Eigentlich wollte er in dieser Saison mit den U19-Fußballern des 1. FC Köln den Sprung in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft schaffen. Wegen der Corona-Pandemie kam es jedoch anders und so ist Joshua Schwirten mittlerweile ein Teil der U21. Im Interview spricht er über seine Eindrücke aus den vergangenen Monaten und seine Karriere-Ziele.
Das Interview führte Daniel Mertens
GBK: Herr Schwirten, Sie haben kürzlich Ihren Vertrag beim FC bis 2023 verlängert. Was waren Ihre Beweggründe dafür und was sind Ihre Ziele bis dahin?
Joshua Schwirten: “Ich möchte beim FC den Durchbruch zu den Profis schaffen. Über die Regionalliga bei der U21 möchte ich mich weiter entwickeln und in den nächsten Jahren beim FC den Sprung in die Bundesliga schaffen.”
Sie sind als Kapitän der U19 in die Saison gestartet und spielen jetzt Regionalliga mit der U21. Hätten Sie sich das im vergangenen Sommer so erträumt?
Es ist auf jeden Fall ein schöner Schritt, dass ich in diesem Jahr schon in der Regionalliga auflaufen darf und Einsatzminuten sammeln kann. Natürlich hätte ich mir die U19-Saison anders erwünscht. Leider wurden dort alle Wettbewerbe abgesagt, deswegen ist es ganz gut, dass ich die letzten Spiele bei der U21 mitbestreiten darf.
Trainieren Sie fest mit der U21 oder pendeln Sie gelegentlich auch noch zur U19?
Ich hatte in den vergangenen Wochen noch Schule, deswegen war ich ab und zu auch noch bei der U19, weil die U21 teilweise morgens trainiert. Ich habe jetzt noch meine Abiturprüfungen und danach werde ich nach Absprache mit den Trainern vermutlich fest bei der U21 sein.
Die Regionalliga ist körperlich intensiver
Was waren Ihre ersten Eindrücke bei der U21 und im Seniorenfußball?
Ich komme mit den Jungs im Team sehr gut klar, es macht viel Spaß. Zuerst war es schwer, in den Herrenbereich reinzukommen, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt.
Was ist Ihnen besonders schwergefallen?
In der U19 hatte ich eine andere Rolle in der Mannschaft, war Stammspieler und Kapitän. In der U21 bin ich mit der jüngste Spieler. Und die Regionalliga ist natürlich körperlich noch einmal intensiver als in der U19.
Sie sind seit 2009 im Verein – ist der FC ihr Herzensclub?
Auf jeden Fall. Ich bin seit meiner Kindheit FC-Fan und habe mir die Spiele angeschaut. Außer meinem Jugendverein und dem FC kenne ich keine anderen Stationen. Nach 12 Jahren wollte ich nun natürlich auch hierbleiben und Profi werden.
2019 sind Sie Deutscher Meister mit der U17 geworden. Wie bewerten Sie diesen Titel nach zwei Jahren und was bedeutet er Ihnen?
Es ist ein sehr schönes Gefühl, daran zu denken oder Videos zu sehen. Es ist eine schöne Erinnerung, die ich nie vergessen werde.
Die Enttäuschung war sehr groß
Seit März 2020 fehlt Ihnen aufgrund der Pandemie fast ein komplettes Spieljahr. Wie gehen Sie mit dieser Lücke um?
Psychisch musste man das erst einmal verkraften, dass man lange keine Ligaspiele mehr hat. Körperlich hat uns das nicht so sehr beeinträchtigt, weil wir weiter trainieren und untereinander spielen durften. Auch wenn das natürlich etwas anderes als ein Wettkampf ist.
Wie groß war die Enttäuschung, dass Ihnen die europäische Bühne durch die abgesagte Youth League entgangen ist?
Die war sehr groß. Wir haben uns alle über die Qualifikation gefreut und waren umso trauriger, dass der Wettbewerb abgesagt wurde. Aber wir mussten damit aufgrund der aktuellen Situation auch rechnen.
Wo sehen Sie Ihre Stärken auf dem Platz?
Das Passspiel und der Abschluss mit beiden Füßen. Auf meiner Position kann ich das Spiel zudem in die Hand nehmen und die Mitspieler bestmöglich einsetzen.
Das wäre der große Traum
Auf welcher Position spielen Sie am liebsten?
Im Zentrum, wo ich auch am meisten eingesetzt werde. Auf der Sechs fühle ich mich wohl, weil ich dort im Spielaufbau helfen kann. Aber am besten bin ich aktuell wohl auf der Zehn.
Was würden Sie in Ihrem Spiel gerne noch verbessern?
Auf jeden Fall den körperlichen Aspekt. In die defensiven Zweikämpfe muss ich noch mehr reingehen und aggressiver werden.
Was ist Ihr großer Traum als Fußballer?
Ich möchte Fußballprofi werden und mein Hobby zum Beruf machen. Und das natürlich beim 1. FC Köln, das wäre der große Traum. Aber wenn es hier nicht funktioniert, dann notfalls woanders.
Zur Person:
Joshua Schwirten wurde am 7. Januar 2002 in Bergisch Gladbach geboren. Sein erster Verein war der TuS Immekeppel, einem Stadtteilverein aus Overath. 2009 wechselte Schwirten in die Jugendabteilung des 1. FC Köln und durchlief dort sämtliche Nachwuchsmannschaften. Mit der U17 wurde er 2019 Deutscher Meister. Beim FC debütierte er im April in der U21. (dm)
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