Steffen Baumgart wird Trainer des 1. FC Köln. (Foto: imago images / Schroedter)

Baumgart und der FC: Eine Verpflichtung, die verpflichtet!

Die Trainersuche des 1. FC Köln ist zu Ende. Steffen Baumgart übernimmt die Geißböcke ab der nächsten Saison. Ob Bundesliga oder Zweite Liga, der 49-jährige ist ein Versprechen für die Zukunft des Klubs. Mit ihm wechselt die Hoffnung ans Geißbockheim, dass Leidenschaft und Mentalität in die Mannschaft zurückkehren. Damit das funktioniert, müssen die Verantwortlichen ihrem Trainer aber auch den richtigen Kader zusammenstellen.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Steffen Baumgart hat den Satz geprägt: “Fußball ist eine Kampfsportart.” Er meinte damit: Jeder kann laufen. Jeder kann kämpfen. Jeder kann seinen Beruf mit Leidenschaft ausüben. Dafür steht der gebürtige Rostocker. Für harte, ehrliche Fußballarbeit, für Spaß am Spiel, an der Offensive, an der Abteilung Attacke – auf dem Platz und neben dem Platz. Baumgart lebt vor, was er von seiner Mannschaft erwartet. Dafür sind die Spieler in Paderborn in den letzten Jahren bereit gewesen durchs Feuer zu gehen.

Baumgart soll Lethargie und Scheißegal-Mentalität vertreiben

Mit Baumgart hat der FC einen Fußballlehrer verpflichtet, der einen anderen Weg verkörpert als Gisdol, Beierlorzer und Anfang vor ihm. Gerade bei ausverkauftem Haus in Müngersdorf in einer Post-Corona-Fußballwelt dürfte der 49-jährige vieles mitbringen, um von den FC-Fans schnell ins Herz geschlossen zu werden. Voraussetzung ist zwar auch der sportliche Erfolg, doch beim SC Paderborn hat Baumgart selbst im Misserfolg dafür gesorgt, dass die Fans die Spieler unterstützten, weil diese all ihre Energie auf dem Platz gelassen hatten.

Lethargische Auftritte, immer wieder eines der Probleme in der jüngeren Geschichte des 1. FC Köln, sollen der Vergangenheit angehören. Dafür aber müssen die Verantwortlichen, insbesondere Sportchef Horst Heldt, nun auch Konsequenzen ziehen. Der Kader ist sportlich wie charakterlich unausgewogen besetzt, in der Mannschaft stimmt es schon seit Jahren nicht. Spieler mit einer Scheißegal-Mentalität wie Emmanuel Dennis dürfen nicht mehr verpflichtet und müssen aussortiert werden, andere Spieler wie Sommer-Rückkehrer Anthony Modeste brauchen klare Ansagen, dass sie nur dann eine Zukunft beim FC haben, wenn sie sich dem Weg des neuen Trainers verschreiben.

Baumgart ist nur der erste Schritt zur Veränderung

Baumgart hat schon häufiger erklärt, mit Spielern nichts anfangen zu können, die den Profifußball nur als Job zur Lifestyle-Finanzierung sehen. Wenn der FC den Weg seines künftigen Trainers mitgeht und ihm einen Kader an die Hand gibt, der in seinen Qualitäten auf die Philosophie des Arbeiters Baumgart abgestellt ist, kann die Kombination zwischen dem Mann von der Ostsee und dem Klub aus der Domstadt funktionieren. Dass die Kölner den 49-jährigen für sich gewinnen konnten, ist ein erster Erfolg auf dem Weg zu einer echten Veränderung am Geißbockheim. Nun sind weitere Schritte gefragt, um zu unterstreichen, dass es den Verantwortlichen ernst ist mit dem Ziel, perspektivisch beim FC etwas verändern zu wollen.

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