Borussia Mönchengladbach muss im Derby gegen den 1. FC Köln wohl auf ein wichtiges Duo verzichten. Während Alassane Pléa sicher gesperrt fehlen wird, muss Christoph Kramer aller Voraussicht nach aufgrund einer neuerlichen Kopfverletzung passen. Beim FC sind derweil zwei Spieler nur leicht angeschlagen. Dafür müssen die Geißböcke am Sonntag auf mögliche Gelbsperren Acht geben.
Köln – Wenn ein Sportler am Kopf getroffen wird und sich dabei eine Gehirnerschütterung zuzieht, bedeutet das für gewöhnlich je nach Schweregrad einige Tage Pause. Wenn es nun aber wie bei Gladbachs Christoph Kramer zum wiederholten Male passiert, ist besondere Vorsicht geboten. Eine erhöhte Anzahl Kopfverletzung kann zu langfristigen Schäden im Gehirn führen. Besonders gefährlich wird es für einen Spieler, wenn eine erlittene Gehirnerschütterung noch nicht vollends auskuriert ist und ein zweiter Schlag auf den Kopf hinzukommt. Um das sogenannte Second-Impact-Syndrom bei Kramer zu vermeiden, dürfte der Mittelfeldspieler den Borussen am Sonntag im Derby gegen den FC fehlen. Zwar fühlte sich Kramer nach seinem Zusammenprall mit Timo Werner im Spiel gegen Leipzig schnell wieder besser, doch die Ärzte erteilten dem Gladbacher bis einschließlich Freitag ein Sportverbot. Ein Einsatz im Derby dürfte für Kramer damit zu früh kommen und habe der Spieler selbst wohl auch bereits abgehakt.
Beim FC sind Thielmann und Rexhbecaj fraglich
Dem FC dürfte ein wahrscheinlicher Ausfall von Kramer entgegenkommen. Denn kaum ein anderer Gegenspieler brennt so sehr auf die Duelle gegen den FC wie Kramer. Der 28-jährige lebt als bekennender Borussia-Fan jedes einzelne Derby und schafft es dabei auch regelmäßig, seine Mitspieler mitzureißen. Gleichzeitig dürfte es für keinen FC-Anhänger wohl einen unangenehmeren Spieler als Kramer geben, der in der Jugend für Fortuna Düsseldorf und als Profi für Leverkusen und eben Gladbach aufgelaufen ist. Außerdem verlor der Weltmeister von 2014 mit seinen Mannschaften nur ein einziges Bundesligaspiel gegen den FC, wenn er selbst mit auf dem Platz stand. Doch nicht nur Kramer wird den Gladbachern am Sonntag im 107. Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Köln fehlen. Nach der Gelb-Roten Karte von Alassane Pléa im Spiel gegen RB Leipzig, wird die Mannschaft von Trainer Marco Rose auch auf ihren besten Torschützen verzichten müssen. Pléa traf in dieser Saison bereits acht Mal für die Gladbacher und erzielte auch im Hinspiel das 1:0-Siegtor.
Auch Tony Jantschke und Ramy Bensebaini werden dem VfL am Sonntag gegen Köln fehlen. Die Geißböcke hingegen können möglicherweise aus dem Vollen schöpfen. Christian Clemens konnte unter der Woche nach seiner schweren Knieverletzung im April 2019 wieder mit der Mannschaft trainieren. Ein Kaderplatz im Derby dürfte für den Rechtsaußen allerdings noch weitaus zu früh kommen. Darüber hinaus mussten unter der Woche Jan Thielmann mit einem Magen-Darm-Infekt und Neuzugang Elvis Rexhbecaj mit Knieproblemen passen. Während Rexhbecaj individuell trainierte, muss sich Thielmann noch schonen. Ob der Youngster bis zum Derby am Sonntag wieder fit wird, ist aktuell noch offen. Im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen feierte der 17-jährige sein Bundesliga-Debüt und würde wohl nur zu gerne auch im nächsten Derby auf dem Platz stehen. Doch aktuell sieht es eher danach aus, als ob der Flügelspieler sich zunächst richtig auskurieren muss.
Vier FC-Spielern droht Gelbsperre
Von einer Sperre ist der FC für das Derby anders als die Gladbacher allerdings verschont geblieben. Jedoch müssen gleich vier Spieler im Kölner Kader für die darauffolgende Partie gegen Bayern München aufpassen. Sebastiaan Bornauw, Dominick Drexler, Simon Terodde und Jhon Cordoba sind allesamt bereits vier Mal verwarnt worden. Bei der nächsten Gelben Karte droht die obligatorische Sperre. Gerade in einem oftmals hitzigen Derby könnte es jedoch den ein oder anderen Spieler erwischen. Doch auch wenn sich jeder Profi gerne mit den besten Spielern der Liga misst, könnte der FC die möglichen Ausfälle gegen den Rekordmeister aus München möglicherweise eher verschmerzen, als gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
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