Seit Mitte Dezember hat der 1. FC Köln 21 von 27 möglichen Punkten geholt. Lediglich gegen den BVB und den FC Bayern setzte es 2020 bislang Niederlagen. Ein Grund dafür ist auch das starke Mittelfeld mit den beiden Zentrumsspielern Jonas Hector und Ellyes Skhiri. Doch auch Winter-Neuzugang Elvis Rexhbecaj hat sich in den letzten beiden Partien als wertvoller Antreiber erwiesen.
Köln – Ellyes Skhiri ist bekanntermaßen der laufstärkste Spieler des 1. FC Köln. Im Schnitt lief der Tunesier in seinen bisherigen 21 Bundesliga-Spielen 12,58 Kilometer. Damit steht der 24-jährige in der Bundesliga hinter Joshua Kimmich auf Rang zwei. Und auch der Münchener läuft im Schnitt nur einen Meter mehr, also im Grunde genommen nichts. Die meisten anderen Spieler unter den Top-Läufern bewegen sich durchschnittlich in 90 Minuten knapp unter zwölf Kilometern. Und obwohl Skhiri zwei Mal nicht in der Startelf stand und damit eine oder sogar zwei Partien weniger absolviert hat als andere Bundesliga-Spieler, ist der Sommer-Neuzugang insgesamt immer noch unter den Top 20 der Gesamt-Laufleistung zu finden.
Er ist immer rechtzeitig da
Auch seine Teamkollegen sind beeindruckt von Skhiris läuferischen Qualitäten. “Es ist Wahnsinn, wie viel Ellyes läuft. Der hat das wohl im Blut und ist einfach immer rechtzeitig da”, lobte Timo Horn seinen Mitspieler. Gegen den FC Schalke 04 hatte Skhiri am vergangenen Samstag bereits nach den 45 Minuten unfassbare sieben Kilometer abgerissen. Am Ende vom Spiel waren es insgesamt 13,7 Kilometer. Durch seine Laufstärke stopft der ehemalige Spieler aus Montpellier immer wieder wichtige Löcher und fängt zahlreiche Bälle vom Gegner ab. Gegen Schalke konnte Skhiri alleine 14 Mal den Ball von den Königsblauen zurückerobern. Gleichzeitig ist der Mittelfeldspieler eine wichtige Anspielstation aus der Defensive heraus. Am häufigsten wurde er am Samstagabend von den beiden Außenverteidigern gesucht. Sowohl Ehizibue als auch Schmitz spielten Skhiri sieben Mal an. Und auch beim Ball weiterleiten zeigt sich Skhiri sicher: 83 Prozent seiner Pässe kamen gegen Schalke an. Dabei fanden in der Defensive sieben von sieben Pässen den Mitspieler, im mittleren Drittel immerhin noch 19 von 21. Die meisten Fehlpässe, weil meist auch mit mehr Risiko verbunden, spielte Skhiri in der Offensive. Dort fand nur jeder zweite Pass den eigenen Mann.
Sein favorisierter Passempfänger ist dabei sein Nebenmann Jonas Hector. Die meisten Bälle legt Skhiri auf den Kapitän ab. Dieser wiederum sucht anschließend meist den Weg zurück in die Abwehr, wenn vorne die Mitspieler zugestellt sind. Am Samstag gingen von seinen 33 Abspielen acht Pässe zurück auf Leistner, fünf zu Schmitz und drei auf Bornauw. Doch auch wenn Hector selten den Ball in die Tiefe spielt (nur zwei Pässe auf Cordoba), gehört auch der Kapitän zu den Motoren im Kölner Mittelfeld. Hinter Skhiri ist Hector der laufstärkste Akteur, konnte gegen Schalke 13 Bälle zurückerobern und glänzt durch enormen kämpferischen Einsatz. Besonders beeindruckend bei Hector wie auch bei Skhiri: Als zentrale defensive Mittelfeldspieler schaffen sie es, meist ohne Foul durch die Spiele zu gehen. Gegen Schalke beging keiner der beiden auch nur ein einziges Foul. Auch gegen Hertha blieb Skhiri ohne Piff gegen sich. Überhaupt sah der Tunesier in dieser Saison erst eine einzige Gelbe Karte.
Rexhbecaj zieht das Spiel in die Breite
Seit dem 23. Spieltag hat das Kölner Mittelfeld zudem noch einen weiteren Antreiber in seinen Reihen. Gegen Hertha BSC wurde Elvis Rexhbecaj von Trainer Markus Gisdol ins kalte Wasser geworfen, nachdem Jonas Hector wenige Minuten vor Spielbeginn mit muskulären Problemen passen musste. Gegen Berlin auf der Sechs überzeugte der Winter-Neuzugang vor allem mit seinem schnellen Umschaltspiel und dem perfekten Auge für den Mitspieler. Gegen Schalke agierte die Wolfsburger Leihgabe für Mark Uth auf der Zehn. Dabei sorgte Rexhbecaj immer dafür, das Kölner Spiel möglichst breit zu machen und suchte die Außenbahnspieler. Dabei band der 22-jährige am häufigsten Ismail Jakobs ins Spiel mit ein. Gleichzeitig steht Rexhbecaj auch in Sachen Laufleistung seinen beiden Mittelfeldkollegen in kaum etwas nach. Gegen Schalke lief der Spieler mit 12,2 Kilometern am zweitmeisten. In Sachen Passgenauigkeit hat Rexhbecaj allerdings noch Nachholbedarf: Gegen S04 fand nur knapp jeder zweite Pass den Mitspieler. Allerdings geht Rexhbecaj bei seinen Zuspielen auch deutlich mehr ins Risiko als Hector oder Skhiri, weshalb die Genauigkeit zwangsläufig geringer ausfallen dürfte. Alleine zehn seiner 23 Pässe spielte der Mittelfeldmann am Samstag im letzten Drittel. Und während Rexhbecaj und vor allem Hector sowie Skhiri auf dem Platz zwar nicht immer die auffälligsten Protagonisten sind, gehören sie jedoch allemal zu den wertvollsten Spielern im System von Trainer Markus Gisdol.
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