Markus Anfang will sich von den Diskussionen um seine Person beim 1. FC Köln nicht von seinem Weg abbringen lassen. Am Donnerstag betonte der Trainer der Geissböcke, nur auf die Partie gegen Dynamo Dresden zu schauen. Für alles andere sei das kölsche Grundgesetz zuständig.
Köln – Ob ihn die Trainerdiskussion, die nach fünf sieglosen Spielen in Folge um seine Person entbrannt ist, störe? Nein, betonte Anfang auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden. “Ich kann mich nur auf das konzentrieren, was ich beeinflussen kann. Das Training, die Mannschaft, die Vorbereitung auf das nächste Spiel – unabhängig davon, wie die Spiele davor gelaufen sind”, sagte der FC-Coach. “Dadurch ändert sich nichts für unsere Arbeit.”
Nach dem erschreckend schwachen Auftritt seiner Mannschaft beim 0:1 in Hamburg waren die kritischen Stimmen deutlich vernehmbarer geworden, zumal die Spieler aus der Fankurve ein gellendes Pfeifkonzert für ihre Leistung kassiert hatten. Anfang weiß, dass harte Zeiten für ihn anbrechen würden, sollte es im Spiel gegen Dresden nicht zu einem Sieg reichen. “Ich bin wahnsinnig ehrgeizig, die Spieler sind wahnsinnig ehrgeizig. Deswegen werden wir immer versuchen, das nächste Spiel zu gewinnen”, versprach der 44-Jährige und bediente sich für alle weiteren Unwägbarkeiten beim kölschen Grundgesetz. “Wie sagt man in Köln? Et kütt wie et kütt. Meine Oma hat immer gesagt: De Zick die kütt, et Vüjelchen flöht.”
Anfang braucht einen Sieg gegen Dresden
Anfang dürfte als gebürtiger Kölner auch die diversen anderen Artikel des kölschen Grundgesetzes kennen. “Et hätt noch immer jot jejange” (Paragraph 3) wird wohl jenes Motto sein, auf das alle beim FC gerade hoffen. Weil sich aber viel zu viele Fans in den letzten Spielen fragten: “Wat soll dä Quatsch?” (Paragraph 9), forderten nach dem 0:1 in Hamburg immer mehr Anhänger, dass Anfang von seinem System abrücken müsse. Ganz nach Paragraph 6: “Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.” Anfang hingegen hält weiter an seinem Weg fest. Man müsse genauso offen für Kritik sein wie für Neuerungen, auch, wenn letztere manchmal Zeit bräuchten, bis sie ihre Wirkungen entfalten würden (“Et bliev nix wie et wor”, Paragraph 5).
Doch egal, wie Anfang seine Mannschaft am Samstag ins Spiel schicken wird, es wird an diesem 13. Spieltag einzig und allein um das Ergebnis gehen. Das weiß der einstige Bundesliga-Mittelfeldspieler am besten. “Am Ende geht es darum, mal wieder das Ergebnis zu erzielen, das wir uns vorstellen. Wir brauchen einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis. Vorher hatten wir die Ergebnisse, das war für uns eine Bestätigung, dass wir auf einem guten Weg sind. Jetzt ist der Weg etwas steiniger, aber auch da müssen wir durch.” Ein Sieg am Samstag gegen Dresden ist also Pflicht. Auch, damit nicht bald am Geißbockheim auf die Frage nach Markus Anfang der vierte Paragraph zitiert wird: “Wat fott es, es fott.”
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