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Derbyhelden und Neulinge: “Die Emotionen verändern das Spiel”

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Marcel Risse und Anthony Modeste nach dem 2:1-Siegtreffer im November 2016 gegen Gladbach. (Foto: imago images/Bopp)

Im aktuellen Kader des 1. FC Köln stehen zur Zeit vier Spieler, die sich in den vergangenen Jahren gegen Borussia Mönchengladbach als Derbyheld verdient gemacht haben. Alleine drei von ihnen konnten bereits einen Siegtreffer gegen den Rivalen vom Niederrhein erzielen. Für einige Spieler ist es unterdessen das erste rheinische Derby. 

Köln – Was haben Anthony Modeste, Simon Terodde und Marcel Risse gemeinsam? Sie alle erzielten bereits einen Siegtreffer gegen Borussia Mönchengladbach und avancierten im jeweiligen Spiel nicht nur zum Matchwinner, sondern auch zum Derbyhelden. Modeste traf 2015 in der 64. Minute zum 1:0-Endstand, Marcel Risse 2016 und Simon Terodde 2018 erzielten jeweils in der Nachspielzeit der entsprechenden Begegnung den 2:1-Siegtreffer für die Geißböcke.

Doch nicht nur das offensive Trio darf diese Bezeichnung für sich beanspruchen. Auch Thomas Kessler kann sich in diese Riege einsortieren, hielt der Torhüter doch in seinem ersten Einsatz nach der Verletzung von Timo Horn den FC im November 2016 mit zahlreichen Glanzparaden überhaupt erst im Spiel. Zwar besorgte Marcel Risse mit seinem Freistoß-Hammer das 2:1 für den FC, bester Spieler des Derbys war an diesem Tag jedoch der Kölner Schlussmann.

Zahlreiche Derby-Neulinge

Wenn am kommenden Samstag die Borussia aus Mönchengladbach zum 89. Bundesliga-Derby im RheinEnergieStadion zu Gast ist, wird Thomas Kessler die Partie erneut von der Bank aus verfolgen. Darüber hinaus werden wohl auch Marcel Risse und Simon Terodde zunächst auf ihren Einsatz als Joker hoffen müssen. Somit wäre Anthony Modeste am Samstag der letzte verbleibende Derbyheld in der Startelf der Geißböcke.

Während einige aktuelle FC-Profis bereits auf zahlreiche rheinische Derbys zurückblicken können, wird der Großteil der Mannschaft zum ersten Mal die besondere Atmosphäre dieses Aufeinandertreffens erleben. Für alle Neuzugänge seit dem Abstieg 2018 wird es das erste Derby im RheinEnergieStadion. So auch für Rafael Czichos, der sich der Bedeutung des Spiels trotz seiner Derby-Premiere bewusst ist: “Man hat schon viel mitbekommen in den letzten Jahren, wie es da stimmungstechnisch abgeht und dass es auch für die Fans sehr prestigeträchtig und wichtig ist.” Zwar hätten die Derby-erfahrenen Teamkollegen bereits von der Brisanz dieser Duelle berichtet, nötig sei das aber nicht gewesen. “Es ist jedem bewusst, dass es emotional und unfassbar hitzig zugehen kann. Es wird um jeden Zentimeter gekämpft werden”, erklärt der Innenverteidiger.

Czichos hofft auf Fan-Power

Die Tatsache, dass der FC Borussia Mönchengladbach auf heimischem Rasen empfängt, sieht Czichos als großen Pluspunkt. Schon nach dem Spiel gegen Borussia Dortmund zeigte sich der Abwehrspieler beeindruckt von der Unterstützung der Fans in Müngersdorf. Auf die gleiche Stimmung hofft der 29-jährige auch am Samstag. “Wenn uns das so pusht wie gegen Dortmund, dann ist das immens wichtig für uns wird uns die Saison über sehr helfen.” Mit seiner unbekümmerten und offensiven Spielweise hatte der FC gegen den BVB das Feuer auf den Rängen entfacht und ließ sich von dem Rückenwind der eigenen Fans weiter tragen. Trotz des Heimvorteils sieht Czichos die Gäste aus Mönchengladbach aber in der Favoritenrolle. “Da braucht man nicht groß drum herum reden.” Der Europa-League-Teilnehmer will auch in dieser Saison wieder um die vorderen Plätze mitspielen und hat in der Transferperiode mehr als doppelt so viel für neue Spieler ausgegeben als die Geißböcke. Trotzdem glaubt Czichos an die besonderen Umstände, die ein solches Derby mit sich bringt: “Egal, ob die 100 Millionen Euro mehr wert sind oder nicht, am Ende entscheidet es sich auf dem Platz. Und egal wer Favorit ist, die Emotionen, die auf einen zukommen und einen tragen können, verändern das Spiel ebenso.”

Die Kölner fühlen sich für das 106. rheinische Pflichtspiel-Derby bestens vorbereitet. Gerade der 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg vor der Länderspielpause hat den Geißböcken noch einmal Rückenwind gegeben. “Das war für die Moral extrem wichtig”, erklärt Czichos. “Wir haben gemerkt, dass unsere Art Fußball zu spielen funktioniert und wir wissen, dass wir jedes Spiel drehen können. Das wird uns in den nächsten Spielen sehr helfen.” Am Besten schon am kommenden Samstag gegen Mönchengladbach.

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