Timo Hübers ist zurück beim 1. FC Köln. Schon 2016 hatte der Abwehrspieler ein kurzes Intermezzo in der U21 der Geißböcke. Nun will sich der Innenverteidiger bei den Profis durchsetzen. Im ersten Teil des GBK-Interviews sprach der 25-jährige über die anstrengende Vorbereitung, Trainer Steffen Baumgart und seine Aufgaben in der Innenverteidigung.
Das Interview führten Sonja Eich und Marc L. Merten
GBK: „Herr Hübers, die Vorbereitung unter Steffen Baumgart wirkt sehr knackig. Wie geht es Ihnen?“
TIMO HÜBERS: „Nach den letzten Tagen beschwere ich mich sicher nicht, dass wir jetzt anderthalb Tage frei haben. Vorbereitungen sind ja immer hart, aber das Training am Montagvormittag war noch mal eine schöne Spitze. Manchmal muss man eben auch mal über diesen einen Punkt hinaus gehen. Das ist in dem Moment vielleicht zum Kotzen, aber es gehört dazu. (lacht)
Sie sprechen das Training am Montagvormittag an. Eine Gruppe hat auf dem Nebenplatz Tempoläufe machen müssen, während die anderen beiden Gruppen gegeneinander gespielt haben.
Das waren immer drei Runden à eine Minute – eine Bahn schnell, eine Bahn nicht ganz so schnell, aber auch nicht langsam. In Kombination mit der Balljagen-Übung hat das ganz schön geschlaucht. Hinterher noch der Kraftzirkel – aber dazu gab es gute Musik. So konnten sich alle gut durchbeißen.
Da musste ich etwas die Stirn runzeln
Du warst beim Balljagen in der Gruppe, die über 30 Pässe in Folge an den Mann bringen konnte und Steffen Baumgart dann ziemlich laut geworden ist. Da hat der Trainer mal eine ordentliche Ansage rausgehauen.
Das stimmt, aber das hat sich hinterher auch ein kleiner organisatorischer Fehler herausgestellt. Die Mannschaft, die gar nicht an den Ball gekommen ist, war ein Mann weniger als geplant. Das ist aber niemandem aufgefallen, bis es zu spät war. Das hat es erklärt. Wir haben es zwar nicht schlecht gemacht, aber diesen fehlenden Mann hat man dann doch sehr deutlich gemerkt. (lacht)
Aber dass die Fans bei der Ansage des Trainers applaudiert haben, erlebt man auch nicht allzu oft.
Da musste ich tatsächlich etwas die Stirn runzeln. Mit einem Applaus für so eine Ansage rechnet man eigentlich nicht.
Der Trainer kommt bei den Fans allerdings gut an. Auch bei den Spielern?
Absolut. Diese Emotionen, dieses Feuer, das er vorlebt, kommt auch bei den Spielern gut an. Das ist nicht aufgesetzt, nicht gestellt, sondern wie er es lebt. Er ist total er selbst. Er ist laut, gibt viele Ansagen, ist dabei aber immer positiv. Das hilft einem als Spieler. Und ich habe ihn letzte Saison ja auch zweimal beim Spiel als gegnerischen Trainer erlebt.
Inwiefern?
Das waren 90 Minuten volle Attacke von der Seitenlinie. Man hat permanent seine Stimme im Ohr. Das war extrem unangenehm, weil er seine Mannschaft immer wieder pusht.
Da musst du immer auf der Hut sein
Was hat Paderborn aus Ihrer Sicht als Gegenspieler ausgezeichnet?
Es war immer unangenehm, gegen Paderborn zu spielen. Die sind 90 Minuten marschiert, haben immer versucht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, sind hoch angelaufen, immer direkte Wege in Richtung Tor gegangen, haben Eins-gegen-Eins-Situationen gesucht und immer hohes Tempo genommen. Da musst Du als Verteidiger immer auf der Hut sein.
Was verändert sich für Sie als Innenverteidiger jetzt beim FC durch Baumgarts Spielidee?
Wir attackieren früher und rücken nach vorne. Wenn wir vorne nicht richtig Druck auf den Ball machen und der Gegner den Ball hinter unsere letzte Kette spielen kann, dann kommen wir als Verteidiger in viele Laufduelle und Eins-gegen-Eins. Da müssen wir immer aufpassen und mutig nach vorne verteidigen. Das ist eine Umstellung.
Und im Ballbesitz?
Wir haben einen klar spielerischen Ansatz, sollen als Innenverteidiger die Bälle immer offen mitnehmen. Wir sollen uns am Spielaufbau aktiv beteiligen und nicht einfach nur die Kugel nach vorne bolzen und darauf hoffen, dass einer von uns den Ball bekommt und fest macht.
Sie haben in den Testspielen als Rechtsfuß auch schon links in der Innenverteidigung gespielt. Welche Position ist ihnen lieber?
Ich habe in Hannover mehrheitlich links gespielt, weil wir nur Rechtsfüßler hatten. Ich hatte den besten Linken und habe ihn nicht nur zum Stehen benutzt. Meine Trainer haben immer darauf geachtet, mich beidfüßig auszubilden. Daher passt mir die Position auch gut.
Morgen erfahrt ihr im zweiten Teil des GBK-Interviews etwas über den Menschen Timo Hübers abseits des Fußballplatzes.
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