Seit der Rückkehr von Anthony Modeste wurde es ruhiger um Simon Terodde. Trotz einer starken Hinrunde und 23 Saisontoren stand der 31-Jährige plötzlich im Schatten seiner Sturmkollegen. Gegen Arminia Bielefeld brachte FC-Coach Markus Anfang seinen Knipser wieder von Beginn an. Und der Torjäger zahlte das Vertrauen nicht nur zurück. Er setzte ein dickes Ausrufezeichen.
Köln – Mit “Simon Terodde”-Sprechchören wurde die Mannschaft des 1. FC Köln nach dem überzeugenden 5:1 (2:0)-Schützenfest über Bielefeld verabschiedet. Für den Stürmer dürfte es eine Genugtuung gewesen sein. Denn obwohl der gebürtige Bocholter die Torschützenliste der Zweiten Liga in dieser Saison als Alleinunterhalter dominiert, waren es Jhon Cordoba und Anthony Modeste, die in den letzten Wochen für die Schlagzeilen sorgten.
Raus aus dem Schatten
Es erwies sich nicht nur als weise Entscheidung, dem 31-jährigen Terodde gegen Bielefeld den Vorzug vor Modeste zu geben. Mit seiner Entscheidung bewies Anfang auch Fingerspitzengefühl. Vier Spiele in Folge hatte Terodde nicht mehr getroffen, beim 2:1-Auswärtssieg in Ingolstadt saß der Angreifer dann erstmals seit dem dritten Spieltag nur auf der Bank und kam nur zu einem Kurzeinsatz – ausgerechnet für Anthony Modeste, den Torschützen zum 1:0.
Überhaupt hatte der französische Stürmer Terodde in den letzten Wochen die Show gestohlen. Während Modeste in den ersten vier Einsätzen seit seiner Rückkehr nach Köln gleich vier Tore geschossen hatte und somit einen Traumeinstand feierte, traf Terodde zuletzt gegen St. Pauli und vergab gegen Paderborn, Sandhausen und Aue diverse gute Torgelegenheiten. Und weil sich zudem Cordoba seit Monaten in Topform befindet, wurde die Situation für Terodde nicht einfacher. Gegen Bielefeld meldete sich “T-Rod” nun aber eindrucksvoll zurück.
26 Tore nach 24 Spielen
Zweimal nickte er mit dem Kopf nach einer Geis-Ecke ein (21., 90.), dazu ein überlegter Abschluss vor Bielefeld-Keeper Ortega (69.). Es waren seine Saisontore 24, 25 und 26 – in 24 Spielen. Gegen die Arminia bewies Terodde aber nicht nur seiner Torjäger-Qualitäten, man merkte ihm von Beginn an großen Einsatzwillen an. Und nach jedem seiner drei Treffer war auch sein wiederkehrendes Selbstvertrauen zu spüren – die Sprechchöre der Fans waren der verdiente Lohn.
Nun hat Anfang für das kommende Gastspiel beim MSV Duisburg die Qual der Wahl. „Eigentlich ist es egal, wer da vorne spielt“, fand Johannes Geis nach dem Spiel. „Jhon ist ein Arbeitstier, Simon und Tony sind die Vollstrecker. Eigentlich ist es unfair, dass man da einen bevorzugen muss.” Der FC-Coach sagte: “Jhon hat schon vier Gelbe Karten, deswegen müssen wir alle Stürmer auf ein Level bringen.”
Wir brauchen alle drei, gar keine Frage
Aktuell scheint Cordoba als Arbeiter, der trotzdem regelmäßig trifft, gesetzt zu sein. Um den Platz des Knipsers daneben werden sich Modeste und Terodde weiterhin streiten müssen. Ein echtes Luxusproblem also für den Trainer. “Wir brauchen alle drei, gar keine Frage”, sagte Geis. Umso besser für die Kölner, wenn alle drei treffen wie zuletzt.
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