Anthony Modeste hat mit einer äußerst schwachen Leistung im Spiel beim 1. FC Heidenheim keine Werbung in eigener Sache betreiben können. Der Stürmer des 1. FC Köln blieb beim 2:0-Auswärtssieg seiner Mannschaft weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Sein Trainer blieb nach dem enttäuschenden Auftritt des Franzosen diplomatisch.
Aus Heidenheim berichtet Marc L. Merten
Nach dem Sieg in Heidenheim meldete sich Anthony Modeste auf Instagram. Ein Foto von sich in einem Zweikampf, dazu eine Flamme und ein muskulärer Oberarm als Emojis. Ganz so feurig und stark war der Auftritt des 30-Jährigen beim FCH allerdings nicht gewesen. Im Gegenteil hatte der Stürmer einen äußerst schwachen Tag erwischt, nachdem ihn Trainer Markus Anfang das zweite Mal seit seiner Rückkehr in die Startelf beordert hatte.
Gleich seine ersten beiden Ballaktionen endeten mit Fehlpässen und folgenden Kontern der Heidenheimer. In der Folge verlor Modeste fast jeden Ball, konnte sich kaum einmal in einem Zweikampf durchsetzen und frustrierte auch seine Mitspieler, indem er nach verloren gegangenen Bällen oder Fehlpässen lustlos stehen blieb und den Kopf senkte, anstatt dem Gegner nachzueilen, um den Ball zurückzuerobern. Der Tiefpunkt einer schwachen Leistung war die 44. Minute, als Modeste eigentlich einen Konter einleiten wollte, im Zweikampf an der Seitenlinie aber den Ball ins Aus trudeln ließ und diesen anschließend aus Frust wegschlug. Dafür sah der Franzose die Gelbe Karte und demonstrierte seinen persönlichen Unmut trotz einer 2:0-Führung seiner Mannschaft deutlich.
Anfangs diplomatische Einordnung
Eine Auswechslung des 30-Jährigen zur Halbzeitpause hätte durchaus seine Berechtigung gehabt, zumal sich der Franzose während der ersten Hälfte einmal, sichtlich um Luft ringend, auf die Brust geklopft hatte. Ein Zeichen noch immer mangelnder Fitness, die sich bereits im Testspiel gegen Paderborn gezeigt hatte? FC-Coach Anfang vertraute auch nach dem Seitenwechsel zunächst weiter auf Modeste, und tatsächlich hätte dieser nur eine halbe Minute nach Wiederanpfiff beinahe das 3:0 erzielt. Doch sein einziger Torschuss an diesem Tag strich knapp am Tor von Kevin Müller vorbei. So war schließlich nach 66 Minuten Schluss, als Simon Terodde für Modeste ins Spiel kam. „Wir haben uns für Toni entschieden, weil er die Dynamik hat, um hinter die gegnerische Kette zu kommen, und wir wussten, dass Heidenheim nach vorne verteidigen würde“, erklärte Anfang später seine Überlegung, den Franzosen statt des 27-Tore-Stürmers Terodde zu bringen.
Zuletzt hatte Modeste trotz eines Tores gegen Kiel nicht glücklich über seine Jokerrolle gewirkt. Nachdem ihm die Möglichkeit eines Startelfeinsatzes beim MSV Duisburg durch die Spielabsage genommen worden war, hatte er auf einen Einsatz von Beginn an gegen Kiel gehofft. Stattdessen war er erst in der Schlussphase eingewechselt worden. Nun konnte er gegen Heidenheim ran, seine Leistung war aber keine Bewerbung für einen weiteren Startelfeinsatz. „Er hat sehr viel für die Mannschaft gearbeitet“, sagte Anfang diplomatisch, konnte damit aber kaum die läuferische Leistung gemeint haben. „Dass nicht immer alles gelingt, ist klar. Wir haben ihn nicht immer in die Position bringen können, wir hätten ihn besser bedienen können.“
Gegen Duisburg für Cordoba?
Dennoch könnte Modeste am Mittwoch in Duisburg erneut von Beginn an auflaufen – denn wie Markus Anfang am Tag nach dem Spiel in Heidenheim verriet, könnte Jhon Cordoba beim MSV eine Pause bekommen. “Jhon hat richtig viel Verschleiß, er ist ganz schön müde. Bei ihm müssen wir abwarten, wie er regeneriert”, sagte der FC-Coach und betonte mit Blick auf Anthony Modeste auch: “Wir müssen Tony Spielzeit geben, damit er zu seinem Rhythmus findet und an seine Form herankommt.” So könnte der 30-Jährige schon am Mittwoch die nächste Chance bekommen, um sich seiner Form wieder anzunähern – dann neben Simon Terodde, mit dem er sich bislang abgewechselt hatte.
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