Die Mannschaft des 1. FC Köln hat sich am Freitag das erste Mal nach zehn Tagen wieder am Geißbockheim getroffen und sich gegenseitig auf den neusten Stand gebracht. Im Anschluss daran wurden die Spieler aber für zehn weitere Tage ins Homeoffice geschickt. Eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber Mannschaften, die aktuell in Kleingruppen auf dem Platz trainieren, sieht Markus Gisdol dabei nicht. Dafür hatte der Trainer bereits eine Ankündigung an seine Mannschaft.
Köln – Nach zehn Tagen individuellem Training haben sich die Profis des 1. FC Köln am Freitag erstmals wieder zusammengefunden. Im Geißbockheimrestaurant trafen sich die Spieler mit ihrem Trainerteam sowie den beiden Geschäftsführern Alexander Wehrle und Horst Heldt. Auf den nötigen Sicherheitsabstand wurde in den weitläufigen Räumlichkeiten dabei selbstverständlich geachtet. “Wir konnten alle auf den aktuellen Stand bringen. Alex Wehrle hat die aktuellen Inhalte der DFL wiedergegeben und ich wie wir sportlich weiter planen”, berichtete Markus Gisdol nach dem Treffen. Dabei hat sich der Trainer besonders gefreut, die Spieler nach zehn Tagen wieder zu sehen. “Es war schön, wieder in alle Gesichter zu blicken.”
Koch beliefert FC-Profis mit Essen
Nun haben sich die Wege der Profis aber zunächst einmal wieder für weitere zehn Tage getrennt. Erst am 6. April wird die Mannschaft wieder zusammenkommen, um dann in Kleingruppen das Training auf dem Platz wieder aufzunehmen. Gedanken, die Stadt aufgrund einer möglichen erhöhten Ansteckungsgefahr dann zu verlassen, hegt man am Geißbockheim allerdings nicht. “Wir wollen weiter in Köln arbeiten.” Möglich, dass bis dahin bereits die geplanten Corona-Schnelltests zur Verfügung stehen und auch beim FC regelmäßig Anwendung finden.
Die Spieler selbst würden derzeit gut mit der vorherrschenden und bislang einmaligen Situation umgehen. “Das ist wie im normalen Leben auch”, erklärte Gisdol am Freitag. “Die einen machen sich etwas mehr Sorgen und haben Angehörige, die vielleicht stärker von der Situation betroffen sind. Und die anderen gehen etwas positiver durch diese Zeit. Das ist normal und deswegen stehen wir auch an der Seite unserer Spieler.” Zur Zeit werden die Profis in verschiedene Gruppen eingeteilt, die sich die Trainer aufteilen und abtelefonieren. “Wir haben ständig Kontakt. Danach tauschen wir Trainer uns aus.” Neben den individuellen Trainingsplänen stehe auch die Ernährung der Profis in Zeiten der Isolation im Fokus. Inzwischen beliefert der Vereinskoch die Spieler auch zuhause mit Essen. Die Mannschaft verhalte sich dabei vorbildlich, wie Gisdol berichtete. “Es gibt keinen Spieler, den wir auffordern mussten, etwas zu tun. Im Gegenteil, dem ein oder anderen mussten wir sagen, dass er manche Dinge nicht tun muss.”
Wenn wir wieder zusammenkommen, wird es knallhart
Für den Trainer selbst sei der aktuelle Arbeitsalltag außergewöhnlich. “Normalerweise bist du Mitte, Ende März voll in der Saison und hast noch sechs, sieben Spiele zu absolvieren. Jetzt ist auf einmal eine Unterbrechung, die es wahrscheinlich so in einem Fußballerleben nie wieder geben wird”, sagte Gisdol, der die aktuelle Phase als “Frühlingspause” bezeichnet. “Es geht darum, die Situation nicht klagend, sondern positiv anzunehmen. Es bringt überhaupt nichts, wenn wir jetzt Energie verlieren, weil wir uns ständig Gedanken darüber machen und hadern. Das habe ich versucht der Mannschaft zu vermitteln.” Aktuell dürften die Spieler die Zeit, wie in einer Sommerpause, auch mal für andere Dinge nutzen. Gleichzeitig machte Gisdol aber keinen Hehl daraus, dass auf die Spieler nach der trainingsfreien Zeit harte Arbeit zukommt. “Wenn wir wieder zusammenkommen, wird es knallhart. Wir werden hart trainieren, weil wir dann wieder ein Ziel vor Augen haben, wann wir wieder spielen können und dann auch in ganz kurzer Zeit viele Partien absolvieren müssen.”
Während beim FC also aktuell jeder Spieler für sich arbeitet, haben andere Vereine bereits wieder das Training mit dem Ball in kleineren Gruppen aufgenommen. Einen Nachteil für seine Mannschaft oder eine Wettbewerbsverzerrung sieht Gisdol dabei nicht. “Mir ist das egal. Wenn da einer einen Vorteil drin sieht, soll er trainieren. Wir versuchen unserer Vorbildfunktion gerecht zu werden”, erklärte der Trainer. “Ich bin davon überzeugt, dass wir als Mannschaft aktuell nicht viel gewinnen würden, wenn wir trainieren würden, weil das nächste Spiel noch so weit weg ist.” So geht es auch für Gisdol selbst nun erstmal wieder nach Hause zu seiner Familie an den Hauseigenen Schreibtisch, ehe sich der FC-Tross am 6. April wieder am Geißbockheim zusammenfindet.
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