Jhon Cordoba bejubelt seinen ersten Bundesliga-Treffer für den 1. FC Köln. (Foto: Mika Volkmann)

Cordobas erstes Tor: “Darauf habe ich sehr lange gewartet”

Sein Tor war einer der wenigen Hoffnungsschimmer bei der 1:2-Niederlage des 1. FC Köln gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Jhon Cordoba traf in seinem 27. Bundesliga-Spiel im FC-Trikot erstmals für die Geissböcke. Ein Wendepunkt für den Kolumbianer? Erinnerungen an die letzte Saison werden wach – doch seine Vertrauensperson ist nicht mehr beim FC.

Köln – Markus Anfang gilt beim 1. FC Köln im Rückblick wahrlich nicht als Erfolgscoach. Doch so mancher vergisst, dass der 45-Jährige nicht nur den Aufstieg vollbrachte – seine mit dem FC erzielten Punkte hätten für den Aufstieg gereicht. Anfang war es auch, der Jhon Cordoba aus dessen tiefem Tal holte. Der letztjährige FC-Trainer schenkte Cordoba das Vertrauen und baute zu dem Kolumbianer eine Bindung wie zu keinem anderen FC-Profi auf. Dieser zahlte es mit 20 Toren zurück.

Es war ein Bild, das man so mit keinem anderen Spieler sah. Wenn Anfang eine Auswechslung vornahm und Cordoba vom Feld beorderte, nahm der Trainer seinen Stürmer nach Verlassen des Platzes in den Arm. Kein Abklatschen, kein kurzes Danke, sondern stets eine Geste des Vertrauens. Anfang und Cordoba, das passte. Ganz im Gegenteil zu Anfang und vielen anderen Spielern. Doch Anfang wird beim FC derjenige Trainer bleiben, der Cordoba auf den richtigen Weg brachte und dessen am Boden liegendes Selbstvertrauen genauso wie dessen praktisch nicht mehr existenten Marktwert wieder aufrichtete.

Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen

Dank des letztjährigen Trainer war Cordoba im Sommer zu einem der Hoffnungsträger auf eine erfolgreiche FC-Saison geworden. Doch Anfang war nicht mehr da. Zwar setzte auch Achim Beierlorzer auf den Kolumbianer, doch nach einer guten Vorbereitung kam Cordoba nicht ins Rollen. Ein Tor im DFB-Pokal in Wiesbaden, danach wieder wochenlange Bundesliga-Torflaute. Cordoba und das gegnerische Tor – es sollte einfach nicht klappen. Beispielhaft, wie er sich gegen Paderborn durchtankte, den Ball am gegnerischen Torwart vorbeilegte, doch das Kunstleder vom Innenpfosten wieder aus dem Tor sprang.

Gegen Hoffenheim war es dann aber soweit. Ein Schuss aus 18 Metern nach Vorlage von Louis Schaub, der Ball landete im linken, unteren Eck, Cordoba durfte endlich sein erstes Bundesliga-Tor für den 1. FC Köln bejubeln. Nach 26 torlosen Spielen in der Ersten Liga war es endlich soweit. Nachdem das Spiel gegen Paderborn überhaupt der erste Sieg für den Kolumbianer im FC-Trikot gewesen war (in dem er auch auf dem Platz gestanden hatte), folgte nun sein erster Treffer. “Ich habe auf diesen Moment sehr lange gewartet. Ich bin froh, dass es endlich geklappt hat”, sagte der 26-Jährige am Dienstag. “Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen und es wird mir helfen, meine Qualitäten noch mehr zu zeigen.”

Zwischen Dresden und Hoffenheim

Erinnerungen an die letzte Saison werden wach. Cordoba traf gegen Paderborn und Bielefeld am fünften und achten Spieltag als Einwechselspieler. Doch erst durch die Umstellung auf ein 3-5-2 beim 8:1-Kantersieg des FC gegen Dresden brach es so richtig aus dem Stürmer heraus. Es war der 10. November 2018, als Cordoba zweimal gegen Dynamo traf und ein weiteres vorbereitete. Ein Jahr später, am 8. November 2019, soll nun auch der Knoten in der Bundesliga geplatzt sein. “Ich hatte noch viel Selbstvertrauen aus dem letzten Jahr. Aber weil ich dann trotzdem länger auf diesen Moment warten musste und dann auch nicht mehr so viel gespielt habe, musste ich geduldig bleiben”, sagte Cordoba. “Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, aber die Zweite Liga und die Bundesliga sind zwei verschiedene Welten.”

In der einen Welt, der Zweiten Liga, hat Cordoba geglänzt. Es gab kaum einen Verteidiger, der in der Lage gewesen wäre den wuchtigen und sprintstarken Angreifer zu stoppen. In der Bundesliga konnte er bislang noch nicht zeigen, wozu er fähig ist. Das Tor gegen Hoffenheim soll für ihn persönlich der Türöffner zu einer besseren Zukunft beim FC gewesen sein. Unabhängig davon, wer bald FC-Trainer werden wird.

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