Dem 1. FC Köln liegen die Personalien des mutmaßlichen Böllerwerfers aus dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach seit heute vor. Demnach sei der Werfer weder Mitglied noch Dauerkarteninhaber. Der Verein kündigte die ihm möglichen Schritte gegen ihn an.
Köln – Die Anzahl der Geschädigten des Böllerwurfes vom Derby am vergangenen Samstag ist inzwischen auf 17 Personen angewachsen. „Wir haben bereits Kontakt zu ihnen aufgenommen oder werden dies tun, um sie zu unterstützen“, erklärte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle am Dienstag. Der Tatverdächtige, der in der 86. Minute der Partie des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag einen Böller von der Südtribüne aus auf Fotografen, Ordner und Freiwillige geworfen hatte, wurde noch im Block festgenommen. Inzwischen wurde der Beschuldigte wieder frei gelassen, da keine Haftgründe gegen ihn vorlagen.
Stadionverbot und Inregressnahme
Von der Polizei hat der 1. FC Köln am heutigen Dienstag die Personalien des mutmaßlichen Böllerwerfers erhalten. Darüber hinaus sprach sich die Polizei für ein Stadionverbot aus. Dieser Anregung wird der Verein nach Abstimmung mit der Stadionverbotskommission umgehend folgen. Nach Paragraph 1 Absatz 5 darf der 1. FC Köln auch ein bundesweites Stadionverbot aussprechen. In den Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten heißt es: “Das Stadionverbot kann auch für den Bereich anderer Platz- oder Hallenanlagen festgesetzt werden (überörtliches, sog. bundesweites Stadionverbot – § 4 Abs. 3, 4 und 5). Die Vereine und der DFB bevollmächtigen sich hierzu durch eine gesonderte Erklärung gegenseitig (…).”
Für die aller Voraussicht nach folgende Verbandsstrafe des DFB wird der 1. FC Köln den Verursacher in Regress nehmen. „Wir haben an diesem Punkt dank des von uns vor dem Bundesgerichtshof erwirkten Urteil in einem ähnlichen Fall 2014 Rechtssicherheit und werden unsere Ansprüche durchsetzen. Der Böllerwurf war ein krimineller Akt, für den es keinerlei Toleranz gibt und der hoffentlich auch strafrechtlich konsequent geahndet wird“, machte Wehrle deutlich. Nach Informationen des Klubs sei der mutmaßliche Täter weder FC-Mitglied noch Dauerkarteninhaber. Von wem der Beschuldigte die Stehplatz-Karte für das Derby erhalten hat, dürfte demnach ungewiss sein. Einen freien Verkauf für Nicht-Mitglieder hat es für diese Partie nicht gegeben.
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