Der SC Paderborn vermiest dem FC die Modeste-Party. (Foto: Imago/Team 2)

“Immer immer widder”: Das war gut, das war schlecht

[nextpage title=”Das Modeste-Comeback geht unter”]

Die kölsche Band “Cat Ballou” hat es in ein Lied gepackt: “Mir donn et immer immer widder” heißt es da über das kölsche Gefühl. Auch der 1. FC Köln tut es immer, immer wieder. Allerdings anders, als sich die FC-Fans das wünschen würden. Immer wieder implodiert die Mannschaft.

Paderborn – Es war alles bereitet für den perfekten Sieg. Jhon Cordoba hatte das 1:0 erzielt. Dann kam Anthony Modeste. Keine vier Minuten trug der Rückkehrer wieder das Trikot der Geissböcke, da traf er zum 2:0. Jetzt war der FC nicht mehr aufzuhalten. Dachten alle. Bis Paderborn in den letzten zwölf Minuten drei Tore schoss und denn Effzeh in eine Schockstarre versetzte.

Das war gut

Nach einer solch bitteren Niederlage gleichen positive Aspekte maximal einer Randerscheinung. Beispielsweise das hohe Pressing, das dem FC immer wieder gelang und so Ballgewinne in der Paderborner Hälfte erzwang. Gerade an den Seitenlinien stellte Köln den SCP häufig gut zu, sodass den Gastgebern einige technische Fehler unterliefen und der FC wieder in Ballbesitz kam und zu Chancen kam.

Auch das eigene vertikale Spiel, so, wie es Paderborn fabriziert, wollte der FC in der Benteler-Arena umsetzen. Da sich beide Teams kaum im Mittelfeld aufhielten, standen die beiden Kölner Angreifer im Mittelpunkt. Anspielen, klatschen lassen, steil gehen oder den Ball behaupten und schnellstmöglich einen Mitspieler steil schicken. Das war der Plan, und hätte es die verheerende Schlussphase nicht gegeben, wäre dieser auch aufgegangen.

Und dann war da natürlich noch Anthony Modeste, der Rückkehrer, der sofort bewies, dass er seinen Instinkt, seine Abschlussqualität nicht verloren hat. Kaum in der Partie, machte er das 2:0. Das Tor, obwohl es den Geissböcken keine Punkte brachte, dürfte dem Franzosen psychologisch helfen. Modeste konnte schon mit dem ersten Kurzeinsatz zeigen, dass er dem FC tatsächlich sofort helfen kann.

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Das war schlecht

Und doch blieb nach 90 Minuten das Gefühl des “Immer immer widder” zurück. Weil der Effzeh einmal mehr entweder die Anfangs- oder die Schlussphase einer Partie in den Sand setzte. Gegen Bochum und Union waren es die ersten Sekunden der Partie. In Paderborn war es erneut der letzte Akt der Partie. Wie im Hinspiel, wie in Kiel, wie in Hamburg – in den letzten zehn Minuten gab der FC schon sieben Punkte aus der Hand.

Armin Veh kritisierte die fehlende Souveränität, die eine Spitzenmannschaft, die der FC sein will, eigentlich an den Tag legen müsste. Erfahren genug sind die Kölner Profis eigentlich. Und doch ließ sich der Effzeh die Butter vom Brot nehmen und vom Willen der Paderborner überrollen. Einmal mehr anfällig nach Standards, einmal mehr unkonzentriert, einmal mehr nicht in der Lage, auf den Druck und die Umstellungen des Gegners zu reagieren.

Doch auch die eigenen Umstellungen griffen nicht. Veh bezeichnete die Auswechslung von Rafael Czichos wegen potentieller Gelb-Rot-Gefahr im Nachhinein als Fehler. Markus Anfang hatte stattdessen Frederik Sörensen gebracht, und der Däne wurde zu einer Art Sündenbock für die Niederlage. Ohne Spielpraxis und zuletzt mehr als Aushilfsstürmer genutzt, sollte er plötzlich helfen, den Sieg über die Zeit zu bringen. Stattdessen wurde der Wechsel zum Startschuss der Paderborner Aufholjagd.

So geht es weiter

Armin Veh forderte am Samstag eine schonungslose Aufarbeitung des kollektiven Versagens vom Freitag. Der Sportchef rückte damit zwar nicht explizit vom Trainer ab, machte aber deutlich, dass weder Spieler noch Trainerteam mehr Zeit bekommen werden, um das Ziel des FC wieder ins Visier zu nehmen. Die Geissböcke, das machte Veh unmissverständlich klar, müssen sofort wieder Kurs auf die Bundesliga nehmen.

Am kommenden Samstag wird als nächster Gegner der SV Sandhausen mit Uwe Koschinat auf der Trainerbank zu Gast sein. Anschließend geht es in die Englische Woche mit den Auswärtsspielen in Aue und Ingolstadt. Drei Abstiegskandidaten, gegen die es aus Kölner Sicht nur drei Siege geben darf. Denn wenn der FC es schon nicht schafft, gegen die direkten Konkurrenten zu gewinnen (wie Veh ebenfalls kritisierte), dann darf man sich zumindest gegen die Underdogs keine Blöße geben.

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