Der 1. FC Köln steckt wieder einmal in der Krise. Markus Gisdol steht immer mehr unter Druck. Horst Heldt muss mit minimalen Mitteln nach Verstärkungen für den Kader Ausschau halten. Die Mannschaft ist verunsichert und soll gegen Hertha BSC den Karren aus dem Dreck ziehen. Nun hat sich Präsident Werner Wolf zu Wort gemeldet.
Köln – Vom Vorstand des 1. FC Köln war in den letzten Monaten nicht viel zu hören oder zu lesen. Wenn überhaupt, waren es Allgemeinplätze zur Corona-Krise, zur Finanzlage des FC oder zur weiterhin offenen Frage, wann es eine Mitgliederversammlung geben wird. Nun jedoch äußerte sich Werner Wolf zur aktuellen sportlichen Krise und wählte den Weg über die Bild, um seine Sicht der Dinge kund zu tun.
Wolf nannte die Vorstellung beim 0:5 in Freiburg eine “völlig inakzeptable Leistung” und bestätigte, der Vorstand habe seitdem Gespräche mit der Geschäftsführung und dem Sportkompetenzteam geführt, um sich einen besseren Eindruck vom Zustand der Mannschaft und dem Verhältnis zwischen Trainer und Spielern zu machen. Am Dienstag war Erich Rutemöller als Zaungast beim Training. Es heißt, die sportlichen Berater des Präsidium würden nun noch häufiger bei den Trainingseinheiten vor Ort sein, um sich ein klareres Bild von den Abläufen am Geißbockheim zu machen. Wolf betonte, Markus Gisdol sei “ein guter, erfahrener Trainer”, den man beim FC auch menschlich sehr schätze. “Wir alle arbeiten hart dafür, dass wir unser Ziel zusammen mit Markus Gisdol schaffen.”
Vor so einem Spiel keine öffentlichen Personaldiskussionen
An der Trainerdiskussion wollte sich Wolf nicht beteiligen, doch er ließ durchblicken, dass diese zumindest intern geführt werde. “Es ist nicht sinnvoll, vor so einem Spiel in der Öffentlichkeit Personaldiskussionen zu führen”, sagte Wolf, was im Umkehrschluss zumindest nahe legt, dass hinter verschlossenen Türen sehr wohl über Gisdol diskutiert wurde – wie bereits vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund im November. Klar ist, dass das Spiel am Samstag gegen Hertha BSC im Falle einer Niederlage das letzte FC-Spiel für Gisdol sein könnte. Zwar wäre eine Trennung im Fall einer Pleite nicht sicher, vor den weiteren so wichtigen Spielen gegen Schalke und Hoffenheim in der darauf folgenden Englischen Woche jedoch wohl eine Option.
Derweil bestätigte Wolf, dass der Vorstand der Geschäftsführung zumindest einen kleinen Spielraum für Transfers im Winter gelassen hat. “Unsere finanziellen Möglichkeiten sind aufgrund von Corona stark begrenzt”, sagte Wolf. “Trotzdem machen wir aktuell alles möglich, was möglich ist.” Jedoch “gibt es Grenzen, die wir nicht überschreiten dürfen”. Sportchef Horst Heldt sucht bekanntlich nach preiswerten Optionen für Verstärkungen im Januar. Wolf erklärte nun: “Wenn sich die Möglichkeit zu einem Transfer ergeben würde, der für uns Sinn macht und der uns sofort weiterhilft, werden die darüber sprechen.” Ein zeitnaher Abgang von Christian Clemens (der Spieler wurde am Dienstag für Verhandlungen freigestellt) würde helfen. Darüber hinaus sollen auch Frederik Sörensen (Verkauf) und Robert Voloder (Leihgeschäft) abgegeben werden.
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