Wie soll die Strategie des 1. FC Köln in den nächsten Jahren aussehen? Und was bedeutet die finanzielle Lage des Klubs für die Transfers in diesem Sommer? Auf diese Fragen hat der Vorstand am Montagabend während des virtuellen Mitgliederstammtisches geantwortet. Dabei ging es auch darum, ob der FC seine Leistungsträger verkaufen muss und was genau eigentlich der Sieben-Jahres-Plan beinhaltet.
Köln – Der Vorstand des 1. FC Köln hat am Montagabend seinen Mitgliedern in einem rund 90-minütigen Stammtisch virtuell Rede und Antwort gestanden. Für das Trio um Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich war es die letzte Möglichkeit vor der Mitgliederversammlung am 17. Juni, mit den FC-Mitgliedern in Kontakt zu treten und sie insbesondere von einer Wahl Wettichs zu überzeugen.
Keine Spieler unter Wert verkaufen
Dabei stellte sich der Vorstand den teilweise vorbereiteten als auch spontan eingereichten Fragen der rund 1200 Teilnehmer. So musste Eckhard Sauren auf die Frage antworten, ob der FC seine wichtigsten Spieler in diesem Transfer-Sommer verkaufen müsse. Der Vizepräsident machte noch einmal auf die Millionen-Verluste während der Corona-Pandemie aufmerksam. “Der Großteil der über 60 Millionen Euro Umsatzverluste sind ergebniswirksam”, erklärte Sauren, “und die sind enorm schwer aufzufangen.” Allerdings machte der 49-jährige auch klar, dass der FC “keine Spieler unter Wert” abgeben müsse. Dafür sei letztlich auch das Mezzanine-Kapital in zweistelliger Millionenhöhe hilfreich, welches wie Eigenkapital in die Bilanz einfließen kann. Trotzdem wollte der Vorstand nicht ausschließen, Spieler wie Sebastiaan Bornauw oder Ellyes Skhiri in diesem Sommer abgeben zu müssen. “Aber wir werden einen wettbewerbsfähigen Kader auf die Beine stellen, der uns helfen wird, auch nächste Saison die Klasse zu halten.”
In den nächsten sieben Jahren unter die Top 10
Darüber hinaus stellte das Präsidium Teile des ausgearbeiteten Sieben-Jahres-Plans vor, der auf der Mitgliederversammlung am 17. Juni in Gänze präsentiert werden soll. Den Vorwurf, der FC hätte dieses Konzept bei der externen Strategieberatung McKinsey in Auftrag geben, wies Präsident Werner Wolf dabei von sich. “Wir haben es gemeinsam mit der Geschäftsführung geschrieben. Dabei sind wir von den Mitarbeitern am Geißbockheim sowie externen Beratern unterstützt worden.” Dann machte der 64-jährige klar, worum es dem Vorstand in den nächsten sieben Jahren geht: den FC unter die Top 10 der Bundesliga bringen. Ein neunter und ein fünfter Platz innerhalb der letzten 25 Jahre sei dem aktuellen Präsidium zu wenig. Es solle nach zunächst zwei Jahren, in denen es nur um den Klassenerhalt gehen könne, stetig in Richtung einstelligem Tabellenplatz gehen. “Wir wollen nachhaltig unter die ersten Zehn der Bundesliga kommen. Wir haben die Schnauze voll vom Fahrstuhl!”, lautete Wolfs klare Ansage. Ständige Abstiegssorgen müssten bald der Vergangenheit angehören. “Ich habe darauf keine Lust mehr. Ich würde mir eine Saison vorstellen, die wir in Ruhe angehen können und nicht bis zum Schluss zittern müssen.”
Mit der erarbeiteten Strategie zeigte sich das Vorstands-Trio optimistisch, das Ziel auch erreichen zu können. Neben den sportlichen Zielen für die Profiabteilung umfasst das Konzept, für dessen Erstellung zwei Jahre ins Land gegangen sind, wie schon im Wahlprogramm 2019 die strategische Planung der Nachwuchsförderung. “Wir wollen im Bereich Jugend weiterhin eine führende Rolle einnehmen und diese noch weiter ausbauen”, erklärte Wolf. Wie genau dieses Konzept am Ende in Gänze aussehen soll und wie der Vorstand diese Strategie umsetzen will, werden Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich aber erst am 17. Juni erklären müssen.
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