Es wird ernst für die Fußballerinnen des 1. FC Köln: Knapp 14 Monate nach dem Abstieg kehrt die Mannschaft von Trainer Sascha Glass in die Bundesliga zurück. Zum Auftakt wartet am Samstag das West-Derby bei der SGS Essen. An der Hafenstraße soll direkt etwas Zählbares her, denn das Programm in den Wochen danach könnte kaum schwerer sein. Passend zum Saisonauftakt haben die Geißböcke mit dem Chefcoach verlängert.
Köln – Die Nachricht am kam Freitagmorgen, einen Tag vor dem Bundesliga-Auftakt: Der FC hat den Vertrag mit Trainer Sascha Glass langfristig bis Sommer 2025 verlängert. Nach einer ungeschlagenen Saison in der Zweiten Liga mit dem Wiederaufstieg soll Glass nun für den Klassenerhalt sorgen. Die Vertragsverlängerung ist ein Zeichen des Vertrauens und des langfristigen Projekts, dem sich bald 50-jährige verschrieben hat.
Hammer-Programm zum Auftakt
Doch die Gefahr ist groß, dass Glass mit den FC-Frauen schon kurz nach dem Beginn der neuen Bundesliga-Saison der Musik schnell hinterherlaufen könnte. Essen zum Start scheint zwar noch eine lösbare Aufgabe zu sein, doch die Gegner danach heißen Hoffenheim, Frankfurt, Bayern und Wolfsburg. Ein bis drei Punkte zum Start würden also die Nerven etwas beruhigen, ehe es in diese schweren Wochen gegen die Top-Klubs der Liga geht.
Die Frage nach einer möglichen Drucksituation direkt zum Start wischt Sascha Glass jedoch beiseite: „Wir wissen natürlich um die Schwere des Auftaktprogramms. Aber wir schauen zunächst einmal nur auf Essen.“ Das Duell an der Hafenstraße stuft Glass als „Duell auf Augenhöhe“ ein. Für Irini Ioannidou und Manjou Wilde wird das Spiel eine Begegnung mit der Vergangenheit, beide wechselten im Sommer von der Hafenstraße ans Geißbockheim.
Zwei Ausfälle – ein Fragezeichen
Verzichten müssen die Kölnerinnen in Essen auf Jana Beuschlein und Adriana Achcinska. Fraglich ist noch der Einsatz von Sharon Beck, die im Pokalspiel verletzt den Platz verlassen musste. Vermutlich wird die offensive Schlüsselspielerin zum Auftakt jedoch auf die Zähne beißen und zur Verfügung stehen. Das Tor wird Manon Klett hüten, die einen kleinen Vorsprung gegenüber Elvira Herzog genießt. „Wir haben zwei gute Torhüterinnen für die Bundesliga“, betont Glass diplomatisch und verweist zudem auf das 19-jährige Talent Pauline Nelles als Nummer drei. Doch auf Klett wird es ankommen.
Der kommende Gegner ist derweil zum Start eine Unbekannte. Die Essenerinnen mussten einen großen Umbruch bewerkstelligen, sodass der aktuelle Leistungsstand schwierig einzuschätzen ist. „Wir haben Essen dreimal gesehen und die eine oder andere Schwachstelle erkannt, die wir ausnutzen wollen.“ Zudem schildert der Coach seine Eindrücke aus der Vorbereitung des eigenen Teams: „Wenn wir es mutig angehen und eine gute Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen haben, dann konnten wir auch mit guten Mannschaften wie Eindhoven und Enschede mithalten.“ Gegen die beiden niederländischen Champions-League-Teilnehmer zeigten die FC-Frauen in der Vorbereitung beachtliche Leistungen.
Sascha passt sehr gut zum FC
Auch deswegen ist Nicole Bender, Kölns sportliche Leiterin, zuversichtlich, dass es in diesem Jahr endlich mit dem Klassenerhalt klappt und die Geißböcke nicht sofort wieder den Gang in die Zweite Liga antreten müssen – wie 2016, 2018 und 2020. Viel Hoffnung ist dabei auch mit Glass verknüpft. “Sascha hat mit seinem Team in den vergangenen anderthalb Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Unsere Mannschaft hat unter ihm einen deutlichen Entwicklungsschritt gemacht”, sagte Bender zur Vertragsverlängerung mit dem Chefcoach. “Sascha ist akribisch und passt mit seiner emotionalen Art sehr gut zum FC. Wir haben das gemeinsame Ziel, den 1. FC Köln in der Bundesliga etablieren.”
Mit dem Schwung aus dem 7:0-Erfolg im DFB-Pokal aus der Vorwoche wollen die Kölnerinnen nun auch einen guten Start in die Bundesliga hinlegen, um so direkt klarzumachen, dass der Fahrstuhl zwischen der ersten und zweiten Liga in diesem Jahr endgültig außer Betrieb genommen werden soll.
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