Der 1. FC Köln hat sich beim SV Darmstadt 98 zu einem 3:0 (0:0)-Auswärtssieg gemüht. Die Gastgeber stellten Köln von Anfang an zu und gingen beherzt in jeden Zweikampf. Der Effzeh kam damit nicht zurecht und lange waren die Lilien die bessere Mannschaft. Doch dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit entschied der Effzeh das Spiel für sich.
Darmstadt – 45 Minuten lang zeigten die Geissböcke ein schwaches Spiel. Kaum etwas wollte der Mannschaft von Markus Anfang gelingen. Der Gegner war aggressiver, besser in den Zweikämpfen und taktisch gut eingestellt. Kein Wunder, dass sich FC-Coach Markus Anfang seine Mannschaft in der Kabine zur Brust nahm. Offenbar fand er die richtigen Worte. Die Stimmen zum Spiel.
Marco Höger: “Es waren 90 Minuten harte Arbeit. Wir wussten, dass je länger das Spiel dauert und es noch 0:0 steht, desto mehr würden unsere individuellen Fähigkeiten zum Tragen kommen. Das ist unsere Qualität. Das macht es dann aus, dass wir hier nicht 0:1 verlieren, sondern mit 3:0 gewinnen. Darmstadt hat es uns mit ihrer körperlichen Spielweise sehr schwer gemacht. Wir hatten vor allem in der ersten Hälfte damit Probleme. Im zweiten Durchgang hatten wir dann unsere Szenen und haben diese auch genutzt. Wir haben versucht dagegenzuhalten. Darmstadt hat fast nur lange Bälle gespielt. Terrence Boyd ist nun mal größer als fast alle anderen Spieler und hat seinen Körper sehr gut eingesetzt. Dann verliert man die Kopfballduelle, und auch die zweiten Bälle gingen oft verloren. Deswegen wurden wir auch zu langen Bällen gezwungen und dann kommt so ein Spiel zustande. Das war sicherlich nicht schön anzuschauen und hat sich auch für uns Spiel nicht schön angefühlt.”
Der Trainer hat uns klar gemacht, dass wir ohne Zweikämpfe nicht gewinnen
Rafael Czichos: “Wir hatten uns nicht darauf eingestellt, dass Darmstadt Mann gegen Mann über den ganzen Platz vereidigen würde. Deswegen haben wir uns in den ersten 45 Minuten nicht durchgesetzt. Wir haben in den Zweikämpfen zu wenig dagegengehalten. Das war das Problem. Der Trainer hat uns dann klar gemacht, dass wir das Spiel ohne Zweikämpfe nicht gewinnen werden. Das haben wir in der zweiten Halbzeit gut umgesetzt und waren in den Situationen vor dem Tor dann auch eiskalt. Sowas braucht man in solchen Spielen. Ich bin froh, dass wir mit der richtigen Einstellung aus der Kabine gekommen sind. Und das ist dann Zweitliga-Fußball, da geht es ums Kämpfen und darum, die wenigen Chancen, die man bekommt, reinzumachen. Wir haben immer wieder versucht auf dem Platz Zeichen zu setzen, aber erst der Trainer hat in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Ich weiß gar nicht, ob es mein Tor war (lacht). Ich bin froh, dass es heute wieder geklappt hat. Es war ein richtig guter Eckball von Louis. Diese Bälle auf den kurzen Pfosten sind richtig eklig für den Torhüter, weil da fünf, sechs Spieler vor ihm stehen und er nicht rauskommen kann. Wenn dann mal einer durchrutscht, müssen wir da sein. Louis hatte es heute sonst sehr schwer, weil es viel auf die Knochen gab. Aber es spricht für seine sehr hohe Qualität, dass er wieder an den entscheidenden Situationen beteiligt war. Er und Drex sind in der Offensive sehr wichtig für uns.”
Die individuelle Qualität hat sich dann durchgesetzt
Markus Anfang: „Wir sind in das erwartet schwere Auswärtsspiel gegangen. Darmstadt war gerade in der ersten Hälfte aggressiv, sie haben uns hoch angelaufen, teilweise Mann-gegen-Mann über den ganzen Platz gespielt. Wir waren da nicht gut gestaffelt und haben viele Zweikämpfe verloren. So ist unser Spiel nie richtig in Gang gekommen, es war kein gutes Spiel von uns. Nach der Pause waren wir viel aggressiver in den Zweikämpfen, haben mehr Zweikämpfe gewonnen und sind so besser ins Spiel gekommen. Ich bin froh, dass wir zu Null gespielt haben und dass sich Jhon erneut vorne belohnt hat für seinen enormen Aufwand, den er betrieben hat.“
Dirk Schuster: „Trotz des 0:3 haben wir ein sehr anständiges Spiel gemacht. Wir sind von Beginn an höheres Risiko gegangen, haben unsere Außenpositionen vorgeschoben, viele Eins-gegen-Eins-Situationen bekommen und uns behauptet. Leider ist der Ertrag vorne nicht so gekommen, wie wir uns das erhofft haben. Das ging eigentlich in der zweiten Hälfte so weiter, meine Mannschaft hat gegen einen normalerweise sehr starken Gegner auf Augenhöhe gespielt. Die individuelle Qualität hat sich dann durchgesetzt, das hat man beim 0:1 gesehen. Das zweite Tor nach einer Ecke hätten wir verteidigen können, das 0:3 haben wir uns dann selbst reingelegt. Die Kölner hatten dann Lust am Fußballspielen und wir mussten mit einem Auge aufs Torverhältnis schauen. Es bleibt ein schlechtes Gefühl zum Ergebnis, aber ein gutes Gefühl wegen der Leistung.“
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