Timo Horn, Yannick Gerhardt und Jonas Hector: Diese drei Namen werden wohl immer mit dem Aufstieg des 1. FC Köln in der Saison 2013/14 verbunden bleiben. Sie stehen für die genutzte Chance der Geissböcke, den Abstiegsfall für das Fördern von Talenten zu nutzen. Diese Chance hat der FC in dieser Saison verpasst.
Köln – Nikolas Nartey darf sich nach 31 Spieltagen beim 1. FC Köln als eine Art Gewinner fühlen. Der Däne ist der einzige Teenager, der in dieser Saison bei den Geissböcken in der Zweiten Liga zum Einsatz gekommen ist. Seine Spielzeit: sechs Sekunden gegen den FC St. Pauli. Und dennoch hat er damit jedem anderen Nachwuchsspieler beim FC etwas voraus.
Nartey, 19 Jahre alt, gilt als – wenn auch häufig verletztes – großes Talent. Genauso wie Noah Katterbach, Darko Churlinov oder Tomas Ostrak. Sie alle bekamen vor der Saison oder im Laufe der Spielzeit feste Rückennummern bei den Profis, genauso wie Ismail Jakobs, Hikmet Ciftci, Chris Führich, Yann Aurel Bisseck und Tim Handwerker. Alleine, sie kamen nicht zum Einsatz. Bis auf Nartey. Katterbach war am nächsten dran, verletzte sich dann aber im Januar und fiel länger aus. Bissech und Handwerker wurden verliehen. Der Rest durfte zwar immer wieder mit der Mannschaft von Ex-Trainer Markus Anfang trainieren. Eine Chance bekamen sie aber nie.
Nur zwei U25-Spieler mit über 20 Einsätzen
Das lag auch an der Berg- und Talfahrt des Effzeh in dieser Saison. Eigentlich nie spielte der Aufstiegsfavorit so souverän und stabil, sodass die Talente es in einem Spiel sofort einfach gehabt hätten. Doch den Mut brachte man beim Klub ebenfalls nicht auf, die Youngster zumindest in der Schlussphase einer Partie mal reinzuwerfen. Der Aufstieg stand in dieser Spielzeit über allem, und so fehlten das nötige Vertrauen und die Risikobereitschaft, den besten Talenten des FC in der Zweiten Liga eine Chance zu geben. Im Aufstiegsfall in die Bundesliga dürfte dies im zu erwartenden Abstiegskampf noch schwieriger werden.
Der FC setzte in diesem Jahr alles auf die Karte Aufstieg und damit auch auf die Karte Erfahrung. Jorge Meré (22) und Louis Schaub (24) sind die einzigen U25-Spieler, die in dieser Saison auf über 20 Einsätze kamen. Junge Spieler wie Jannes Horn, Salih Özcan, Niklas Hauptmann (auch wegen seiner Verletzung) oder Vincent Koziello spielten nur eine untergeordnete Rolle. Auch sie bekamen zu wenig Spielzeit oder drängten sich zu selten auf. Alt ist die Kölner Mannschaft dabei freilich nicht. Simon Terodde und Anthony Modeste, die beiden 31-Jährigen, sind neben Oldie Matthias Lehmann die einzigen Ü30-Spieler, die in diesem Jahr zum Einsatz kamen. Doch die Chance, die Zweite Liga zu nutzen, um hoffnungsvolle Talente an die Profi-Mannschaft heranzuführen, wurde vertan.
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