Als der 1. FC Köln eine Stunde vor dem Spiel bei Borussia Dortmund (2:1) die Startaufstellung bekannt gab, staunte so mancher nicht schlecht: Sava Cestic wurde in seinem Bundesliga-Debüt beim BVB von Beginn an ins kalte Wasser geschmissen. Als rechter Part in der Dreierkette überzeugte der 19-jährige jedoch mit einer weitgehend fehlerfreien Partie. Markus Gisdol zeigte sich hinterher sehr zufrieden.
Köln – Zehn mehrheitlich überzeugende Spiele für die U21, dazu dreimal im Kader der Profis ohne Einsatz: So lautete die Bilanz von Sava Cestic bis in diese Woche. Schon am Mittwoch deutete sich an, dass der Innenverteidiger gegen den BVB im Kader sein könnte, denn U21-Trainer Mark Zimmermann verzichtete in der Englischen Woche auf den 19-jährigen, Markus Gisdol behielt den 1,92 Meter großen Defensivspezialisten im Training der Profis.
Am Freitag stieg Cestic dann in den Mannschaftsbus nach Dortmund, am Samstag um 15.30 Uhr ging es auf den Rasen im Signal Iduna Park. Erstmals in seiner Karriere, und dann gleich gegen Jadon Sancho und Erling Haaland. Doch von der ersten Minute an überzeugte der Verteidiger. Passsicher, ruhig am Ball, konsequent im Zweikampf und ohne jede Nervosität: Cestic machte keine verrückten Sachen, hielt sich an Gisdols Vorgabe mit einer geringen Fehlerzahl durch Spiel zu kommen und packte auch mal die Grätsche aus, wenn es sein musste.
Wenn ein Schwabe gut sagt, bedeutet das manchmal etwas mehr
Nur zweimal musste Cestic zittern: Ein Luftloch bescherte Youngster Moukoko und dem BVB eine Großchance. Ein überharter Zweikampf gegen Haaland führte zu dem Freistoß, mit dem Reus Timo Horn zur Parade zwang. Darüber hinaus wusste Cestic zu überzeugen und bekam hinterher ein Sonderlob von Markus Gisdol, obwohl sich der FC-Trainer eigentlich gewünscht hätte, dass ihm auf der Pressekonferenz nach der Partie keine Fragen zu dem Youngster gestellt worden wären. “Bitte bewertet ihn nicht! Es geht sehr schnell mit Superlativen”, sagte Gisdol, fügte dann aber hinzu: “Er hat das gut gemacht – und wenn ein Schwabe gut sagt, bedeutet das manchmal etwas mehr.”
Für Cestic war es auch eine Belohnung für seine Entwicklung in den letzten Monaten. Im Sommer im Trainingslager mit den Profis in Donaueschingen hatte der 19-jährige seine Spielweise so beschrieben: „Ein ruhiger Innenverteidiger strahlt sehr viel Dominanz aus. Das ist mein Ziel”, sagte Cestic damals. “Ich will so cool und ruhig wie möglich wirken, ohne schläfrig zu sein. Es geht darum, in den Zweikämpfen auch mal richtig dazwischen zu hauen. Die Ruhe am Ball ist aber ein sehr wichtiges Element. Besonders, wenn der Trainer verlangt, hinten raus und nicht nur lange Bälle zu spielen.“ Cestic sagte damals auch, diese Saison werde darüber entscheiden, in welche Richtung sich seine Karriere entwickeln werde. Am Samstag bekam er erstmals die Chance sich auf höchstem Niveau zu beweisen. Am Ende der 90 Minuten und des 2:1-Sieges stand das Fazit: Test mit Auszeichnung bestanden.
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