Marco Höger scheint zu jenen Spielern zu gehören, die über den Trainerwechsel beim 1. FC Köln nicht böse sind. Der Routinier gab am Dienstag zu, unter Achim Beierlorzer nicht die Rolle gespielt zu haben, die er sich gewünscht hätte. Ob sich dies unter Markus Gisdol trotz seines Startelf-Einsatzes in Leipzig wirklich ändern wird, muss sich aber erst noch zeigen.
Köln – Am Dienstag sprach Höger über den Trainerwechsel, das Spiel in Leipzig und über eine angeblich “von außen gepushte Erwartungshaltung”. Er gab zu, dass die älteren Spieler bislang ihrer Aufgabe nicht nachgekommen seien, die Mannschaft zu führen. Das sagte Höger über…
…die Lehren aus dem Spiel in Leipzig: “Wir sind – wenn überhaupt – schwer in die Zweikämpfe gekommen und haben Leipzig nicht spüren lassen, dass es weh tut, wenn es in Richtung unseres Tores geht. Daran ist es gescheitert. Jeder da draußen sollte trotzdem wissen, dass natürlich in unseren Köpfen fest verankert ist, dass es für uns nur um den Klassenerhalt geht. Es geht nicht um mehr, auch wenn der eine oder andere das vor der Saison anders gedacht hat. Das müssen wir aber auch auf den Platz bringen.”
…die aktuelle Situation und Parallelen zu 2017: “Wenn unsere Konkurrenten punkten und wir nicht, wird es immer schwerer. Das hatten wir vor zwei Jahren schon. Einige von uns kennen das schon und können deshalb mit der Situation umgehen. Wir haben mehr Punkte als letzte Saison zu diesem Zeitpunkt. Damals ist länger gewartet worden, um frischen Wind hereinzubringen. Jetzt versuchen die Verantwortlichen wieder etwas Euphorie zu entfachen. Wir müssen jetzt wieder mehr Tuchfühlung zu den anderen Teams bekommen.”
Wir ältere Spieler müssen uns mehr in die Pflicht nehmen
…das neue Trainerteam: “Bisher machen alle einen guten Eindruck. Der Trainer versucht uns jetzt kompakt einzurichten, wir müssen eine Kampfzone in unserer eigenen Hälfte haben. Das haben wir bislang selten oder gar nicht geschafft. Wir müssen unserem Gegner weh tun. Jeder muss merken, dass wenig bei uns zu holen ist.”
…die Tauglichkeit des Kaders im Abstiegskampf: “Dass wir nicht vor Selbstvertrauen strotzen, kann sich jeder vorstellen. Wir haben viele junge Spieler in unserer Reihen, die ihr erstes Bundesliga-Jahr spielen. Im Umfeld wurde die Erwartungshaltung vor der Saison nach oben gepusht. Damit umzugehen ist nicht einfach. Wir ältere Spieler, die schon mehr auf dem Kerbholz haben, müssen uns da mehr in die Pflicht nehmen. Das haben wir auch noch nicht geschafft.”
…die Entlassung von Achim Beierlorzer: “Bei mir ist es das zwölfte Profijahr und ich hatte gefühlt 14 Trainer. Wenn du bei Vereinen wie Schalke oder Köln spielst, weißt du, dass der Trainer auch mal schneller weg sein kann. Unter manchen Trainer ist man wichtig, unter anderen nicht. Ich habe unter Achim Beierlorzer eine kleinere Rolle gespielt, als ich es mir gewünscht hätte. Die Zeit ist aber jetzt vorbei. Ich kenne Markus und Horst und wir haben gemeinsam erfolgreich auf Schalke gearbeitet. Das heißt aber nicht, dass das jetzt automatisch wieder so sein wird. Das muss ich mir auch erst wieder erarbeiten.”
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