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U21 vor Umbruch: Zimmermann strebt nach Höherem

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Mark Zimmermann will beim FC bleiben. (Foto: imago images / Engbert)

Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren 2019 und 2020 steht die U21 des 1. FC Köln im kommenden Sommer vor einem größeren Umbruch: Die Verträge von mehr als einem Dutzend Spielern laufen am 30. Juni 2021 aus. Dann enden auch die Arbeitspapiere des Trainerteams. Immerhin: Coach Mark Zimmermann kann sich eine Zukunft am Geißbockheim gut vorstellen – und strebt auch dann nach hohen Zielen.

Köln – Als Mark Zimmermann im Sommer 2019 seinen Job am Geißbockheim antrat, gab es auf beiden Seiten durchaus einige Unbekannte in der Beziehung. Der Fußballlehrer und gebürtige Thüringer war, von einer sechsjährigen Phase als Spieler (u.a. bei Alemannia Aachen) abgesehen, sowohl auf als auch neben dem Rasen ausschließlich bei Carl-Zeiss Jena aktiv gewesen. Entsprechend kam die Verpflichtung des damals 45-jährigen für viele Beobachter rund um das Geißbockheim überraschend. Für Zimmermann selbst war die Regionalliga West ebenfalls Neuland. „Ich wusste aber, dass sie stark besetzt ist“, blickt der Coach im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN zurück.

Rund 18 Monate später lässt sich feststellen, dass es exakt diese externe Besetzung war, die frischen Wind in die U21 gebracht hat. Zwar hatte die zweite Mannschaft des FC ab dem 22. Spieltag der Saison 2018/19 neun von 13 Spielen gewonnen und die Spielzeit letztlich erfolgreich zu Ende gebracht. Doch in den Jahren war die FC-Reserve stets durch die Niederungen der Tabelle getaumelt und dem Sturz in die Fünftklassigkeit mehrmals nur auf den letzten Drücker entkommen. Erst Zimmermann schaffte es, die Mannschaft zu stabilisieren und führte sie von Beginn an ins obere Tabellendrittel. Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs im Frühjahr 2020 belegte die U21 den fünften Platz.

„Wir waren damals über den guten Start schon etwas überrascht“, schaut der Trainer zurück, „über die Ergebnisse haben wir aber Selbstvertrauen gesammelt.“ Die FC-Reserve schwebte auf einer Welle des Erfolgs, kleine Rückschläge warfen das Team nicht aus der Bahn. Doch an welchen Stellschrauben drehte der Coach? „Ich habe aus den Gesprächen und Statistiken gesehen, was hier grundsätzlich möglich ist. Ich bin unvoreingenommen an die Sache herangegangen und habe den Jungs das Gefühl gegeben, dass man etwas erreichen kann, wenn sich alle reinhängen und an einem Strang ziehen.“

In dieser Saison knüpfte seine Mannschaft nahezu nahtlos an das Vorjahr an. „Wir haben mit Marvin Rittmüller und Kaan Caliskaner im Sommer nur zwei Stammspieler verloren, uns dafür aber punktuell von extern und aus der eigenen U19 verstärkt“, sagt der Fußballlehrer. Einzig zum Saisonstart stotterte der Motor etwas, nach den ersten fünf Spielen standen nur vier Punkte dank vier Unentschieden auf der Habenseite. Danach startete die U21 jedoch durch: „Wir bewegen uns seither konstant im oberen Drittel, das deutet auf konstante Leistungen hin“, zieht Zimmermann ein positives Fazit des bisherigen Saisonverlaufs. Die wenigen Aussetzer, wie etwa beim 1:3 in Homberg, seien bei der Vielzahl an Spielen normal. Mit Marvin Obuz hat die U21 zudem das nächste Talent zu den Profis befördert, der 18-jährige offensive Außenbahnspieler erzielte in neun Spielen vier Tore für das Regionalliga-Team.

Ist das Ende der sportlichen Fahnenstange erreicht?

Im Sommer 2021 jedoch enden die aktuellen Arbeitspapiere des Trainers und seiner Assistenten. „Es war für mich die richtige Entscheidung nach Köln zu wechseln und ich habe auch Interesse weiterzumachen“, berichtet Zimmermann. „Wir sind derzeit mit dem Verein in guten Gesprächen und wissen, was wir aneinander haben.“ Eile in der Vertragsfrage sieht der Coach dabei trotz der ungewissen Corona-Zeit nicht: „Ich bin voller Motivation, eine gute zweite Halbserie zu spielen und mache mir keine Gedanken, wann eine Unterschrift erfolgen könnte.“

Eine Drucksituation einer gestiegenen Erwartungshaltung durch die positive Entwicklung der U21 verspürt Zimmermann nicht. Die Frage lautet perspektivisch: Ist das Ende der sportlichen Fahnenstange für den FC mit einem Platz im oberen Tabellendrittel der Regionalliga West erreicht – vor allem, weil gerade die finanziellen Möglichkeiten des Klub nicht mehr hergeben? Klar ist: In einer immer stärker werdenden Dritten Liga mit all den gefallenen und dennoch ambitionierten Traditionsklubs hat derzeit nur der FC Bayern München die personellen wie finanziellen Ressourcen eine konkurrenzfähige zweite Mannschaft zu stellen. Alle anderen Zweitvertretungen der Bundesligisten sind in den Regionalligen, noch tiefer oder gar gänzlich verschwunden. “Nicht abzusteigen ist kein Ziel“, betont Zimmermann, „sondern konstante Leistungen abzurufen. Die guten Ergebnisse kommen dann zwangsläufig.“ Über einen Angriff in Richtung Aufstieg will man beim FC ohnehin nicht reden. Tabellarisch sieht man sich derzeit nahezu am Maximum angekommen.

Großer Umbruch: Welche Talente rücken auf?

Doch die weiteren sportlichen Ziele sind übergeordneter Natur. Es geht darum, künftige Profis auszubilden. Der sich für den kommenden Sommer abzeichnende Umbruch im Kader könnte dabei ein neuer Anreiz für den Trainer sein, aus einer neu formierten Mannschaft wieder ein erfolgreiches Gebilde zu konstruieren. Bislang haben nicht einmal ein Dutzend Spieler gültige Verträge für die nächste Saison. Für die FC-Verantwortlichen eine große Aufgabe die U21 der Zukunft mit vielversprechenden Youngsters einerseits und Routiniers als Säulen andererseits zu bauen. Die U19 wird erneut eine Quelle für zahlreiche Talente als interne Neuzugänge sein, darunter Meiko Sponsel, Joshua Schwirten oder Yusuf Örnek, ebenso Jens Castrop, wenngleich der Jungprofi sogar noch ein weiteres Jahr A-Junioren spielen könnte, aber ebenso schon bei den Profis anklopfen soll. Andererseits will der FC die starke Position der U21 in der Regionalliga nutzen, um Talente anderer Klubs anzulocken, die womöglich noch nicht ganz reif sind für den Sprung in die Bundesliga, diesen aber perspektivisch schaffen wollen. Unter Zimmermann, das weiß man inzwischen deutschlandweit, ist die U21 des 1. FC Köln wieder eine gute Adresse geworden, um genau das zu erreichen.

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