Der 1. FC Köln hat es geschafft. Wie ein souveräner Aufsteiger schoss sich der Effzeh am Montagabend zurück in die Bundesliga. Mit dem neuen Trainer André Pawlak ließen die Geissböcke der SpVgg Greuther Fürth nicht den Hauch einer Chance. Das 4:0 (3:0) machte den sechsten Aufstieg zurück ins Oberhaus und auch die Zweitliga-Meisterschaft nach 32 Spieltagen perfekt.
Aus Fürth berichtet Jonas Klee
Den Aufstieg hätte man den Geissböcken schon vor dem Spiel nur noch rechnerisch nehmen können. Aber auch auf dem Platz wollte der Effzeh am Montagabend ein Ausrufezeichen setzen. Nach vier Spielen ohne Sieg, nach zwei Niederlagen in Folge, nach dem Trainerwechsel von Markus Anfang zu André Pawlak und nach einer überhaupt holprigen Saison sollte in Fürth kein Zweifel mehr bleiben: Der 1. FC Köln kehrt zurecht in die Bundesliga zurück.
Ausgangslage
Das Ziel waren drei Punkte. Pawlak setzte dafür auf etwas mehr Sicherheit. Weil Anthony Modeste gänzlich fehlte und Simon Terodde angeschlagen auf der Bank saß, entschied sich der 48-Jährige für ein variables System mit Viererkette und je nach Spielsituation einem 4-1-4-1 oder einem 4-4-2 mit Dominick Drexler neben Jhon Cordoba. Die Umstellungen, die Jonas Hector auch wieder auf die Linksverteidiger-Position und Marcel Risse auf die rechte Außenbahn spülten, fruchteten. In Fürth konnte es zu keiner Zeit der Partie einen anderen Sieger als den FC geben.
Moment des Spiels
Es waren gerade sieben Minuten gespielt, da verhinderte Marco Höger im Mittelfeld einen Konter der Fürther. Hector schickte auf links den freigespielten Florian Kainz. Der zuletzt kritisierte Winterneuzugang zog in Richtung Grundlinie und flankte dann scharf in die Mitte. Zwei Kleeblätter verschätzten sich im Strafraum, sodass Cordoba in ihrem Rücken frei zum Abschluss kam. Der Kolumbianer hielt nur noch seinen Fuß hin, der FC führte früh. Es war der perfekte Start für einen sorgenfreien Aufstiegsabend.
Die wichtigsten Szenen
Von Minute eins an spielte der FC schnell nach vorne, versuchte jeden Ballverlust der Gastgeber zu nutzen und kam durch Kainz (3.) sowie Risse (6.) direkt zu Chancen. Den dritten Torschuss nutzte Cordoba zum frühen 1:0. Es sollte nicht der letzten Treffer des 25-Jährigen an diesem Abend bleiben. In der 20. Minute hätte Benno Schmitz nach einem sehenswerten Doppelpass mit Cordoba frei vor Sascha Burchert das 2:0 machen müssen, scheiterte aber am Fürther Keeper. Kein Problem, dachte sich Schmitz. Bei der anschließenden Ecke störte der Kölner Rechtsverteidiger seinen Gegenspieler Daniel Steiniger entscheidend, sodass dieser eine Risse-Ecke mit dem Kopf ins eigene Tor verlängerte. Ein Eigentor zum 2:0 für den FC, auf das weitere Kölner Torchancen folgten. Nach einer halben Stunde verzog Louis Schaub knapp aus 17 Metern. Doch der Österreicher machte es in der 41. Minute perfekt, flankte auf den langen Pfosten, von wo aus Drexler in die Mitte köpfte und dort Cordoba aus kurzer Distanz nur noch seinen Kopf hinhalten musste. Eine fast perfekte Halbzeit für die Pawlak-Elf, in der Timo Horn nicht hatte eingreifen müssen. Das Torschussverhältnis von 11:2 für den FC sprach eine deutliche Sprache.
Nach der Pause versuchte Fürth zunächst ins Spiel zu kommen, doch den Ball kontrollierten die Gäste. Nach 65 Minuten gelang dem Effzeh ein weiterer perfekter Angriff. Drexler legte den Ball raus zu Kainz, der von der Grundlinie zwei Gegenspieler überlupfte. Erneut stand Cordoba goldrichtig und köpfte zum 4:0 ein (65.). Nur drei Minuten später vergab Kainz nach sehenswerter Vorarbeit von Höger. In der Folge kam Köln fast im Minutentakt zu Chancen. Erst scheiterte der eingewechselte Salih Özcan an Burchert (68.), dann verzog erneut Kainz (75.), ehe der ebenfalls eingewechselte Terodde Burchert per Kopf zur Parade zwang (77.). Der FC hatte alles im Griff, auf der Bank klatschte Pawlak seine Spieler ab, auf den Rängen ertönte “Nie mehr Zweite Liga”. Und nach 90 Minuten konnte die Kölner Aufstiegsparty in “Widder do”-Aufstiegs-T-Shirts beginnen.
Fazit
Zum Freuen: Der 1. FC Köln ist zurück in der Bundesliga.
Zum Aufstieg: Der Mannschaftsbus wird auf dem Rückweg aus Fürth zurück nach Köln dank mitgebrachter Getränke zum Partybus für die Spieler.
Mann des Tages: Jhon Cordoba mit seinen Saisontoren 18, 19 und 20.
Aufstellung
Horn – Schmitz, Meré, Czichos, Hector – Höger – Risse (66. Özcan), Schaub, Drexler (82. Koziello), Kainz – Cordoba (74. Terodde)
Tore
0:1 Cordoba (8.)
0:2 Steiniger (ET, 21.)
0:3 Cordoba (41.)
0:4 Cordoba (65.)
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