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“Wir bereiten uns auf eine turnierähnliche Situation vor”

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Aufblasbare Hindernisse statt Zweikämpfe: Mark Uth im Training. (Foto: Bopp)

Seit zwei Wochen trainiert der 1. FC Köln wieder in Kleingruppen auf dem Platz. Nach wie vor müssen die Spieler dabei auf Zweikämpfe und Spielformen mit Gegner verzichten. Für das Trainerteam ist die neue Situation eine Herausforderung, zumal sich die Mannschaft auf eine vorher in der Bundesliga noch nie dagewesene Wettkampfform vorbereiten muss. 

Köln – Die Dinge, die ein Fußballspiel ausmachen, kann der 1. FC Köln gerade nicht trainieren. Zweikämpfe, dem Gegner den Ball abjagen, Lücken finden und sich in diese reinbewegen. Alles, was körperbetont ist, dürfen die Profis angesichts der nach wie vor vorherrschenden Corona-Pandemie in ihrem Training nicht absolvieren. Somit gilt es für das Trainerteam um Markus Gisdol in diesen Zeiten, kreativ zu werden. “Die Basics, die man speziell im Jugendbereich trainiert, haben wir jetzt zu genüge trainiert”, erklärte der Trainer am Freitagmittag in einer Videokonferenz mit den Kölner Medienvertretern.

Wir wollen unseren Spielern mehr anbieten

Neben technischen Elementen versucht die Mannschaft aktuell ein Athletiktraining zu simulieren, welches den Belastungen eines Spiels nahe kommen. “Das bedeutet Abbremsbewegung oder auch mal ein Sprung gegen ein vermeintliches Hindernis. Aber das ist immer nur simuliert und bildet nie exakt die Belastung eines Spiels oder Kontakt ab”, weiß der Trainer. 6,3 Kilometer mussten die Kleingruppen am Freitag in verschiedenen Formen von Dribblings, Sprints oder Richtungswechseln abreißen. “In diesen Dingen sind wir gerade unglaublich gefragt”, erklärte Gisdol und machte deutlich, wie herausfordernd der aktuelle Alltag der Trainer sei: “Wir haben zahlreiche Sitzungen und versuchen kreative Ideen einzubringen, die vorher nicht so gefordert waren. Wir wollen unseren Spielern mehr anbieten, als nur einen Standard. ”

Wie lange die Kölner noch auf Zweikämpfe und ein geregeltes Mannschaftstraining verzichten müssen, ist nach wie vor ungewiss. Gisdol geht allerdings davon aus, dass den Teams nicht viel Zeit bleiben wird, ehe der Ligabetrieb wieder aufgenommen wird. “Wenn das Go kommt, wird es denke ich schnell gehen. Ich glaube, dass wir zehn bis 14 Tage Mannschaftstraining haben werden, bevor es wieder los geht. Aber das betrifft ja dann alle Vereine.” Damit die Mannschaft schnellstmöglich wieder ihr altes Niveau erreichen kann, versuchen die Trainer gerade, die Spieler athletisch bestmöglich auf eine Rückkehr ins Teamtraining vorzubereiten. Trotzdem glaubt Gisdol, dass es mindestens zwei bis drei Tage benötigt, “bis du die Spieler an die Belastungen von Zweikampfverhalten gewöhnst.”

Neue Wettkampfform wartet auf die Teams

Doch nicht nur die außergewöhnlichen Trainingsformen machen die Vorbereitung aktuell zu herausfordernd. Während in einer gewöhnlichen Sommerpause auf eine Wettkampfperiode von mindestens 17 Spielen hingearbeitet wird, dürfte vom Zeitpunkt der Wiederaufnahme bis zum Saisonende eine Partie auf die nächste folgen. “Wir bereiten uns dann auf eine Situation vor, die fast turnierähnlich ist”, erklärte Gisdol. “Das bedeutet nachher im Normalfall neun Spiele in sechs Wochen. Daran müssen wir uns ein Stück weit rantasten.”

Doch nicht nur der Zeitpunkt, wann es wieder mit Bundesligaspielen losgehen ist, ist nach wie vor ungewiss. Auch hat die DFL noch keine Entscheidung darüber gefällt, in welcher Reihenfolge die Spiele ausgetragen werden. Bei einer Wiederaufnahme am 9. Mai stünde bei einem normalen Saisonverlauf eigentlich das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt für die Kölner auf dem Spielplan. Doch wahrscheinlich ist auch, dass die Liga mit dem zuerst ausgefallenen Spieltag ihren Betrieb wieder aufnimmt. In diesem Fall würden die Geißböcke mit zwei Heimspielen gegen Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf starten. “Sobald ich weiß, wer der nächste Gegner sein wird, gibt es nichts anderes als sich auf diesen vorzubereiten”, sagte der Trainer, wohlwissend, dass dieses Vorhaben aufgrund der langen Pause durchaus schwierig wird. “Das wird keine Vorbereitung wie in der normalen Saison sein. Bei jeder Mannschaft wird diese Pause etwas ausgelöst haben.” Trotzdem will der FC versuchen, sich anhand der letzten Partien des kommenden Gegners auf diesen vorzubereiten. “Es ist ein bisschen wie das erste Spiel nach einer Sommerpause, weil du nicht weißt, was dich von der anderen Mannschaft her erwartet.” Darum will sich die Mannschaft auch vornehmlich auf seine eigenen Stärken konzentrieren, die sie vor der Unterbrechung eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. “Wir werden unserem Team zeigen, wie unser Ist-Zustand war und was wir schon geleistet haben.” Danach bleibt für Markus Gisdol und seine Spieler nur noch zu hoffen, dass sie diesen Zustand schnellstmöglich wieder erreichen und an die Erfolge von vor der Pause anknüpfen können.

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