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Kölns Idealvorstellung: Erst Sportchef, dann Trainer!

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Alexander Wehrle am Geißbockheim. (Foto: GBK)

Erst einen neuen Geschäftsführer Sport, nun auch einen Cheftrainer: Der 1. FC Köln ist auf der Suche nach dem neuen Führungspersonal für den sportlichen Bereich. Was Frank Aehlig, André Pawlak und Manfred Schmid nun interimsweise übernommen haben, sollen bald andere Personen machen. Dabei dürfte sich die Suche als schwierig erweisen.

Köln – Wenn ein Trainer mit vielen positiven Worten weggelobt wird, bleibt immer ein Beigeschmack zurück. Warum formuliert ein Klub Lobeshymnen zum Abschied, wenn man den Coach doch gerade erst entlassen und damit für nicht mehr fähig erachtet hat, die Wende in einer Krise zu schaffen? Am Samstag, dem Tag der Entlassung von Achim Beierlorzer, sagte Frank Aehlig: “Es gab keine gravierenden Versäumnisse von Achim in seiner Arbeit als Trainer. Er ist ein kompetenter Trainer und er hat eine Art eine Mannschaft zu führen, die ihn als Typ gut ankommen lässt.”

Damit dürfte Beierlorzer also auch an anderen Missständen gescheitert sein. Vor allem an der Mannschaft und den Spielern. In 13 Pflichtspielen reichte es immerhin nur zu drei Siegen, dabei gab es aber neun Niederlagen, zuletzt vier Pleiten in Folge. Und so war der Grund für die letztlich konsequente Entlassung “die unbefriedigende Punkteausbeute”, wie Aehlig unumwunden zugab. “Es geht in unserer Situation auch um den Glauben, den wir aufrecht erhalten müssen.” Um den Glauben an die eigene Stärke, an die Konkurrenzfähigkeit in der Bundesliga, kurzum: an den Klassenerhalt. Diesen sollen nun andere herbeiführen. Die Spieler werden – bei allen Problemen – größtenteils dieselben bleiben (Nuancen im Kader ausgenommen). Der Trainer dagegen wird neu hinzustoßen und soll das Team besser anleiten und endlich zusammenführen.

Bruno hat gesagt, dass er nicht zur Verfügung steht

Ab wann dies geschehen wird, ist jedoch noch offen. Denn: Der 1. FC Köln sucht bekanntlich nicht nur einen Nachfolger für Ex-Trainer Achim Beierlorzer, sondern auch für Ex-Sportchef Armin Veh. “Diese zwei Prozesse laufen gleichzeitig”, sagte Aehlig am Samstag. “Es gibt die Idealvorstellung, erst den Sportchef einzustellen, der dann bei der Trainerfindung mitwirkt. Ob das möglich ist, werden wir sehen.” Würde der FC das Naheliegende suchen, stünde wohl Horst Heldt umgehend als Veh-Nachfolger bereit – und mit ihm ein neuer Trainer. Dass Heldt und der aktuell ebenso vereinslose André Breitenreiter ein enges Verhältnis pflegen, ist bekannt. Das Duo könnte sofort anfangen, soll beim FC aber längst nicht erste Wahl sein.

Vielmehr gestand Aehlig, dass einer der ersten Anrufe in Sachen Trainerfrage nicht Breitenreiter, sondern Bruno Labbadia galt. Noch vor der offiziellen Bekanntgabe der Beierlorzer-Trennung hatte der Interims-Sportchef den Ex-Trainer des VfL Wolfsburg kontaktiert. “Wir haben Bruno angerufen und uns erkundigt. Er hat gesagt, dass er im Moment nicht zur Verfügung steht. Ich persönlich hätte mir vorstellen können, dass er ein Kandidat hätte werden können.” So muss sich der FC also anderweitig umsehen, obwohl der Trainermarkt höchst überschaubar daher kommt. Vor allem Bundesliga-erfahrene Trainer mit einem entsprechenden Erfolgsnachweis finden sich, zumindest aktuell vertragslos, kaum.

Es wird auch darauf ankommen, was uns der Markt diktiert

Und so wollte sich Aehlig am Samstag nicht auf ein klares Profil in der Trainerfrage festlegen. “Es wird auch darauf ankommen, was uns der Markt diktiert. Wir müssen uns an der Realität orientieren, wer verfügbar und wer bereit sein wird zum FC zu wechseln.” Dabei schwang das Eingeständnis mit, dass der FC aktuell nicht die attraktivste Braut in der Bundesliga ist. Das Chaos der letzten Monate hat sich in der Fußball-Republik herumgesprochen. Der Versuch des neuen Vorstands, beruhigend auf den Klub einzuwirken, hat aufgrund der sich überschlagenden sportlichen Ereignisse noch keine Früchte tragen können. Die Suche nach der Ideallösung aus einem Sportchef, der im Bestfall direkt einen neuen Trainer mitbringt, könnte sich daher als schwieriger, wenn nicht gar als zäher Prozess erweisen.

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