen den Terodde-Vorbehalten. Am Montag hatte es daraufhin eine Aussprache zwischen Veh, Müller-Römer und dem restlichen Mitgliederrat gegeben. In einer anschließenden Stellungnahme des 1. FC Köln hatte es geheißen, man wolle künftig nicht mehr über-, sondern miteinander reden.

Doch an dieses Credo scheint sich sechs Tage vor der Mitgliederversammlung kaum jemand beim FC mehr halten zu wollen. Auf GBK-Nachfrage äußerten sich weder der 1. FC Köln noch Stefan Müller-Römer zu dem E-Mail-Leak.

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