Rüstet der 1. FC Köln im Januar noch einmal für den Abstiegskampf auf? Und wenn ja, auf welchen Positionen? Sportchef Horst Heldt hatte vor einer Woche erklärt, man sei sich einig, was man personell noch versuchen werde zu verändern. Das dürfte sich durch die drei Siege im Hinrunden-Schlussspurt nicht geändert haben. Ein Kandidat für die Defensive ist für die Geissböcke jedoch nicht realisierbar.
Köln – Dass der 1. FC Köln mit neun Punkten einen bemerkenswerten Schlussspurt in der Hinrunde hingelegt hat, ist nicht alleine nur im Kampf um die Klasse von Relevanz. Die Geissböcke haben ihrem Geschäftsführer Sport dadurch mehr Argumente an die Hand gegeben, potentielle Transfer-Kandidaten von einem Wechsel zum FC überzeugen zu können. Mit acht Punkten aus 14 Spielen und dem letzten Tabellenplatz hatte die Perspektive für interessante Spieler noch recht trist ausgesehen. Mit 17 Punkten und Rang 15 nach der Hinrunde kann Horst Heldt jedoch etwas andere Gespräche mit Spielern und ihren Beratern führen.
Der FC hat sich durch die drei Siege also nicht nur im Abstiegskampf, sondern auch für die Wintertransfers eine bessere Position erkämpft. Zwar sind die finanziellen Möglichkeiten für die Geissböcke durch die hohen Ausgaben im vergangenen Sommer beschränkt. Doch einerseits spekulieren die Verantwortlichen auf frei werdende Ressourcen durch Verkäufe unzufriedener Spieler wie Vincent Koziello oder Matthias Bader. Andererseits ist Heldt längst auf der Suche nach Spielern, bei denen eine Leihe in Frage kommen würde.
Ilsanker für den FC nicht realisierbar
Abgeklopft hatte der FC in den letzten Tagen nach Informationen des GEISSBLOG.KOELN die Verfügbarkeit und Bereitschaft von Stefan Ilsanker. Schon im vergangenen Sommer hatten sich Gerüchte um den Österreicher von RB Leipzig beim FC gehalten. Der hochgewachsene defensive Mittelfeldspieler (1,89 Meter), der auch in der Innenverteidigung spielen kann, steht beim Herbstmeister auf der Streichliste, war in der Hinrunde nicht für die Champions League gemeldet worden. Nun läuft der Vertrag des 30-Jährigen im Sommer 2020 aus. Doch der variabel einsetzbare Defensivspieler, der mit Kölns Kaderplaner Frank Aehlig aus gemeinsamen Leipziger Zeiten noch bekannt ist, ist für die Geissböcke nicht darstellbar. Da Ilsankers Vertrag in Leipzig zum Saisonende ausläuft, ist eine Leihe vertragsrechtlich nicht möglich. Ein Kauf kommt für den FC in der aktuellen Situation aber weder finanziell noch perspektivisch in Frage, da Heldt und der Klub ihr Augenmerk alleine auf den Klassenerhalt und die Bundesliga richten und nicht, wie Armin Veh vor zwei Jahren, bereits Transfers mit Blick auf einen möglichen Abstieg tätigen wollen.
Meré unzufrieden – aber bislang ohne Wechsel-Wunsch
Ilsanker kommt also nicht. Klar ist jedoch, dass der FC in der Defensive bislang Probleme hat. Zwar zeigten die letzten drei Partien deutliche Besserung. Mit 32 Gegentoren in 17 Spielen haben aber nur vier Teams mehr Gegentore kassiert als Köln. Darüber hinaus ist die Situation von Jorge Meré unklar, da der Spanier praktisch nur noch auf der Bank sitzt, unzufrieden ist und es mal wieder Gerüchte um eine Rückkehr nach Spanien gibt. Mit Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos hat der 22-Jährige aktuell zwei stabile Innenverteidiger vor der Nase. Ein Winter-Abgang würde die Transferüberlegungen der Kölner grundlegend verändern. Allerdings müsste einmal mehr in der Causa Meré der Spanier bei all den Gerüchten erst einmal das Weite suchen wollen und auch ein zahlungskräftiger Klub bereit sein für ihn bieten. Dies war weder im Sommer 2018 noch im Sommer 2019 der Fall. Und auch jetzt ist Meré nach GBK-Informationen noch nicht mit einem Wechsel-Wunsch an den FC herangetreten.
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