Die erste Runde im DFB-Pokal zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und dem 1. FC Köln war wahrlich nicht die Partie von Anthony Modeste. Der Franzose war bemüht, agierte aber vor dem Tor unglücklich und rieb sich an seinen Gegenspielern auf. Noch sucht der Angreifer nach seiner Form.
Köln – Es war ein durchweg unglücklicher Abend von Anthony Modeste beim SV Wehen Wiesbaden. Der Angreifer hing über weite Strecken des Spiels völlig in der Luft. Seine Gegenspieler wussten genau, welchen Hebel sie bei dem Franzosen ansetzen mussten. Immer wieder nervten sie den Kölner Stürmer mit kleineren Fouls. Darüber hinaus fehlte es dem Stürmer an diesem Tag am richtigen Timing. Eine flache Hereingabe von Jhon Cordoba verpasste Modeste um Zentimeter (29.). Darüber hinaus stand der 31-Jährige immer wieder im Abseits.
Schiedsrichter nicht auf Seiten von Modeste
Zu weiteren hochkarätigen Chancen kam der Angreifer im gesamten Spiel kaum. Eine Kopfballchance (25.) sowie ein abgeblockter Schuss (68.) waren die einzig nennenswerten Aktionen von Modeste im gesamten Spiel. Auch der Schiedsrichter war am Sonntag nicht auf Seiten des Franzosen. In den seltensten Fällen ahndete der Offizielle ein Foulspiel am Stürmer, stattdessen wurde dieser selbst immer wieder bei seinen Aktionen zurückgepfiffen. “Er hat viel auf die Socken bekommen und dafür aber keinen einzigen Freistoß. Darum ging es auch in meinem Gespräch mit dem Schiedsrichter”, sagte Trainer Achim Beierlorzer nach der Partie. “Der Schiedsrichter hat eigentlich nicht sonderlich großzügig gepfiffen. Dem Tony springen die Gegner dagegen voll rein und es gibt trotzdem nichts. Deshalb habe ich dem Schiedsrichter gesagt: Nur, weil Tony groß ist, heißt das nicht, dass er eine Wand ist und er bei sowas nicht aus dem Tritt kommt.”
Nichtsdestotrotz agierte Modeste am Sonntagabend in Wiesbaden häufig unglücklich. Hätte Jhon Cordoba nicht aufgrund seiner Vorbelastung mit der Gelben Karte nach einer knappen Stunde vom Feld gemusst, wäre wohl eher der Franzose ein Kandidat für den Wechsel mit Simon Terodde gewesen. So kam es am Ende, wie es kommen musste: Nach einem Abschlag von Timo Horn verlor Modeste in der 118. Minute in der gegnerischen Hälfte den Zweikampf und blieb verletzt liegen. Auf der Gegenseite fiel der 3:3-Ausgleich und die Wiesbadener lösten in letzter Minute noch das Ticket für das Elfmeterschießen. Und auch hier wurde Modeste zur tragischen Figur: Typisch für sein Spiel an diesem Abend scheiterte der sonst so sichere Schütze vom Punkt mit seinem Elfmeter an Wehen-Keeper Lukas Watkowiak.
Stürmer sucht noch nach seiner Form
Die Partie gewann der FC bekanntermaßen am Ende trotz des verschossenen Elfmeters von Modeste. Über viel mehr wird sich der Franzose wohl aber nicht gefreut haben an diesem Abend. Achim Beierlorzer versuchte bereits direkt nach dem Spiel seinen Stürmer-Star wieder aufzurichten: “Ich habe Tony gesagt: Aufstehen! Weitermachen!” Und auch Timo Horn war nach dem verschossenen Elfmeter sofort zum Stürmer gegangen, hatte ihn abgeklatscht und erklärt: “Den Nächsten halte ich wieder.” Horn hielt Wort, Modeste durfte doch noch jubeln. Allerdings ist Modeste, obwohl topfit, noch nicht wieder in seiner alten Form aus der Saison 2016/17. Schon in der Vorbereitung war der Stürmer weitgehend blass geblieben. Zwar hat Modeste die Freude am Fußball inzwischen zurückgewonnen, vor dem Tor fehlt es ihm aber noch an seinem Killer-Instinkt. In den Vorbereitungsspielen traf Modeste lediglich gegen die beiden unterklassigen Gegner Spvg. Frechen und den FC Bad Dürrheim doppelt. Gegen die Topklubs wie Southampton dagegen vergab er selbst größte Möglichkeiten. Das Pokalspiel dürfte am Ende wohl nur dafür gut gewesen sein, 120 Minuten Spielpraxis für den Bundesligaauftakt zu sammeln. Das Selbstvertrauen wird sich der 31-Jährige in der Liga holen müssen.
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