André Pawlak mit Kenan Akalp. (Foto: GBK)

U21-Rückkehrer: Für Pawlak beginnt ein Doppelleben

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Am Dienstag nimmt André Pawlak seine Arbeit bei der U21 des 1. FC Köln auf. Der 47-Jährige wird vorzeitig aus seiner Auszeit beim Deutschen Fußball-Bund zurückgeholt und muss ab sofort ein Doppelleben zwischen Abstiegskampf und Trainerausbildung führen. Am Dienstag geht die Vorbereitung auf eine knifflige Aufgabe los.

Köln – Der Samstagnachmittag hatte eigentlich ganz im Zeichen des berauschenden 8:1-Sieges des 1. FC Köln gegen Dynamo Dresden gestanden. Doch parallel hatte die U21 der Geissböcke gegen den Wuppertaler SV nur 1:1 gespielt. Wenige Stunden später gab der Effzeh die Ablösung von Coach Markus Daun bekannt. Sein Nachfolger stand zu diesem Zeitpunkt auch schon fest: André Pawlak kehrt zur U21 zurück.

Der Trainerwechsel kam nicht mehr überraschend. Nur zehn Punkte aus 17 Spielen waren zu wenig für Daun, dessen Team auf dem vorletzten Tabellenplatz stagnierte und am Ende der Hinrunde satte acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer aufwies. Da half auch die anständige Leistung gegen den Wuppertaler SV nichts, Daun musste seinen Posten räumen und Pawlak Platz machen.

Pawlak kennt das Team – ist aber nicht immer da

Eine Entwicklung, die sich abgezeichnet hatte. Daun und NLZ-Chef Matthias Heidrich hatten sich unter der Woche ausgetauscht, sodass dem Trainer klar war, dass es im Falle eines weiteren Spieles ohne Sieg eng für ihn werden würde. Zwar hätte der 38-Jährige gerne weitergemacht, doch am Ende fehlte laut Heidrich das Vertrauen, dass Daun die Wende mit der Mannschaft noch schaffen könnte. Diese soll nun Pawlak erreichen, der schon im Vorjahr Ende September für Patrick Helmes übernommen hatte.

Pawlaks Vorteil: Er kennt die meisten Spieler, kann sofort beginnen. Pawlaks Nachteil: Eigentlich steckt er mitten in seiner Ausbildung zum Fußballlehrer beim Deutschen Fußball-Bund. Bis Anfang Dezember wird der bisherige Inhaber der A-Lizenz montags bis mittwochs in Hennef an der Hennes-Weisweiler-Akademie weilen und seine Mannschaft nicht betreuen können. Nur diese Woche bekommt er die Möglichkeit, sich schon am Dienstag vorzustellen und die gesamte Woche über mit seinem alten, neuen Team zu arbeiten, um bereits am Samstag gegen den 1. FC Kaan-Marienborn die Mission Klassenerhalt aufzunehmen.

Trainingsplan wird an DFB-Lehrgang angepasst

Am Dienstag um 10.30 Uhr wird Pawlak erstmals mit seinen Spielern auf dem Rasen stehen. Ab der kommenden Woche wird er dann aber montags, dienstags und mittwochs fehlen. “Wir werden den Trainingsplan entsprechend anpassen, sodass ich im Endeffekt pro Woche nur eine Einheit auf dem Platz verpassen werden”, sagte Pawlak dem GEISSBLOG.KOELN. Geplant ist in einer regulären Woche ein freier Tag am Montag, eine Krafteinheit am Dienstagmorgen mit den Athletiktrainern, eine Einheit am Dienstagnachmittag auf dem Platz und der Mittwoch als Tag individueller Einheiten je nach Bedarf der Spieler (Reha, Athletik, Ball-, Technik- oder Torwarttraining). “So haben wir es schon letzte Saison gehandhabt und sind gut damit gefahren”, sagte Pawlak.

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Bierofka als Vorbild für Pawlak

Ab Dezember kann Pawlak dann durchatmen und sich bis Ende Januar durchgängig mit seiner Mannschaft beschäftigen. Erst Ende Januar 2019 wird seine Ausbildung beim DFB weitergehen. Bis dahin soll die U21 im besten Fall den Anschluss an das rettende Ufer hergestellt haben, um in den verbleibenden Spielen nach der Winterpause angreifen zu können. Da NLZ-Chef Matthias Heidrich erst in der vergangenen Saison selbst seine Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert hatte, dürfte der neue starke Mann im Kölner Nachwuchsbereich genau wissen, was auf Pawlak zukommen wird.

Die Doppelbelastung – ein enormer Kraftakt für den Trainer, den aber auch andere Übungsleiter auf sich nehmen. So absolviert mit Pawlak aktuell auch unter anderem Daniel Bierofka den Fußballlehrer in Hennef, pendelt regelmäßig zwischen dem Rheinland und München, wo der den Drittligisten TSV 1860 München als Chefcoach führt. Pawlak bleiben so zumindest große Reisestrapazen erspart, die Wege für den 47-Jährigen bleiben kurz.

McKenna bleibt Co-Trainer

Einen langen Weg hat Pawlak allerdings gerade erst hinter sich. Im Rahmen seiner Ausbildung weilte der angehende Fußballlehrer kürzlich eine Woche in Südkorea, wo er bei Jörn Andersen hospitierte. Der ehemalige Bundesliga-Profi trainiert dort den Erstligisten Incheon United, Pawlak schaute dem Norweger und dessen Trainerteam eine Woche lang über die Schultern. “Das war ein großartiges Erlebnis”, berichtete Pawlak, der im Laufe der letzten Monate auch schon bei Markus Anfang und den FC-Profis mehrere Wochen hospitierte.

Nun also kehrt Pawlak früher als erwartet wieder vollständig ans Geißbockheim zurück. Allerdings wird er nicht auf sein altes Trainerteam zurückgreifen können. Mirko Vogt arbeitet inzwischen als Chefscout beim SC Paderborn, Lukas Sinkiewicz verließ den FC im Sommer in Richtung Fortuna Düsseldorf, wo er Co-Trainer der zweiten Mannschaft ist. Stattdessen wird Pawlak auf das Trainerteam seines Vorgängers setzen und damit auch auf Co-Trainer Kevin McKenna, der in Pawlaks Abwesenheit künftig die Trainingseinheiten leiten wird.

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