Das erhoffte Ausrufezeichen! Effzeh lässt Kiel keine Chance

Der 1. FC Köln hat die erneuten Patzer der Konkurrenz eindrucksvoll genutzt und ein deutliches Zeichen der Stärke im Aufstiegskampf ausgesendet. Die Geissböcke besiegten am 27. Spieltag Holstein Kiel mit 4:0 (2:0) und setzten sich in der Tabelle mit sieben Punkten auf Rang drei ab. Der Sieg hätte sogar noch deutlich höher ausfallen können. Simon Terodde erzielte zwar seinen 27. Saisontreffer, verschoss aber auch einen Elfmeter.

Aus Müngersdorf berichte Sonja Eich, Eliano Lußem und Marc L. Merten

Markus Anfang hatte die Qual der Wahl. Nur Niklas Hauptmann und Matthias Lehmann fehlten dem FC-Coach gegen Kiel. Und so griff er auf das Bewährte der letzten Wochen zurück: mit Jonas Hector auf der Acht, mit Johannes Geis als Passgeber, diesmal mit Marco Höger in der Dreierkette, mit Florian Kainz auf links und auch mit Simon Terodde im Sturmzentrum neben Jhon Cordoba: keine Experimente, dafür weiter mit Optionen wie Louis Schaub und Anthony Modeste auf der Bank.

Ausgangslage

Es war das erste Pflichtspiel seit 22 Tagen: Für den 1. FC Köln ging es gegen Holstein Kiel um mehr als nur drei Punkte. Obwohl der FC durch den Spielausfall in Duisburg eine verlängerte Länderspielpause erlebte, blieben die Geissböcke an der Spitze der Zweiten Liga. Der HSV hatte gepatzt, Union Berlin hatte gepatzt, St. Pauli hatte gepatzt. Mit zwei Spielen in der Hinterhand wollte der Effzeh am Sonntag den ersten Schritt zur Vorentscheidung im Aufstiegskampf machen.

Moment des Spiels

Simon Terodde hatte bereits getroffen, da wollte Jhon Cordoba seinem Sturmpartner in nichts nachstehen. Den Elfmeter in der 41. Minute hätte der Kolumbianer gerne übernommen, wurde aber zurückgepfiffen. Das war in der 46. Minute nicht mehr möglich. Wenige Sekunden nach dem Wiederbeginn steckte Hector zu Cordoba durch. Der setzte sich robust gegen Dominik Schmidt durch, zog aus halblinker Position in den Strafraum ein und schlenzte den Ball unhaltbar ins lange Eck. Das 3:0 und die Entscheidung für den Effzeh, der an diesem Tag eindrucksvoll demonstrierte, dass der Aufstiegskampf nur über ihn führen wird.

Die wichtigsten Szenen

Der FC begann stark. Kiel lief zwar hoch an, doch Köln fand immer wieder Lücken, um sich zu lösen. Die Chancen kamen schnell. Höger konnte einen Geis-Freistoß nicht über die Linie stochern (7.), Terodde wurde aus zehn Metern nach schöner Kainz-Vorarbeit geblockt (10.). In der 22. Minute klappte es jedoch im dritten Versuch. Kainz spielte einen präzisen Pass auf Cordoba, der sofort Fahrt aufnahm und im richtigen Moment mit dem Außenrist querlegte. Dort stand Terodde frei an der Strafraumgrenze und schloss sofort ab. Das 1:0 für den Effzeh – und die frühe Gewissheit, dass dieses Spiel weniger zäh werden würde als in der Hinrunde. Das bestätigte sich nur drei Minuten später: Das 2:0 leitete Drexler ein. Aufmerksam spritzte er im Aufbauspiel der Kieler dazwischen, eroberte den Ball 30 Meter vor dem gegnerischen Tor, legte auf Hector quer, der zunächst an Kronholm scheiterte. Der Ball sprang ihm jedoch direkt wieder auf den Fuß und der Nationalspieler konnte ins leere Tor einschieben (25.). Der FC in dieser Phase klar spielbestimmend und auf dem Weg zur frühen Entscheidung. In der 37. Minute hätte das 3:0 fallen müssen. Terodde eroberte den Ball in der eigenen Hälfte und schickte Cordoba auf die Reise. Der Kolumbianer lief alleine auf Kronholm zu, scheiterte aber am KSV-Keeper. Doch Terodde war mit aufgerückt, nahm sich den Abpraller und zog ab – Pfosten! Die Riesenchance zur Vorentscheidung. Unmittelbar danach fiel auf der Gegenseite beinahe der Anschluss, doch Benes rutschte bei einem Konter der Kieler an einer Okugawa-Hereingabe vorbei. Wiederum nur eine Minute später traf Clemens frei vor Kronholm nur das Außennetz. Spätestens in der 42. Minute hätte dann aber das 3:0 fallen müssen. Drexler wurde im Strafraum gefoult, der FC bekam einen Elfmeter zugesprochen. Doch Terodde scheiterte an Kronholm. So ging es statt mit einer vorentscheidenden Drei- oder gar Vier-Tore-Führung mit einem 2:0 in die Halbzeit.

Das war aber nur 44 Sekunden nach der Pause noch relevant. Dann schickte der starke Hector Cordoba erneut auf die Reise. Dessen Schlenzer zum 3:0 in der 46. Minute wischte jeden Zweifel beiseite, welche Mannschaft an diesem Tag den Platz als Sieger verlassen würde. Geis hätte mit einem Freistoß aus 17 Metern noch erhöhen können, scheiterte aber an Kronholm (69.). Eine gute Minute später hätte es Cordoba, erneut alleine vor Kronholm, besser machen können, wollte den Torhüter aber tunneln und verpasste das 4:0 (71.). Danach war die Luft raus – bis Hector einen letzten Geniestreich auspackte und den eingewechselten Modeste mustergültig bediente. Dieser fand sich alleine vor Kronholm wieder und ließ sich die Chance auf seinen Treffer des Tages nicht nehmen. Durch das 4:0 in Müngersdorf steht der Effzeh mit 54 Punkten drei Zähler vor dem HSV auf Rang zwei, sieben vor Union Berlin auf dem Relegationsplatz und zehn vor den Nicht-Aufstiegsplätzen. Und auch die Leistung der Anfang-Elf war dem Tabellenplatz angemessen.

Fazit

Zum Freuen: Sieben Punkte Vorsprung und ein Spiel weniger!

Zum Ärgern: Der Sieg hätte deutlich höher ausfallen können.

Mann des Tages: Jonas Hector mit einem Gruß an Joachim Löw – allerdings erneut auf der “falschen” Position.

Aufstellung

Horn – Meré (71. Sobiech), Höger, Czichos – Clemens, Geis, Kainz – Hector, Drexler – Cordoba (82. Modeste), Terodde (63. Schaub)

Tore

1:0 Terodde (22.)
2:0 Hector (25.)
3:0 Cordoba (46.)
4:0 Modeste (90.)

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