Im Spitzenspiel des ersten Spieltags der A-Junioren Bundesliga West hat der 1. FC Köln mit 0:1 (0:0) bei Schalke 04 verloren. Das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck musste nach einer Stunde Spielzeit den entscheidenden Treffer hinnehmen und konnte die Niederlage trotz aller Bemühungen in der Schlussphase nicht mehr verhindern.
Aus Gelsenkirchen berichtet Lars Tetzlaff
Köln – Auch für die U19, den Staffelsieger der letzten Saison in der Bundesliga West, ging es nach der langen Vorbereitung endlich wieder im Pflichtspiel-Betrieb los. Gleich zu Beginn der neuen Spielzeit wartete ein echter Prüfstein auf die jungen Geißböcke. Im Schatten der Veltins-Arena traf man auf die Knappen von Schalke 04. Die exakt 300 zugelassenen Zuschauer freuten sich am Sonntagvormittag bei strahlendem Sonnenschein auf ein Spitzenspiel auf Augenhöhe.
Intensive Zweikämpfe und umstrittene Strafraum-Aktionen
Ohne die verletzten Stürmer Maximilian Schmid und Justin Diehl, dafür aber mit Jacob Jansen im Sturmzentrum sowie mit Philipp Wydra, Marvin Obuz und Jens Castrop, die alle bereits bei den Profis hineinschnuppern durften, ging der FC in das Spiel. Gegen die körperlich robusten Schalker sollte eine kompakte Dreier-Defensiv-Kette um Abwehrchef Yusuf Örnek für Stabilität sorgen. Die erste Chance auf dem Rasen des komplett umgestalteten Parkstadions hatte dann auch der FC. Nach einer Flanke von Kapitän Meiko Sponsel kam Linksverteidiger Ben Decker zum Kopfball, der jedoch über den Querbalken der Schalker flog. Im direkten Gegenzug dann der erste Aufreger der von Beginn an sehr intensiven Partie: Nach einem abgeblockten Schuss der Schalker setzte der Stürmer nach und ging im Zweikampf zu Boden. Der Pfiff des nur wenige Meter entfernt postierten Unparteiischen erfolgte sofort. Doch statt eines Elfmeters gab es die Gelbe Karte für die Schwalbe des Schalkers. Und weiter ging es mit umstrittenen Strafraumszenen: In der 17. Minute ging wieder ein Schalker nach Körperkontakt zu Boden. Aber trotz lautstarker Proteste der Königsblauen ließ der Mann in Schwarz das Spiel weiterlaufen. Die nächste brenzlige Aktion nur fünf Minuten später: Innenverteidiger Mikail Özkan konnte in höchster Not ein Laufduell für sich entscheiden und den einschussbereiten Stürmer in letzter Sekunde blocken. Nach 25 Minuten dann mal wieder eine Gelegenheit für die Kölner. Marvin Obuz zog aus 20 Metern trocken ab, scheiterte jedoch am Schalker Torwart. Zwar hatte der FC noch eine weitere Chance, als ein Nachschuss von Decker nach Wydra-Freistoß entschärft wurde, doch der Druck der Schalker wurde nun minütlich größer. Und so kam es zwangsläufig zu zwei weiteren Szenen im Strafraum der Kölner, die die Gemüter erhitzten. Erneut fiel ein Knappe nach Rempler auf den Rasen, ein weiteres Mal blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm, der nun große Mühe hatte, das Spiel unter Kontrolle zu behalten – auch nach einer Rudelbildung vor der Schalker Bank, die sich aber glücklicherweise schnell wieder auflöste. Immerhin: Der Schiedsrichter blieb seiner Linie treu. Denn auch nach der vierten strittigen Szene im Kölner Strafraum zeigte er nicht auf den weißen Kreidepunkt in elf Metern Torentfernung. Verständlich, dass die Schalker auf dem Weg in die Halbzeitpause reichlich Diskussionsbedarf hatten.
Verdiente Schalker Führung
Ohne personellen Wechsel ging der FC, heute im Kanarienvogel-Look des Ausweichtrikots gekleidet, in den zweiten Durchgang. Angefeuert von der eigenen Bank um Nachwuchs-Urgestein-Trainer Norbert Elgert übernahmen die Schalker wieder früh das Kommando. Die Zweikämpfe wurden bissig geführt und meistens gewonnen. Beim ersten Torabschluss der Gastgeber war FC-Keeper Jonas Urbig sicher zu Stelle (50.) und nur fünf Minuten später hatten die Heim-Fans schon den Torschrei auf den Lippen – doch der auffällige Stanislav Fehler verzog fahrlässig aus bester Position. Als jedoch eben dieser Fehler nach einem Diagonalball in die Box der Kölner eindrang, sich im Zweikampf durchsetzte und am chancenlosen Urbig vorbei einnetzte, war es soweit: Die verdiente 1:0-Führung der Schalker in der 60. Minute.
Kölner Schluss-Offensive ohne Durchschlagskraft
Das Kölner Trainerteam reagierte: Für Jansen, der sich in den Zweikämpfen mit der körperlich überlegenen Schalker Innenverteidigung aufrieb, Kettig und Castrop, der bereits mit Gelb verwarnt war, kamen Schwirten, Fadeev und Fratea auf das Feld. Die Geißböcke wurden nun mutiger und verlagerten das Spielgeschehen gegen jetzt tiefer stehende Gegner in die Schalker Hälfte. Doch erst in der fünfminütigen Nachspielzeit keimte noch einmal Hoffnung auf. Nach einer Ecke kam Marvin Obuz zum Abschluss. Sein Schuss wurde jedoch von der vielbeinigen Abwehr der Hausherren geblockt – zugleich die letzte Aktion des Spiels. Unter dem Strich eine knappe, aber leistungsgerechte Niederlage für die Geißböcke, die sich gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit den Schneid abkaufen und in der Offensive zu selten echte Torgefahr aufblitzen ließen. Die U17 des FC konnte derweil ihr Auftaktspiel am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf für sich entscheiden (hier geht’s zum Spielbericht).
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