Marvin Schwäbe will Timo Horn im Tor Konkurrenz machen. (Foto: Bopp)

Schwäbe als Herausforderer? “Können wir so stehen lassen”

Abstiegskandidat statt Champions League-Teilnehmer: Marvin Schwäbe steht seit dieser Saison beim 1. FC Köln unter Vertrag. Der Torhüter soll Timo Horn Konkurrenz um den Platz als Nummer 1 im Tor der Geißböcke machen. Sein Wechsel zum FC hatte dabei nicht nur sportliche Gründe. 

Aus Donaueschingen berichten Sonja Eich und Marc L. Merten 

“Es war ein bisschen anstrengender heute”, sagte Marvin Schwäbe nach der knapp zweistündigen Trainingseinheit am Montagmorgen. Auch die Torhüter kommen im Trainingslager in Donaueschingen mächtig ins Schwitzen. “Zum Glück haben wir jetzt anderthalb Tage frei. Da können wir uns erholen”, freute sich der neu gekommene Torhüter über eine kurze Pause.

Da geht die Gedankenwelt mal woanders hin

Für die Spieler ist der Dienstag erst der zweite freie Tag seit dem Trainingsauftakt am 5. Juli. Für Schwäbe liegen damit nun die ersten Tage bei seinem neuem Verein hinter ihm. Seine ersten Eindrücke seien dabei “sehr gut. Ich kann nichts negatives sagen”, meinte der Keeper, der vom dänischen Meister Brøndby IF in die Domstadt gewechselt ist. Warum es ihn dann von einem Verein, der in der kommenden Saison auf internationaler Bühne spielt, zu einem Abstiegskandidaten in Deutschland zieht? “Es lässt sich immer so einfach sagen”, setzte Schwäbe zur Erklärung an. “Aber es waren auch drei Jahre Ausland. Wir bekommen im November Nachwuchs. Da geht die Gedankenwelt auch mal woanders hin. Man möchte näher bei der Familie und für die Frau in Deutschland da sein. Da habe ich mir nicht die Frage gestellt, ob ich mit Brøndby hätte international spielen können”, machte der 26-jährige klar, dass seine Rückkehr nach Deutschland nicht nur sportliche Hintergründe hatte.

Schwäbes drei Jahre in Kopenhagen wurden am Ende mit dem Gewinn der dänischen Meisterschaft gekrönt. “Das war ein schöner Abschluss und darauf bin ich stolz”, sagte der Torhüter. Nun aber ist Schwäbe beim 1. FC Köln gelandet. Ein Jahr später, als ursprünglich geplant. Eigentlich wollte der FC den Schlussmann bereits vor der vergangenen Saison verpflichten. Damals kam ein Wechsel aufgrund der Ablöseforderung von Brøndby aber nicht zustande.

Wäre froh gewesen, mit ihm zu arbeiten

Bei den Geißböcken ist Schwäbe nun der erste Herausforderer von Timo Horn. Der gebürtige Dieburger soll den Druck auf die langjährige Kölner Nummer 1 erhöhen und den Konkurrenzkampf neu entfachen. “Das können wir so stehen lassen”, bestätigte Schwäbe die Konstellation um dem Zweikampf im Tor. “Für mich geht es darum, mich zu zeigen und meine Leistung zu bringen. Klar, Timo ist schon viele Jahre hier. Das wird nicht einfach für mich. Ich werde in den nächsten Wochen mit dem Torwarttrainer das Gespräch suchen. Dann werden wir sehen, wo ich am Ende stehe.”

Als der FC die Gespräche mit Schwäbe geführt und ihm seine Perspektive am Geißbockheim aufgezeigt hatte, waren bei den Kölnern allerdings noch andere Personen in der Verantwortung als heute. “Das ist Fußball”, sagte der bei der Frankfurter Eintracht groß gewordene Spieler nüchtern. “Andi Menger wollte mich unbedingt haben und da wäre ich natürlich froh gewesen, auch mit ihm zu arbeiten. Das heißt aber nicht, dass ich jetzt nicht mit Uwe Gospodarek arbeiten will. Im Gegenteil: Das Torwarttraining ist super, hier kann man sich weiterentwickeln und empfehlen. Das ist erstmal die Hauptsache.”

Neben Gospodarek ist auch Steffen Baumgart beim 1. FC Köln neu. Wie von bislang niemandem hört man auch von Schwäbe nichts negatives über den neuen Chef auf dem Kölner Trainingsplatz. “Alles, was auf dem Platz von ihm kommt, ist fordernd und fördernd. Er pusht uns in die richtige Richtung. Trotzdem ist er abseits des Platzes Mensch und sehr, sehr positiv.“ Der Keeper selbst wurde bislang in zwei Testspielen über 90 Minuten eingesetzt. Gegen den FC Schaffhausen behielt Schwäbe die Weiße Weste, wurde von dem Schweizer Zweitligisten aber auch kaum gefordert. Anders sah das gegen den MSV Duisburg aus, als der 26-jährige zwar mit der letzten Aktion unverschuldet hinter sich greifen musste, seine Mannschaft zuvor aber bereits mehrfach vor einem Gegentreffer bewahrt hatte. Diesen Rückhalt will Marvin Schwäbe in der kommenden Saison unter Beweis stellen. Und das am liebsten nicht nur in Testspielen.

 

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