Timo Hübers ist nicht nur Fußball-Profi. Der Neuzugang des 1. FC Köln schließt nebenbei noch sein Masterstudium in Wirtschaftswissenschaften ab. Im zweiten Teil des GBK-Interviews spricht der Innenverteidiger über sein Lebens abseits des Profifußballs.
Das Interview führten Sonja Eich und Marc L. Merten
Kommen wir zu einem etwas persönlicheren Thema für Sie: Sie studieren Wirtschaftswissenschaften an der Uni Hannover. Wie weit sind Sie?
Ich schreibe gerade an meiner Masterarbeit. Das kann ich auch aus der Distanz gut machen, habe auch hier im Trainingslager schon ein bisschen daran gearbeitet. Gerade ist es etwas viel: Umzug nach Köln, Start in die Vorbereitung, Trainingslager. Da fällt das ein bisschen hinten runter, aber ich will mein Studium unbedingt abschließen. Das ist mir sehr wichtig.
Über welches Thema schreiben Sie?
Über den Einfluss der Persönlichkeit auf die Gender Pay Gap, also die Differenz der durchschnittlichen Gehälter von Frauen und Männern. Es geht darum, wie sich die Geschlechter in ihren Charakterzügen unterscheiden, sei es beispielsweise evolutionsbedingt oder soziologisch bedingt, und ob sich diese Unterschiede auf wirtschaftliche Faktoren wie Produktivität oder Verhandlungsgeschick auswirken und damit auf die Bereitschaft von Unternehmen, Löhne zu zahlen.
Ich war der Student mit der Immatrikulationsnummer soundso
Kein alltägliches Thema, mit dem sich ein Fußballprofi in seiner Freizeit befasst.
Ich finde es sehr spannend, es geht da auch viel um Psychologie. Mir hat es immer sehr viel Spaß gemacht, an die Uni zu gehen. Ich habe dort viele tolle Menschen kennen gelernt, einen großen Freundeskreis aufgebaut. So bin ich auch aus der Fußballer-Blase rausgekommen und konnte was für meinen Kopf machen.
Sie wirken auch…
…wie ein Student? Ja. (lacht) Genauso war es an der Uni Hannover. Ich war gefühlt jeden Tag da, sodass es nichts besonders war, wenn ich da rumgelaufen bin. Ich war da nicht der Fußballprofi, sondern der Student mit der Immatrikulationsnummer soundso. Klar wussten irgendwann einige, dass ich nebenher Fußballprofi bin…
Nebenher?
(lacht) Nein, nein, natürlich bin ich hauptberuflich Fußballprofi. Und genauso bin ich natürlich auch Teil der Fußballerblase, in der ich mich auch wohl fühle. Aber ich musste mir schon den einen oder anderen Spruch drücken lassen, wenn ich direkt von der Uni mit dem Rucksack voller Bücher in die Kabine gekommen bin.
Früher wollte ich Medizin studieren
Wollten Sie sich auch gezielt einen zweiten Bildungsweg schaffen?
Früher wollte ich eigentlich Medizin studieren, aber das wäre nicht wirklich mit dem Profifußball vereinbar gewesen. Ich war aber immer gut in Mathe und hatte schon in der Schule Wirtschaftsunterricht. Deshalb war das für mich ein logischer Weg. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass noch viele Profijahre dazu kommen, ehe ich mir Gedanken über den nächsten Beruf machen muss.
Was war Ihr Lieblingsfach?
Statistik.
Oh ha! Zeit, das Interview zu beenden.
(lacht) Ja, das muss man mögen. Aber mir hat es immer viel Spaß gemacht.
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