Der 1. FC Köln spielt auch in der kommenden Saison in der Bundesliga. Nach einer Saison mit zahlreichen Höhen und Tiefen ist die Erleichterung über den geschafften Klassenerhalt am Geißbockheim immens. Nichtsdestotrotz will man den letzten Spieltag nicht abschenken. Auch, weil der FC in dieser Konstellation seiner Verantwortung der Liga gegenüber gerecht werden muss. Bei der Konkurrenz liegen die Nerven derweil teilweise blank.
Köln – Der 1. FC Köln hat den Klassenerhalt einen Spieltag vor dem Saisonende sicher. So viel steht seit dem 1:1 am vergangenen Samstag gegen Eintracht Frankfurt auch rechnerisch fest. Maximal 34 Punkte bedarf es in dieser Saison Stand jetzt, um in der Bundesliga zu bleiben. Dabei hätten die Geißböcke den Ligaverbleib freilich schon wesentlich früher perfekt gemacht. Nach dem furiosen Zwischenspurt von acht Siegen aus elf Spielen hatten die Geißböcke am 25. Spieltag kaum mehr für möglich gehaltene 32 Zähler auf ihrem Konto. So ging der FC auf dem zehnten Platz liegend und damit kaum mehr in Abstiegsgefahr in die Corona-Pause. Dass die Kölner seither keinen Sieg und nur vier Punkte einfahren konnten, dürfte daher nicht nur den Anhängern übel aufstoßen. Auch den Verantwortlichen am Geißbockheim dürften die Leistungen seit der Unterbrechung und der geringen Punkteausbeute missfallen. Doch letztendlich blickt man beim FC zufrieden auf das erste Jahr nach dem Wiederaufstieg. Das Ziel wurde einem katastrophalen ersten Saisondrittel dank Markus Gisdol und Horst Heldt erreicht.
FC kann ehemalige Teamkollegen in die zweite Liga schicken
So überwog am vergangenen Samstag bei der Punkteteilung gegen Frankfurt die pure Erleichterung, den letzten Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht zu haben. “Die Zielerreichung stand heute über allem”, sagt auch ein sichtlich gelöster Markus Gisdol nach der Partie, ungeachtet der Tatsache, dass es bereits das neunte sieglose Spiel in Folge war. Die Kölner könnten also eigentlich entspannt in den letzten Spieltag gehen – würde der Gegner nicht Werder Bremen heißen. Im Duell mit dem Tabellenvorletzten sprechen die Geißböcke am Samstag also noch ein wichtiges Wort im Abstiegskampf mit. Gleichzeitig dürfte es das ausgesprochene Ziel der Kölner sein, die eigene Negativ-Serie zu beenden und mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause zu gehen. Mit einem Sieg würde der FC Werder Bremen und damit auch vier Ex-Kölner in die Zweite Liga schicken. Yuya Osako, Leonardo Bittencourt und Claudio Pizarro waren bereits vor zwei Jahren mit dem FC abgestiegen und auch Kevin Vogt lief zwei Jahre mit dem Geißbock auf der Brust auf. Nun könnten es ausgerechnet ihr ehemaliger Arbeitgeber sein, der den Bremer Abstieg besiegelt. Selbst bei einem Unentschieden wäre Werder sicher abgestiegen – und damit der rheinische Rivale aus Düsseldorf vorerst gerettet.
Düsseldorf-Fans sticheln gegen Horn
Vor allem die Düsseldorfer sind es auch, die sich derzeit ernsthafte Sorgen um die Ernsthaftigkeit machen, mit der der FC am Samstag in das Spiel gehen könnte. Zahlreiche Anhänger der Fortuna erinnern sich ausgerechnet jetzt an eine Aussage, die der FC-Keeper im Winter getätigt hatte: “Mich würde es freuen, wenn es Düsseldorf wird”, sagte Horn damals auf die Frage, welchen Verein er sich als Absteiger wünschen würde. Nun wird dem Kölner Schlussmann in den sozialen Netzwerken auf nicht gerade freundliche Weise unterstellt, nach dem sicheren Klassenerhalt in Bremen nun nicht mehr allzu motiviert aufzulaufen. Bei den Düsseldorfer Anhängern scheinen die Nerven vor dem letzten Spieltag bereits Blank zu legen. Nicht ganz unverständlich, wäre doch der Relegationsplatz mit einem Sieg über den FC Augsburg bereits gesichert gewesen. Doch scheinen die Fans der Fortuna zu vergessen, dass sie den Blick am Samstag vor allem auf ihre eigene Mannschaft im Duell mit Union Berlin richtigen sollten. Bei einem Sieg wäre das Ergebnis der Partie zwischen Bremen und dem FC für Düsseldorf völlig irrelevant. Trotzdem will man in Köln selbstverständlich seiner Verantwortung gegenüber der Liga gerecht werden und im Abstiegskampf keine Punkte verschenken. Denn auch für das eigene Gefühl wären drei Punkte zum Abschluss dieser durchwachsenen Saison wohl eine Wohltat.
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