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Statistik verrät: So schwach ist die FC-Offensive wirklich

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Anthony Modeste regte sich furchtbar auf. (Foto: Mika Volkmann)

Die Mängelliste beim 1. FC Köln ist lang: Fitness, Laufbereitschaft, Zweikampfhärte, defensive Stabilität, Spielaufbau, Chancenverwertung. Man kann sie wohl noch weiter fortsetzen. Eine Statistik jedoch ist besonders alarmierend: Die Geissböcke haben nicht nur die schwächste Offensive der Liga. Sie haben von ihren elf erzielten Toren gerade einmal vier Treffer herausgespielt. In zwölf Partien.

Köln – Man erinnert sich noch an die Worte von Ex-Sportchef Armin Veh: “Die halbe Liga hätte gerne drei Angreifer wie wir”, hatte der inzwischen geschasste Geschäftsführer Sport in der Vorbereitung getönt und damit auf Jhon Cordoba, Anthony Modeste und Simon Terodde verwiesen. Stolz war man beim FC gewesen, dieses Trio für die Bundesliga in seinen Reihen zu haben. Und wohl zu sicher, dass die drei Angreifer die Dinge in der Offensive schon richten würden.

Doch ganz offensichtlich war man beim FC zu blauäugig. Denn man braucht nicht nur Angreifer, die in der Lage sind, Torchancen zu verwerten. Man braucht zunächst vor allem spielerische Lösungen, um sich Torchancen herauszuspielen. Doch gerade in dieser Kategorie sind die Geissböcke in dieser Saison bislang ein klarer Absteiger. Nicht nur, dass sich nur Fortuna Düsseldorf (46) weniger Torchancen herausgespielt hat als der 1. FC Köln (48). Nicht nur, dass der FC damit nach zwölf Bundesliga-Spielen gerade einmal auf vier Torchancen pro Partie kommt. Nicht nur, dass der FC mit 22,9 Prozent die zweitschlechteste Chancenverwertung der Liga hat (nur vor Bayer Leverkusen mit 22,2 Prozent, allerdings bei vergleichsweise 81 (!) Torchancen). Zum Vergleich: Der Durchschnittswert pro Team nach zwölf Spieltagen liegt bei 69 Torchancen – der FC hat damit 21 Tormöglichkeiten weniger herausgespielt als der Rest der Liga im Durchschnitt.

Doch auch damit nicht genug: Erst wenn man die mageren elf bislang erzielten Tore der Geissböcke aufschlüsselt, wird das ganze Ausmaß der Kölner Lage offensichtlich. Mit fünf von elf Treffern nach Eckbällen haben sich die Kölner zwar einen starken Ruf nach Standards erarbeitet und machen auf diese Weise fast die Hälfte aller ihrer Tore nach ruhenden Bällen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Nur sechs (!) Kölner Tore fielen in zwölf Partien aus dem Spiel heraus. Und noch viel schlimmer – wirklich herausgespielt waren davon nur vier: das 1:1 durch Anthony Modeste in Freiburg, das 2:0 durch Louis Schaub gegen Paderborn, das 1:0 durch Simon Terodde in Mainz und das 1:0 durch Jhon Cordoba gegen Hoffenheim. Der 1:2-Anschlusstreffer Teroddes in Wolfsburg war die Folge eines einfachen Befreiungsschlages, den ein VfL-Verteidiger unterlaufen hatte und den Terodde so im Tor unterbringen konnte. Der 2:1-Siegtreffer in Freiburg durch Ellyes Skhiri war vom gewonnenen Zweikampf im Mittelfeld über das Solo bis zum Abschluss eine Einzelleistung.

Vier herausgespielte Tore in zwölf Spielen – wer wissen will, warum der 1. FC Köln in dieser Saison bislang tief im Tabellenkeller steckt, der findet in dieser Statistik die Antwort. Markus Gisdol wird nicht nur das Kölner Scheunentor in der Defensive (27 Gegentore) schnellstmöglich schließen, sondern auch den Spielaufbau verbessern müssen. Cordoba, Modeste und Terodde mögen ein für einen Aufsteiger außergewöhnlich gutes Sturmtrio sein. Aber nur dann, wenn sie sich selbst in die richtigen Positionen für Torabschlüsse bringen können und dann auch entsprechend bedient werden.

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