Simon Terodde hat mit dem Hamburger SV den Aufstieg in die Bundesliga verpasst, und der 1. FC Köln muss dafür zahlen. Was kurios klingt, ist Teil des Deals, mit dem die Geißböcke den Mittelstürmer im vergangenen Sommer an den HSV hatten ziehen lassen. Hätten die Hanseaten den Sprung in Liga eins geschafft, hätte der FC 200.000 Euro verdient. Stattdessen müssen die Geißböcke nun 200.000 Euro nachzahlen.
Köln – Es war Sommer 2020: Jhon Cordoba hatte das Angebot auf Vertragsverlängerung vom FC noch nicht abgelehnt, bei Anthony Modeste bestand noch nicht die Sorge eines monatelangen Ausfalls, Simon Terodde dagegen hatte sich entschieden und wollte die Kölner verlassen. Er hatte in der abgelaufenen Rückrunde praktisch gar nicht mehr gespielt (sieben Kurzeinsätze). Der Hamburger SV war interessiert, galt als erster Anwärter auf den Bundesliga-Aufstieg und wollte sich diesen mit dem Zweitliga-Bomber sichern.
Verlorene Wette kostet den FC 400.000 Euro
Also ging der 1. FC Köln eine Wette ein. Diese lautete: Die Chancen auf einen HSV-Aufstieg standen – insbesondere mit Terodde – deutlich höher, als dass die Hanseaten den Aufstieg erneut verpassen würden. Für den Fall, dass die Hamburger den Aufstieg schafften, sollte der HSV Terodde 200.000 Euro als Gehaltsbonus zahlen und dem FC 200.000 Euro als Transfernachzahlung. Für den Fall, dass der HSV den Aufstieg jedoch erneut verpasste, sollte der FC auf die 200.000 Euro Nachzahlung verzichten und Teroddes Gehaltsbonus selbst übernehmen.
Inzwischen ist bekannt: Der FC hat die Wette verloren. Statt 200.000 Euro Einnahmen stehen nun 200.000 Euro als weitere Ausgaben zu Buche. Damit sinkt die Einsparung, die die Geißböcke sich vom Terodde-Abgang erhofft hatten, um 400.000 Euro. Beim FC hätte Terodde in der Bundesliga rund zwei Millionen Euro verdient. Der HSV soll ihm aber nur ein Gehalt von rund 600.000 Euro geboten haben. Die Differenz (1,4 Mio. Euro) soll Köln daher seinerseits mit ca. 800.000 Euro in Teilen ausgeglichen haben – zuzüglich des Aufstiegsbonus’, der nun aber nicht für den HSV, sondern für den FC fällig wird.
Eine Million gezahlt – eine Million gespart
Damit dürfte der 1. FC Köln am Ende der Saison seinem Ex-Stürmer rund eine Million Euro an Abfindung gezahlt haben, um die gleiche Summe gespart zu haben, hätte Terodde die Saison weiter beim FC unter Vertrag gestanden. Auf einem anderen Blatt steht, dass der Routinier dann auch in der Lage gewesen wäre, das eine oder andere Tor für die Geißböcke zu schießen. Doch bekanntlich hatten sich die Kölner Verantwortlichen für einen anderen Weg entschieden.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!