Mark Uth kehrt also zum 1. FC Köln zurück. Der Transfer des Angreifers ist der erste Schritt, der Kölner Offensive wieder Leben einzuhauchen. Er wird kaum der letzte sein. Doch mit dem bald 30-jährigen haben die Geißböcke einen Profi verpflichtet, der in seiner Profi-Karriere nur beim FC Schalke 04 nicht auf mindestens zehn Scorerpunkte pro Saison gekommen ist. Von dieser Kategorie hat der FC kaum Spieler im Kader.
Köln – Die Liste der letztjährigen Torschützen und Scorer beim 1. FC Köln liest sich wie das kalte Grausen. Ondrej Duda war der einzige Offensivspieler mit Bundesliga-Format, kam auf sieben Tore und sechs Assists. Dahinter? Gähnende Leere. Ellyes Skhiri und Elvis Rexhbecaj waren mit ihren jeweils fünf Toren noch die ärgsten Verfolger in dieser Kategorie: ein Sechser, der wohl verkauft werden muss, und ein Achter, der sich nie wirklich festspielen konnte in der ersten Elf und zum VfL Wolfsburg zurückkehrt.
Wer beim FC viele Scorerpunkte verspricht
Der beste Stürmer des 1. FC Köln war in der abgelaufenen Saison Sebastian Andersson mit drei Toren (plus zwei in der Relegation). Der Schwede war lange verletzt, doch dahinter konnte kein einziger Stürmer in die Bresche springen. Anthony Modeste traf in der Hinrunde überhaupt nicht und wurde dann verliehen. Emmanuel Dennis kam zur Rückrunde und traf ebenfalls nicht. Tolu Arokodare? Haken dran. Einzig Jan Thielmann machte einen großen Sprung in seiner Entwicklung und deutete mit zwei Toren und drei Vorlagen an, dass er bereit ist für eine weitere Entwicklung. Doch es wäre fatal, dem 19-jährigen für die nächste Saison die Last der Verantwortung für viele Tore aufzuerlegen.
Mark Uth ist daher der erste Schritt der Verantwortlichen, die Offensive in der Breite torgefährlicher zu machen. Duda und Uth können zusammen mit einem echten Mittelstürmer auflaufen. Ein Stoßstürmer, der neben Sebastian Andersson und Anthony Modeste noch kommen muss, weil weder der Schwede noch der Franzose aufgrund ihrer Verletzungshistorie als gesetzt betrachtet werden können. Dazu verspricht Florian Kainz nach seiner langen Knieverletzung das Potential für zehn Scorerpunkte zu haben, nachdem er in den letzten neun Spielen einmal traf und zwei Tore vorbereitete. Weitere Spieler mit Aussicht auf allzu viele Scorerpunkte gibt es in diesem Kader allerdings nicht.
Der Ü30-Sturm des 1. FC Köln
Die sportliche Führung um Jörg Jakobs ist sich dessen bewusst. Allerdings sind die Mittel sehr begrenzt, um auf dem Transfermarkt bei nachgewiesenen Knipsern mitbieten zu können. Eher wird der FC nach Schnäppchen Ausschau halten und auf die Qualitäten von Trainer Steffen Baumgart setzen müssen, Spieler besser zu machen. Daher war der ablösefreie Wechsel von Mark Uth kurzfristig der richtige Weg, sich für die nächsten zwei Jahre einen Spieler dieser Kategorie zu sichern. Der Transfer wurde intern lange diskutiert. Doch mit Blick auf den erwartbaren Abstiegskampf in den nächsten zwei Jahren musste der FC diese Verpflichtung wagen. Auch, wenn das bedeutet, dass der FC in der nächsten Saison wohl mit einem Ü30-Sturm auflaufen wird – Andersson wird im Juli 30, Uth im August ebenfalls 30 und Modeste ist bereits 33.
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