Eigentlich hätte Sebastian Andersson am Donnerstag wieder mit der Mannschaft des 1. FC Köln trainieren sollen. Doch nun droht der Stürmer für das Spiel gegen seinen Ex-Klub Union Berlin am Sonntag auszufallen. War der Optimismus der FC-Verantwortlichen verfrüht? Die Alternativen im Sturm sind rar. Rächt sich jetzt das Experiment mit Tolu Arokodare?
Köln – Es war ein minimalinvasiver Eingriff, der Sebastian Andersson sofort von allen Schmerzen befreien und ihn praktisch umgehend wieder ins Mannschaftstraining zurückbringen sollte. Das war die Hoffnung des 1. FC Köln mit Beginn der Länderspielpause vor zehn Tagen. Weil ab sofort bis Mitte März jede Woche mindestens ein Liga- oder Pokalspiel ansteht, war es für Andersson die letzte Chance für einen Eingriff in der Hoffnung, kein Spiel verpassen zu müssen und sofort wieder spielen zu können. Doch der Schwede stand am Donnerstag nicht mit seinen Teamkollegen auf dem Trainingsplatz, sondern arbeitete individuell mit Reha-Trainer Leif Frach, das Knie stabilisierend getapet.
Nach GBK-Informationen hatte sich Andersson am Dienstag noch einmal einer Untersuchung unterzogen, bei der geprüft werden sollte, ob das Knie wie geplant verheilt war. Am Mittwoch sollte der 29-jährige individuell trainieren, ehe er am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückkehren sollte. Doch nun fehlte der Stürmer, als die Mannschaft unter Markus Gisdol im Franz-Kremer-Stadion trainierte. Droht Andersson nun also doch für das Spiel gegen Union Berlin auszufallen, für das er eigentlich fest eingeplant war? “Uns war klar, dass es knapp werden würde”, sagte Sportchef Horst Heldt am Donnerstag. “Wir liegen aber noch im Plan.” Beim FC hofft man, dass Andersson am Freitag wieder dabei sein kann. Dann hätte er zumindest zwei Trainingseinheiten vor dem Spiel absolviert.
Einzige Optionen: Arokodare und Thielmann
Doch reichen zwei Einheiten, um nach einem Eingriff wieder spielfit zu werden? Oder würde der Spieler riskieren sich zu verletzen, wenn er zu früh wieder eingesetzt wird? Stand Donnerstag ist nicht klar ist, mit welchem Stürmer der 1. FC Köln am Sonntag gegen Union Berlin antreten wird. Anthony Modeste wird es nicht sein. Der Franzose fehlt weiterhin, diesmal mit Bandscheiben-Problemen. Tolu Arokodare scheint eigentlich noch nicht in der Lage in einem Bundesliga-Spiel von Beginn an aufzulaufen. So erscheint Youngster Jan Thielmann als “falsche Neun” die wahrscheinlichste Option.
Rächt sich jetzt das Experiment mit Arokodare?
Immer klarer kristallisiert sich heraus, wie groß das Risiko bei der Verpflichtung von Tolu Arokodare wirklich war. Was anfangs als spannendes Experiment erschien, wirkt inzwischen als Fehler. Als Arokodare Mitte September zum FC wechselte, war Anthony Modeste noch längst nicht wieder fit. Dem FC fehlte somit ein zweiter Stürmer hinter Andersson. Der Nigerianer kam jedoch in dem Wissen, dass er lange brauchen würde, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen. Weil der 1,97-Meter-Hüne jedoch den letzten freien Kaderplatz im Sturmzentrum besetzte, entging dem FC die Möglichkeit einen anderen Angreifer als ernsthafte und sofortige Modeste-Alternative zu verpflichten und konnte bei Joshua Zirkzee (FC Bayern) kurz vor Transferschluss nicht mehr zuschlagen. Dies scheint sich nun zumindest kurzfristig zu rächen. Langfristig könnte sich Arokodare tatsächlich noch als das Sturmtalent herausstellen, das man in ihm sieht. Vor dem so wichtigen Heimspiel gegen Union Berlin allerdings gehen den Geißböcken im Angriff die Alternativen aus.
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