Die U17 des 1. FC Köln hat sich für eine starke Saison mit dem Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft belohnt. Einen 1:0-Sieg in München vergoldete die Mannschaft von Martin Heck am Samstag vor 3700 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion mit einem 4:0-Erfolg im Rückspiel. Im Endspiel gegen Borussia Dortmund kann die Mannschaft nun ohne Druck aufspielen.
Köln – “Es ist ein unbeschreibliches Gefühl”, sagte Marvin Obuz nach Abpfiff. Kurz zuvor hatte er seine Mannschaft mit dem Treffer zum 1:0 gegen den FC Bayern München auf die Siegesstraße gebracht. Es folgten drei weitere Treffer der Kölner U17 durch Joshua Schwirten, Jan Thielmann und Florian Wirtz. “Es war eine super Teamleistung”, sagte Obuz, der auch den zweiten Treffer von Schwirten vorbereitete. “Bei meinem Tor habe ich pure Freude gespürt und dann mit der Mannschaft zu feiern, war einfach geil. So eine Atmosphäre habe ich noch nie erlebt. Jetzt wollen wir unbedingt den Titel holen.”
Große Kulisse bei Halbfinal-Rückspiel
Die Atmosphäre im Franz-Kremer-Stadion war für ein U17-Nachwuchsspiel in der Tat beeindruckend. 3700 Zuschauer fanden am Samstagmorgen den Weg in den Grüngürtel, um den Geißböcken auf dem Weg ins Finale die nötige Unterstützung zu sichern. Aber wohl auch, weil der Gegner kein geringer als die Junioren des Rekordmeisters aus München waren und mit Weltmeister Miroslav Klose als Trainer an der Seitenlinie nach Köln reisten. FC-Trainer Martin Heck freute sich nach dem Spiel für seine Schützlinge: “Ich gönne den Jungs diesen Augenblick hier so sehr, vor 3700 Zuschauern den FC Bayern mit 4:0 zu schlagen.” Schon vor Anpfiff merkten die Spieler, dass von den Rängen Großes auf sie zukommen würde. “Die Jungs haben gebrannt. Die kommen auf den Platz und sehen beim Aufwärmen, dass es immer voller wird. Was dann los war, als sie das erste Tor gemacht haben, erleben die Jungs sonst nicht. Das war das erste Mal, dass sie zuhause von ihren eigenen Fans so getragen wurden. Sie haben eine so tolle Saison gespielt und es war kein Mensch da, aber das ist okay. Dafür werden sie den Moment heute nie vergessen.”
Platzverweis der Bayern genutzt
Die Grundlage für den deutlichen Sieg gegen die Münchener war die Rote Karte für Reinelt nach einer Notbremse in der 18. Minute. Schon im Hinspiel hatten sich die Bayern nach einem Foul im Mittelfeld selbst dezimiert, nun musste die Klose-Elf erneut eine Stunde in Unterzahl spielen. “Die Rote Karte hat uns im Hinspiel eher nicht geholfen”, erinnerte sich Heck. “Aber diesmal haben wir sie genutzt und unsere Stärken auf den Platz gebracht. Das ist definitiv ein bisschen glücklich gewesen, weil Bayern vorher extrem gut gespielt hat.” Tatsächlich taten sich die Kölner in der Anfangsphase schwer, wirken von der Kulisse eher verunsichert als gestärkt. “Ich habe versucht, den Jungs mit auf den Weg zu geben, dass sie nichts zu verlieren haben. Das hat nicht funktioniert, die Anfangsphase war klar bei den Bayern und wir waren viel zu passiv”, sagte Heck.
Dortmund ist der Favorit
Doch es ging gut, und so bestreitet die Kölner U17 das Finale am 16. Juni um 13 Uhr im Dortmunder Stadion Rote Erde. Der BVB konnte seine beiden Halbfinalspiele gegen den VfL Wolfsburg klar gewinnen. Einem 4:1-Erfolg im Hinspiel folgte ein 2:0-Sieg am Samstag im Rückspiel. Dortmunds Wunderkind Youssoufa Moukoko konnte in beiden Partien glänzen. Während der Saison hatte der Angreifer 46 Mal getroffen, so oft wie kein anderer Spieler zuvor in der B-Jugend-Bundesliga. In den beiden Halbfinalspielen trug sich der 14-Jährige insgesamt drei Mal in die Torschützenliste ein. “Moukoko ist einfach gut. Er hat eine riesige Qualität”, weiß auch Kölns Trainer Heck. “Dortmund ist der klare Favorit im Finale. Aber wir werden mit einem breiten Lächeln da reingehen und ohne Druck. Wir werden dagegen halten und versuchen, unser Spiel durchzuziehen.” In der regulären Saison hatten die Geissböcke beim BVB ein 1:1 geholt, das Rückspiel mit 0:3 verloren. Nun gilt es, nach den beiden kräftezehrenden Halbfinals zu regenerieren. “Wir werden jetzt erstmal wieder frisch und dann schauen wir weiter. Das ist ein riesiges Geschenk für jeden einzelnen von uns. Aber wir fahren jetzt nicht nach Mallorca.”
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