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Hinter der Mannschaft des 1. FC Köln liegt eine Saison mit zahlreichen Höhen und Tiefen. Wer konnte überzeugen? Wer enttäuschte? Selten verlief eine Kölner Spielzeit derart gegensätzlich in den einzelnen Phasen der Hin- und Rückrunde. Die Gewinner und Verlierer der Saison.
Köln – Der 1. FC Köln spielt auch in der kommenden Saison in der Bundesliga. Das ist die beste Nachricht, die die Geißböcke nach einer turbulenten Spielzeit vermelden können. Über einige Phasen der Saison dürfte man am Geißbockheim allerdings wohl gerne den Mantel des Schweigens werfen. Die Spieler waren zahlreichen Leistungsschwankungen unterlegen. Einige Profis konnten sich ins Rampenlicht spielen, andere gerieten arg ins Abseits.
Die Verlierer der Saison
Zu den Verlierern der Saison zählen zweifelsohne vor allem jene Akteure, die die Saison bei den Geißböcken nicht zu Ende bringen durften. Die krachend gescheiterten Achim Beierlorzer und Armin Veh stehen dabei an vorderster Front, ebenso wie die im Winter abgeschobenen Louis Schaub, Matthias Bader, Lasse Sobiech und Vincent Koziello. Das Quartett spielte in den Überlegungen der Geißböcke überhaupt keine Rolle mehr und durfte sich in der Winterpause einen neuen Verein suchen. Gleiches galt auch für Niklas Hauptmann, für den der FC aber erst jetzt einen Abnehmer fand. Der 3,4-Millionen-Mann blieb in der abgelaufenen Saison ohne einen einzigen Profi-Einsatz und wurde nun für ein Jahr zu Holstein Kiel verliehen.
Darüber hinaus werden nach dieser Saison zahlreiche weitere Spieler ihre Rolle beim FC hinterfragen müssen, nachdem sie die in sie gesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Im Angriff hatten man sich insbesondere von Anthony Modeste, aber auch von Simon Terodde viel mehr erhofft. Der Franzose kam erst gegen Saisonende in Form. Terodde stand in der Rückrunde nur noch 64 Minuten auf dem Platz. Zusammen kamen die beiden 32-jährigen Angreifer auf nur sieben Liga-Treffer. Insbesondere Terodde wird sich in der Sommerpause seine Gedanken machen, ob ein Tapetenwechsel ein Jahr vor Vertragsende Sinn ergeben würde. Nachdem dieser den FC mit 29 Saisontoren beinahe im Alleingang zurück in die Bundesliga geschossen hatte, konnte er in dieser Saison seine Bundesliga-Tauglichkeit nicht unter Beweis stellen.
Schindler und Risse verlieren das Duell auf der rechten Seite
Auf der rechten Außenbahn kämpften in dieser Saison Kingsley Schindler und Marcel Risse vergeblich um Spielzeit. Unter Achim Beierlorzer war der aus Kiel gekommene Schindler zuerst noch gesetzt, konnte in insgesamt 13 Einsätzen aber nur eine Vorlage beisteuern. Mit Markus Gisdol an der Seitenlinie stand Schindler dann nur noch in dessen erster Partie gegen RB Leipzig in der Startformation und kam im weiteren Saisonverlauf nur noch zu zwei Kurzeinsätzen. Neun Mal stand der 26-jährige dabei nicht einmal mehr im Kader. Risse stand derweil in dieser Saison lediglich sechs Mal in insgesamt 134 Minuten auf dem Feld. Den letzten Einsatz hatte der verletzungsanfällige 30-jährige am ersten Rückrunden-Spieltag gegen den VfL Wolfsburg. In den folgenden acht Spielen wurde Risse von Gisdol nicht berücksichtigt und fehlte im Saisonfinale aufgrund von Knieproblemen komplett. Kaum vorstellbar, dass es für sie beim FC noch eine Zukunft im Team gibt.
Im defensiven Mittelfeld enttäuschten derweil Marco Höger und Birger Verstraete und verloren im Laufe der Saison zwischenzeitlich respektive gänzlich den Anschluss. In der Sommerpause hatte sich Höger trotz der beiden Transfers auf seiner Position noch optimistisch gezeigt, weiterhin eine gute Rolle spielen zu können. Am Ende kam der 30-jährige jedoch nur auf einen Einsatz über die volle Distanz. Zwischen Spieltag 15 und 29 blieb er beinahe völlig außen vor (nur zwölf Minuten auf dem Platz), im Schlussspurt setzte Gisdol dann noch einmal vermehrt auf den Mittelfeldspieler. Anders verhielt sich die Situation bei Birger Verstraete. Der Neuzugang aus Gent stand in den ersten vier Saisonspielen jeweils in der Startformation, ehe ihn eine Operation am Meniskus zurückwarf. Zuvor konnte der Belgier durchaus gute Ansätze zeigen. Unter Markus Gisdol kam der 26-jährige dann nur noch vier Mal zum Einsatz und stand in der kompletten Rückrunde nicht ein einziges Mal im Kader. Speziell nach seinen kritischen Aussagen gegenüber der Wiederaufnahme des Spielbetriebes war Verstraete gänzlich aufs Abstellgleis geraten. Sein frühzeitiger Wechsel zu Royal Antwerpen war folgerichtig.
Ähnlich enttäuschend dürfte auch die Saison für Jorge Meré verlaufen sein. Vor der Saison als Innenverteidiger Nummer eins gehandelt, kam der Spanier insgesamt nur in elf Spielen zum Einsatz. Davon stand Meré lediglich fünf Mal in der Startformation und fiel in der Rangordnung der Innenverteidiger zwischenzeitlich sogar auf den vierten Platz zurück, sodass der 23-jährige zwischenzeitlich sogar von Zuhause aus zusehen musste. Der FC wird versuchen den Spanier im Sommer zu verkaufen. Der Verteidiger gilt als einer der wenigen Kandidaten, die Geld in die klammen Kassen spülen könnten.
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Die Gewinner der Saison
Es gab in der abgelaufenen Spielzeit aber auch positive Entwicklungen. Vor allem die Profi-Debüts von Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann stachen heraus. Selbstverständlich unterlagen die drei Youngster den erwartbaren Leistungsschwankungen junger Spieler. Doch immerhin spielten sich Katterbach und Jakobs auf der linken Seite zwischenzeitlich fest. Während Jakobs mit 20 Spielen, zwei Toren und zwei Vorlagen von Gisdol bereits als einer seiner “gesetzten Spieler” betitelt wurde, zahlte Katterbach insbesondere im letzten Saisondrittel viel Lehrgeld. Doch mit seinen 19 Jahren kommt der Linksverteidiger schon jetzt auf 18 Bundesliga-Einsätze und zählt damit zweifelsfrei zu den Gewinnern der Saison. Genauso wie Thielmann, der ebenso wie Tim Lemperle seine Bundesliga-Tauglichkeit in Zukunft erst noch unter Beweis stellen muss. Doch dass Gisdol ihn als ersten Spieler des Jahrgangs 2002 einsetzte und fortan elf weitere Male auf den Platz brachte, war Auszeichnung genug für den deutschen U17-Meister von 2019. Was das Quartett fraglos miteinander verbindet: Sie werden stabile und erfahrene Nebenleute benötigen, um sich auch in der nächsten Saison kontinuierlich weiterentwickeln zu können.
Cordoba explodiert, Kainz überrascht
Neben den Nachwuchsspielern sorgte wohl Sebastiaan Bornauw in dieser Saison für die größte positive Überraschung. Als junger Spieler mit Potential nach Deutschland gekommen, entwickelte sich der Belgier nach anfänglichen Problemen zum unangefochtenen Stammspieler in der Innenverteidigung. Einzig aufgrund einer Gelb- und einer Rotsperre sowie kurzfristiger muskulärer Probleme stand der 21-jährige in fünf Spielen nicht auf dem Platz. Neben seiner Robustheit in der Abwehr avancierte Bornauw auch im Angriff zu einer echten Waffe: Mit sechs Treffern war der Abwehrhüne der zweiterfolgreichste Torjäger bei den Geißböcken. Besser war in dieser Hinsicht nur Jhon Cordoba, der mit 13 Saisontoren ebenfalls zu den Gewinnern der Saison zählt. Nach seiner erfolgreichen Zweitliga-Saison mit 20 Toren stellte der Kolumbianer nun auch im Fußball-Oberhaus seine Torgefahr unter Beweis und rechtfertigte, wenn auch spät, seine im Sommer 2017 gezahlte Ablösesumme in Höhe von 17 Millionen Euro. Nicht umsonst haben zahlreiche nationale wie internationale Top-Vereine den Angreifer inzwischen auf ihrem Zettel.
In der Rückrunde profitierte Cordoba auch von der Verpflichtung von Mark Uth. Nach einer enttäuschenden Halbserie auf Schalke ohne eigenen Treffer blühte der 28-jährige in seiner Heimat wieder auf. Mit fünf Toren und sechs Vorlagen hatte Uth einen entscheidenden Anteil am Kölner Klassenerhalt und konnte sich bei den Geißböcken aus seiner eigenen sportlichen Krise befreien. Ähnliches gilt auch für Florian Kainz. Der Österreicher ging in der Wahrnehmung bei den Geißböcken häufig unter und zählte wohl zu den am meisten unterschätzten Spielern am Geißbockheim. Spätestens unter Gisdol schaffte es der Linksaußen dann aber deutlich regelmäßiger sein Potential abzurufen und zählte mit einer starken Bilanz von fünf Toren und sieben Vorlagen ebenfalls zu den Gewinnern der Saison.
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