Der 1. FC Köln hat im ersten Spiel nach der langen Corona-Pause einen Punkt gegen den 1. FSV Mainz 05 geholt. In der Geisterspiel-Premiere von Müngersdorf haben die Geißböcke dabei eine 2:0-Führung binnen elf Minuten aus der Hand gegeben. Mit Zuschauern und ohne die lange Pause hätte der FC diese wohl über die Zeit gebracht, glaubt Innenverteidiger Toni Leistner. Trotzdem zeigten sich die Kölner am Ende weitestgehend zufrieden mit dem Punkt. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Müngersdorf berichtet Sonja Eich
Mark Uth: “Wenn du hier 2:0 führst, musst du es über die Zeit bringen. Am Ende stand das Spiel auf des Messers Schneide. Es war ein kleines Offensivspektakel, wenig Mittelfeld, es ging hin und her. Wir hatten uns mehr vorgestellt, aber nach der langen Pause ist ein Punkt okay. Wir wissen, was wir an unseren Fans haben. Das trägt uns normalerweise. Wenn du hier vor Zuschauern mit 2:0 führst, sitzt niemand mehr auf den Rängen. Aber für jede Mannschaft sind es die gleichen Bedingungen. Daran müssen wir uns jetzt erst einmal gewöhnen. Dennoch war es für das erste Spiel in Ordnung.”
Wir sollten weiter demütig bleiben
Toni Leistner: “Wenn man bedenkt, dass wir acht Wochen keinen Wettkampf hatten, war die Intensität sehr hoch. Es war okay, was wir auf den Platz gebracht haben. Am Ende hat noch etwas die Puste gefehlt. Da war die Vorbereitung etwas zu kurz. Wenn die Coronakrise nicht gekommen wäre, hätten wir die 2:0-Führung bei unserem damaligen Lauf wohl noch über die Runde gekriegt. Heute gab es stattdessen ein paar Unaufmerksamkeiten. Nächste Woche gegen Düsseldorf können wir den Vorsprung nach unten noch mal vergrößern. Wenn uns das gelingt, können wir über etwas anderes reden. Erst mal geht der Blick aber weiter nach hinten.”
Horst Heldt: “Wenn man 2:0 führt, möchte man gewinnen. Ich denke aber, dass es ein gerechtes Ergebnis ist. Wir hatten Phasen, wo wir besser waren aber auch welche, in denen wir Glück hatten. Der Punkt ist wichtig für uns. Wir haben teilweise den Abstand auf Mannschaften um einen Punkt vergrößern und einen direkten Konkurrenten auf Abstand halten können. Das Ergebnis ist absolut in Ordnung und wir sollten weiter demütig bleiben. Wir können mit dem Punkt sehr gut leben. Nach vielen Wochen ohne Spielpraxis weiß man nie wirklich wo man steht. Ohne Zuschauer macht es das natürlich besonders schwierig. Es war aber ein gutes und intensives Fußballspiel. Beide Mannschaften wollten gewinnen. Es lässt sich sicherlich darauf aufbauen.”
Ein Spiel mit offenem Visier
Markus Gisdol: “Ich glaube unterm Strich war es ein interessantes Spiel heute. Ich habe verschiedene Phasen gesehen. Wir sind mit dem Elfmeter gut rein gekommen, aber irgendwie hat uns das Tor in der Anfangsphase gar nicht so gut getan. Wir waren etwas zu passiv und der Gegner hatte mehr Spielanteile. Wir haben unsere Konterchancen nicht gut ausgespielt, das war über die gesamte Spielzeit ein Manko. Wir hatten richtig gute Möglichkeiten, in denen wir hätten zustechen können. Im zweiten Durchgang führen wir dann 2:0 und kriegen das Anschlusstor etwas zu schnell. Das hat uns am Ende den Sieg gekostet. Es war immer ein Spiel mit einem offenen Visier. Von der Mentalität her haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht, aber mir haben die Abstände in den Mannschaftsteilen nicht gut gefallen. Wir haben dem Gegner zu viel Platz gelassen. Nach acht oder zehn Tagen im Mannschaftstraining darf man aber auch nicht zu viel erwarten. Es gibt jetzt genug Arbeit für uns in der kommenden Woche. Aber wir leben mit dem Punkt ganz gut. Ich weiß ja nicht wie es mit dem Realitätssinn insgesamt aussieht. Aber wir wissen genau wo wir herkommen. Und mit einem Punkt zu starten nach so einer Pause tut uns gut. Ich sage nicht, dass ich zufrieden bin, aber wir können damit leben. Wir sollten demütig genug sein, nach einem Punkt gegen Mainz mit einem guten Gefühl nach Hause zu gehen.”
Achim Beierlorzer: “Ich glaube wir haben das ganz toll hingekriegt. Mit wir meine ich sowohl den 1. FC Köln als auch Mainz 05. Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert und es hat alles geklappt. Alle Vorgaben wurden umgesetzt. Wir haben einen absolut gerechten Ausgang mit dem 2:2. Ich kann nur die Moral meiner Mannschaft loben, so zurückzukommen und noch den Lucky Punch auf dem Fuß zu haben. Daher haben wir uns den Punkt redlich verdient. Es war eine schöne Rückkehr für mich, weil ich eine gute Zeit hier hatte. Jetzt kann man natürlich niemanden drücken und es gab wenig Gespräche, weil alles eng getacktet war. Aber als wir gestern mit dem Bus durch Köln gefahren sind, habe ich mich schon gefreut die Straßen wieder zu sehen. Ich habe hier viele Erfahrungen gesammelt.”
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