Thomas Kessler beendet am Ende der Saison 2019/20 nach 20 Jahren beim 1. FC Köln die aktive Karriere. Der 34-jährige wird in die Geschäftsstelle wechseln und sich im Fußball-Management weiterbilden. Der Torhüter könnte damit der erste FC-Profi einer neuen Generation sein, die das Potential hat, künftig das Gesicht der FC-Führungsetage zu prägen.
Köln – Der 1. FC Köln schaut schon seit Jahren etwas wehmütig zu anderen Klubs. Vereine wie der FC Bayern München, Borussia Dortmund und Werder Bremen haben es geschafft, ehemalige Spieler in Führungspositionen zu bringen und mit diesen sowie deren Erfahrungen stabile Strukturen zu schaffen. Beim FC gab es dagegen in über zwei Jahrzehnten kaum einen Profi, der sich hätte einbauen lassen. Man sprach am Geißbockheim daher über die Zeit zwischen dem ersten Abstieg und bis zur Ära Peter Stöger von der “verlorenen Generation”.
Mit Horst Heldt kam jüngst einer aus der vorherigen Generation zurück ans Geißbockheim. Der 50-jährige weiß um die Chancen, die sich aktuell beim FC bieten. Sportlich hat der eigene Nachwuchs in kürzester Zeit einen gänzliche neuen Stellenwert erhalten. In den kommenden Jahren will man nicht nur durch den Ausbau am Geißbockheim, sondern durch eine neue personelle Stabilität auf Führungsebene wieder in ruhigere Fahrwasser gelangen und sich zukunftsfähig aufstellen. Darüber hinaus sollen die Grundsteine gelegt werden für eine neue Generation an Persönlichkeiten in Führungspositionen, die aus dem eigene Stall kommen, den FC kennen, bekannte Gesichter sind, denen es zugetraut wird, nicht nur als Spieler Fußstapfen zu hinterlassen, sondern auch auf Management-Ebene.
Freie Positionen beim FC aus den eigenen Reihen besetzen
Beispiele aus früheren Zeiten gibt es einige, Karl-Heinz Thielen ist einer davon. Thomas Kessler könnte nun der Beginn einer neuen Generation sein an FC-Profis, die über ihre aktive Karriere hinaus dem FC erhalten bleiben. Der Torhüter gilt schon länger als Kandidat für das Management bei den Geißböcken, für höhere Aufgaben innerhalb der Geschäftsstelle. Auch anderen heutigen FC-Profis, die entweder aus dem eigenen Nachwuchs kommen oder schon lange für Köln spielen, traut man dies zu, darunter Marcel Risse und Marco Höger. Anthony Modeste wurde bereits ein Vertrag als Trainer gegeben, auch in die fußballerische Ausbildung des FC-Nachwuchs’ sollen die Spieler eingebunden werden.
Der neue Lehrgang „Management im Profifußball“ des DFB bietet hierzu dem FC die Möglichkeiten. Die Teilnehmer sollen laut Verband „auf ihre bevorstehenden Aufgaben als Entscheider im Profifußball vorbereitet“ werden. Kessler soll daran teilnehmen, ähnlich wie zahlreiche FC-Nachwuchstrainer in den letzten Jahren konsequent zur Ausbildung des Fußballlehrers geschickt wurden, darunter Markus Daun, Martin Heck und André Pawlak. Spieler wie Kessler nun über die aktive Karriere binden zu wollen, soll ein weiterer Schritt sein den FC zukunftsfähig aufzustellen und im Falle von Personalwechseln in Führungspositionen diese Vakanzen im Zweifel aus den eigenen Reihen füllen zu können. So wie es andere Klubs seit Jahren vormachen.
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