Nach der U21-Europameisterschaft steht Jorge Meré beim 1. FC Köln vor einer Rückkehr ins Training. Nach seinem Urlaub reist der Spanier am Dienstag mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Kitzbühel. Doch der Innenverteidiger hat längst das Interesse internationaler Klubs auf sich gezogen und wird mit einem Wechsel zu Ajax Amsterdam in der Verbindung gebracht. Währenddessen dürfte sich bis zum Trainingslager klären, wie es mit Kevin Wimmer weitergeht.
Köln – Jorge Meré wird in den nächsten Tagen als U21-Europameister ans Geißbockheim zurückkehren. Am 30. Juni gewann der Spanier mit seiner Nationalmannschaft gegen Deutschland den Titel. Zwar kam der Kölner Innenverteidiger in den beiden K.O.-Spielen nicht mehr zum Einsatz, dennoch durfte sich Meré nach dem Finale noch über einen dreiwöchigen Urlaub freuen. Auch wenn der Spieler noch nicht wieder mit der Mannschaft trainiert, befindet er sich bereits im Lauftraining. Wie auch die anderen FC-Profis vor ihm, absolviert der Spanier im Rahmen seines Urlaub die ersten konditionellen Einheiten. Die Daten werden dem FC schließlich übermittelt. “Wir bekommen die Werte von ihm online zugeschickt und können sehen, in welchem Grundlagenzustand er ist”, erklärte Achim Beierlorzer am Mittwoch. Meré dürfte also im Trainingslager ohne großartige körperliche Defizite sofort ins Mannschaftstraining einsteigen können. Trotzdem achtet man bei den Geißböcken auf die richtige Belastungsdosierung: “Die ersten zwei, drei Einheiten werden wir da noch mit Gefühl reingehen. Die Belastungsumfänge, die die anderen schon fahren, wird er vielleicht noch nicht mitgehen”, sagte Beierlorzer.
Ajax Amsterdam hat Meré auf dem Zettel
Meré ist in der vergangenen Saison zu einer festen Säule im Kölner Spiel gereift und hatte dabei maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Geißböcke. Auch bei der U21-Europameisterschaft stand der Innenverteidiger in den Gruppenspielen jeweils über 90 Minuten auf dem Platz. Daher ist es kaum verwunderlich, dass Meré im Wechselkarussel der Transferphase auch das Interesse anderer Klubs auf sich gezogen hat. Wie die Marca berichtet, zählt der Spanier zu den Wunschkandidaten von Ajax Amsterdam. Die Niederländer müssen nach dem Abgang von ihrem Supertalent Mathjis de Ligt zu Juventus Turin einen Nachfolger finden. Neben Edson Alvarez aus Mexiko soll Jorge Meré in den Überlegungen eine große Rolle spielen. Allerdings müsste der Champions League-Halbfinalist aus der letzten Saison wohl tief in die Tasche greifen. Die Ausstiegsklausel in Höhe von 30 Millionen Euro ist am 30. Juni ausgelaufen. Über die Ablösesumme könnte der FC also mit potentiellen Interessen frei verhandeln. Allerdings müssten die Kölner wohl zehn Prozent ihrer Verkaufseinnahmen an Merés Ex-Verein Sporting Gijon überweisen. Nach Informationen von El Comercio haben sich die Spanier eine Beteiligung in Höhe von zehn Prozent gesichert, sollte der 22-jährige verkauft werden.
Dass der FC seinen Innenverteidiger nicht günstig ziehen lassen würde, liegt zum einen daran, dass die Kölner den Verlust ihres besten Innenverteidigers kompensieren müssten. Zum anderen sind junge, spielstarke Innenverteidiger auf dem Markt rar gesät. Darüber hinaus zeigt der wohl bevorstehende 40 Millionen Euro Transfer von U21-Europameister Marc Roca zu den Bayern, welche Summen für spanische Junioren-Nationalspieler aufgerufen werden können. Sollte der FC solch ein finanziell attraktives Angebot für Meré erhalten, könnte man am Geißbockheim einem Verkauf durchaus zustimmen. Damit würde der Spielraum für den gewünschten Sechser automatisch erhöht werden und gleichzeitig noch Geld in die Kassen spülen, um einen geeigneten Nachfolger für Meré zu finden.
Wimmer beim Test-Turnier mit dabei
Dass dieser mit Kevin Wimmer möglicherweise schon im aktuellen Mannschaftstraining der Geißböcke zu finden ist, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Zwar wird der Österreicher am Samstag beim Turnier in Lohne noch einmal für den FC auflaufen, dürfte aber sobald Jorge Meré zurückkehrt keine Option mehr sein. “Er wird am Wochenende definitiv spielen. Mit ihm haben wir nur vier Innenverteidiger und ansonsten müssten wir wieder improvisieren. Dann hätten wir Tests, bei denen Spieler nicht auf ihren Stammpositionen spielen”, erklärte Achim Beierlorzer bereits am Mittwoch. Zwar sucht der FC unabhängig von einem möglichen Meré-Abgang noch einen weiteren Innenverteidiger, wirklich ins Rampenlicht spielen konnte sich Wimmer in seinen anderthalb Wochen beim FC aber nicht. “Ich kümmere mich um die Spieler, die definitiv für uns da sind”, sagte Beierlorzer und fügte hinzu, mit Wimmer auch schon über seine Eindrücke gesprochen zu haben: “Wenn jemand bei uns mit trainiert, bekommt er auch ein faires Feedback.”
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