Ismail Jakobs wird den 1. FC Köln bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten. Das Kölner Eigengewächs reist als einziger FC-Profi mit der deutschen Delegation nach Japan. Aktuell ist jedoch unklar, ob der 21-jährige nach den Turnier auch nach Köln zurückkehren wird. Trainer Steffen Baumgart unterstützt derweil die Entscheidung seines Linksverteidigers.
Köln – Wenn sich die deutsche U21-Nationalmannschaft am Montag in Frankfurt trifft und am Dienstag in den Flieger in Richtung Japan steigt, wird auch Ismail Jakobs dabei sein. Nach dem EM-Titel Anfang Juni wurde der FC-Profi von Stefan Kuntz auch für die Olympischen Spiele nominiert. Anders als Salih Özcan, der sich gegen eine Teilnahme entschieden hat, will das Kölner Eigengewächs in Tokio in die Fußstapfen von Timo Horn treten, der 2016 in Rio die Silbermedaille gewinnen konnte.
Ich wäre mit dem Fahrrad zu Olympia gefahren
Durch die Olympia-Teilnahme wird Jakobs allerdings die komplette Vorbereitung beim 1. FC Köln verpassen. Für Trainer Steffen Baumgart ist dies allerdings kein Problem: “Für ihn persönlich ist das eine große Auszeichnung, für sein Land bei Olympia zu starten. Das wird nicht jeder von uns erleben. Ich freue mich, dass er das gerne machen möchte”, erklärte der 49-jährige, der dieses Erlebnis in seiner Karriere wohl selbst gerne miterlebt hätte: “Ich wäre mit dem Fahrrad zu Olympia gefahren.”
Anders als andere Bundesliga-Klubs stellte man sich beim 1. FC Köln was eine Teilnahme betrifft alles andere als quer. “Wenn das eigene Land ruft, halte ich es für eine Pflicht, das auch zu machen. Ich verstehe zwar jeden Klub, der die Spieler dabei haben möchte. Aber ich wünsche ihm alles Glück und sage: Werd’ Olympiasieger und komm gesund wieder!”, meinte Baumgart hinsichtlich der Abstellung. Für Jakobs selbst ist die Nominierung eine Ehre: “Olympia ist ein unvergessliches Ereignis. Ich freu mich darauf und wir wollen das Ding gewinnen”, machte der FC-Profis gleich die Zielsetzung für ihn und das Team von Trainer Stefan Kuntz klar.
Baumgart plant mit Jakobs – aber für wie lange?
Ob Jakobs nach den Spielen allerdings tatsächlich zum 1. FC Köln zurückkehren wird, steht aktuell noch auf einem anderen Blatt geschrieben. Vielmehr gilt der Spieler bei den Geißböcken als Wechselkandidat. Sowohl der AS Monaco als auch namentlich nicht genannte Bundesligisten sollen an dem U21-Europameister interessiert sein. “Es ist kein Geheimnis, dass es Interessenten für ihn gibt”, gab auch Baumgart zu. Trotzdem plant der neue FC-Coach Jakobs so lange ein, wie er zur Mannschaft gehört. Anders als seine Vorgänger sieht Baumgart den Olympia-Fahrer aber in der Defensive als Linksverteidiger. Auf der Position wird Jakobs auch von Stefan Kuntz eingesetzt. “Ich plane ihn auf der hinteren Position. Dort sehe ich seine Stärken”, erklärte Baumgart. “Er hat noch kein so gutes Eins-gegen-Eins, dafür aber eine sehr gute Tiefe und Geschwindigkeit. Wir wollen ihm die Räume schaffen, damit er mit dem Tempo nach vorne gehen kann.” Wie Jakobs selbst seine Zukunft sieht, habe Baumgart allerdings noch nicht erfragt. Dass dieser, sollte er sich doch für einen Verbleib beim FC entscheiden, wohl erst Mitte August nach Köln zurückkehren würde, ist für Baumgart derweil kein Problem. “Körperlich haben die Spieler ja nichts aufzuholen”, meinte der Trainer. Vielmehr rechnet der 49-jährige damit, Jakobs in maximal zwei Wochen in die Mannschaft integrieren zu können. Ob Ismail Jakobs jedoch am Ende mit Edelmetall nach Köln zurückkehrt, oder sein Weg über Tokio direkt nach Monaco führt, dürften erst die kommenden Tage zeigen.
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