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Unnötiges Unentschieden: “Das ist wie ein Messerstich!”

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Dominick Drexler konnte sich nach dem Spiel aber nicht mehr freuen. (Foto: Mika Volkmann)

Der 1. FC Köln gibt nach starker erster Halbzeit gegen den Hamburger SV den Sieg aus der Hand. Eine nicht gegebene Gelb-Rote Karte gegen Gideon Jung, zwei nicht gegebene Elfmeter für den FC, vor allem aber das unnötige Ausgleichstor nach einer passiven zweiten Halbzeit der Geissböcke waren die Gesprächsthemen nach dem 1:1 (1:0) im Topspiel des 29. Spieltags am Montagabend.

Aus Müngersdorf berichten Eliano Lußem und Marc L. Merten

Rafael Czichos:„Es war eine richtig gute erste Halbzeit von uns, wir waren griffig und hatten uns gut eingestellt. Der HSV hatte nur eine halbe Chance, wir sind in Führung gegangen. Nach dem Seitenwechsel sind wir aber zu passiv geworden und nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen. Wir haben es trotzdem noch einigermaßen vom Tor weghalten können, bis dann ein Standard ping-pong-mäßig hinten reingeht. Das müssen wir besser klären. Nach dem Abpfiff hatte ich das Gefühl, wir sind Fünfter. Das war schon Wahnsinn. Ich finde, zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei sind fünf Spiele vor Schluss nicht die schlechteste Ausgangslage.“

Marco Höger: „Wir hatten uns mehr vorgenommen. Gegen Mitte der zweiten Hälfte hat man aber den Kräfteverschleiß gesehen. Da gingen einige auf dem Zahnfleisch, auch ich. Da muss man am Ende auch mal mit einem Punkt zufrieden sein, wenn man zehn Punkte vorne ist bei noch 15 zu vergebenden Punkten. Der Gegner war ja auch kein Kanonenfutter. Wir haben einen Punkt geholt, haben den Abstand auf den HSV und Union gehalten. Es geht mir manchmal zu schnell mit ‚sicherer Aufsteiger’ oder so.“

Dann hätten wir Hamburg aufgefressen

Dominick Drexler: „Das war wohl die Magie der Halbzeit. Wenn wir 90 Minuten ohne Pause gespielt hätten, dann hätten wir die Hamburger aufgefressen. So haben wir irgendwann zu tief gestanden. Sehr ärgerlich, wenn wir zum wiederholten Male ein spätes Gegentor kassieren. Da müssen wir uns alle hinterfragen, so funktioniert es jedenfalls nicht. Das einzig Positive an diesem Abend war, dass wir die Gegner auf Distanz gehalten haben. Wir müssen kritisch damit umgehen, weil wir als Spitzenmannschaft solche Spiele nicht mehr hergeben dürfen. In einem solchen Spiel vor 50.000 Zuschauern muss jeder noch mal über den Schweinehund hinweg gehen. Das haben wir nur in 99 Prozent der Fälle getan. Jetzt stehen wir hier nur mit einem 1:1. Das ist wie ein Messerstich, das zieht einen runter, da kann ich mich auch nicht über mein Tor freuen. Und Elfmeter für uns hin oder her, wir müssen da nur auf uns schauen, das war nur unser Fehler.“

Eine klare Gelb-Rote Karte gegen Jung

Markus Anfang:„Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Man hatte das Gefühl, wir haben das Spiel voll im Griff. Der Knackpunkt war die Szene, ab der wir eigentlich in Überzahl sein sollten – es war eine klare Gelb-Rote Karte gegen Jung. Danach sind wir allerdings nicht mehr nach vorne gekommen. Da war der Faden weg. Das ist ärgerlich für uns – aber insgesamt muss man sagen: wieder ein Spieltag weniger. Wir sind auf einem guten Weg. Wir hätten zwar gerne mehr Punkte, aber das ist vielleicht ein Stück weit Jammern auf hohem Niveau. Der defensive Wechsel kam in Absprache mit den Jungs. Die Jungs wollten sich ein Stück breiter in der Defensive aufstellen. Wenn wir die Standardsituation ein bisschen besser verteidigen, hätten wir das Spiel auch gewonnen.”

Hannes Wolf: „Es war kein leichter Weg zu diesem Spiel. Dafür haben wir es insgesamt sehr gut gemacht. Köln hat in der ersten Halbzeit sehr viel Druck gemacht. Wir liegen verdient zurück. Die Situation mit Gideon Jung war zwar glücklich, aber wie wir das in der zweiten Halbzeit gemacht haben, war sehr gut. Wir kommen dann auch verdient zum Ausgleich.”

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