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U21 kriegt die Kurve: FC kann Talenten wieder etwas bieten

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Die U21 wurde in der abgelaufenen Saison Fünfter. (Foto: Bucco)

Große Unsicherheit herrschte im Sommer 2019, als die U21 des 1. FC Köln in die neue Saison ging. Ein neues Trainerteam, das eine Woche vor dem ersten Spiel einen Rückschlag erlitt. Ein neu formiertes Team, das seine besten Offensivkräfte abgegeben hatte. Und die Erinnerung an vier Jahre in Folge im Abstiegskampf. Doch dann überraschten die Jung-Geißböcke sogar sich selbst mit einer Saison im oberen Tabellendrittel. Ein Rückblick.

Köln – Die Voraussetzungen waren wieder einmal schwierig. Sieben externe Neuzugänge und fünf Beförderungen aus der U19 sollten 14 Abgänge auffangen, darunter mit Roman Prokoph und Adrian Szöke die beiden besten Torschützen der Vorsaison und Mittelfeld-Stratege Hikmet Ciftci. Zudem stiegen Ismail Jakobs, Darko Churlinov und Noah Katterbach zu den FC-Profis auf. In den Vorjahren hatten sich die jährlich großen Personalumbrüche im Sommer gerächt, vier Spielzeiten in Folge geriet die U21 des 1. FC Köln mit schwachen Hinrunden in den Abstiegsstrudel.

Die Hoffnung im Sommer 2019 lag auf dem neuen Trainerteam. Mark Zimmermann war aus Jena zu den Geißböcken gekommen, ein Drittliga-erfahrener Übungsleiter, der zusammen mit Kevin McKenna die U21 von Anfang an auf Kurs bringen sollte. Doch nur eine Woche vor Beginn der Saison kam es zum Bruch. Aus dem Nichts schmiss McKenna hin und verließ die Kölner nach zwölf Jahren am Geißbockheim. Noch vor dem ersten Pflichtspiel drohte die Stimmung bereits zu kippen, denn die Vorbereitung hatte gezeigt, dass der FC Probleme haben würde die Abgänge in der Offensive zu kompensieren. Lucas Musculus von Viktoria Köln war der einzige Neuzugang für den Sturm, hinzu kam nur noch Oliver Schmitt aus der U19. Würde das reichen?

Profi-Unterstützung hilft

Es reichte. Denn Zimmermann schaffte, womit nur noch wenige beim FC gerechnet hatten: Er brachte die erfahrenen Marius Laux und Lukas Nottbeck wieder auf Kurs, stellte sie gemeinsam in die Defensivzentrale und brachte so die erhoffte Stabilität zurück, die der U21 in den Jahren zuvor so häufig gefehlt hatte. Hinzu kam frühe Unterstützung durch die Profis: Jannes Horn, Salih Özcan, Vincent Koziello, Birger Verstraete, Benno Schmitz und Iso Jakobs halfen jeweils in der Hinrunde aus. Vor allem aber Niklas Hauptmann, Matthias Bader und Noah Katterbach liefen bis zum Winter jeweils fünf Mal in der Regionalliga auf. Dazu kam ab dem sechsten Spieltag Darko Churlinov, der aufgrund vertraglicher Probleme vom FC zurück in die U21 verbannt wurde, zunächst noch murrte, dann aber sechs Mal traf, ehe er den Klub im Winter verließ.

Was folgte, war die erfolgreichste U21-Saison des FC seit zehn Jahren und der Ära unter Frank Schaefer. Zweimal stand der FC auf Rang zwei, seit dem achten Spieltag stand man durchgängig (bis auf einen Spieltag) bis zum Saisonabbruch und 24 gespielten Partien auf Rang fünf. Dank der Churlinov-Tore in der Hinrunde, der sechs Tore von Kaan Caliskaner sowie sieben Treffer des besten Torschützen Nottbeck, vor allem aber dank einer konstanten Defensivleistung mit nur 29 Gegentoren geriet der FC nie in Gefahr in tiefere Tabellenregionen zu rutschen. Die Zimmermann-Elf zeigte sich gerade gegen die Top-Teams stabil, Dortmund-Neuzugang Tim Sechelmann im defensiven Mittelfeld erwies sich ebenso als Glücksgriff wie Justin Petermann vor ihm im offensiven Mittelfeld. Die beiden 21-jährigen steuerten das Kölner Spiel und kompensierten so auch den langen Ausfall von Luca Schlax. Das Eigengewächs hatte sich am sechsten Spieltag den Knöchel gebrochen und kehrte erst während der Rückrunde zurück ins Team.

U19-Talente stiegen auf – kein personeller Umbruch

Die erfolgreiche Saison brachte die Kölner in eine lange nicht mehr dagewesene Situation. Sie können den Talenten aus den eigenen Reihen wieder eine Perspektive bieten. Waren den Geißböcken in den vergangenen Jahren immer wieder Spieler aus der U19 abgesprungen, weil ihnen der Regionalliga-Abstiegskampf mit der U21 drohte, kann der FC nun mit anderen Argumenten arbeiten. Spieler wie Erkan Akalp, Mathias Olesen, Jae-hwan Hwang, Elias Oubella, Georg Strauch oder Sava Cestic werden bereitwillig aus der erfolgreichen U19 zur U21 aufsteigen, um sich dort weiterzuentwickeln. Auch für Torhüter Daniel Adamczyk, 2019 erst Deutscher Meister mit der U17 geworden, soll die U21 in der kommenden Saison die Plattform für die ersten Schritte im Herrenbereich sein. Der personelle Umbruch im Sommer 2020 soll daher geringer ausfallen als in den Jahren zuvor. Einzig der Abgang von Kaan Caliskaner tut den Kölner bislang weh. Trainer Zimmermann soll also auf dem Fundament aufbauen, das man sich in der vergangenen Saison erarbeitet hat. Dazu zählen weiterhin Lukas Nottbeck und Marius Laux. Beide haben ihre Verträge noch einmal um je ein Jahr verlängert.

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